Jahresbericht - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
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Schwerpunkt<br />
Hilfen für kranke und behinderte Kinder<br />
Viele Kinder und ihre Familien tragen eine schwere Last<br />
Im Alter von vier Jahren musste Lukas bis<br />
zu 300 epileptische Anfälle pro Tag ertragen.<br />
Manchmal waren sie so stark, dass er<br />
hinfiel. Um ihr Kind aus seiner leidvollen<br />
Lage zu befreien, wandten sich die Eltern<br />
an die Epilepsiekinderklinik Kidron in <strong>Bethel</strong>.<br />
Dort werden Kinder mit schweren Epilepsien<br />
aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
behandelt. Als <strong>Bethel</strong> in Burbach das Haus<br />
Burgweg eröffnete, fand der kleine Carlo<br />
hier ein neues Zuhause. Wegen seiner<br />
schweren Stoffwechselerkrankung und<br />
seines hohen Betreuungsbedarfs hatte<br />
der gehörlose Junge nicht mehr in seiner<br />
Familie versorgt werden können.<br />
Für Benni war es das Schönste, in <strong>Bethel</strong><br />
auf die MamrePatmosSchule zu gehen.<br />
Bei seinen Mitschülern war der Junge, der<br />
auf den Rollstuhl angewiesen war, sehr<br />
beliebt. Denn sein Lächeln, mit dem er alle<br />
verzauberte, bewahrte er sich, obwohl er<br />
so viel in seinem kurzen Leben erdulden<br />
musste. Er kam mit einer KieferLippen<br />
Gaumenspalte und einem Loch im Herzen<br />
auf die Welt und starb schließlich an<br />
einem Gehirntumor. 25 Operationen hatte<br />
er bis dahin über sich ergehen lassen müssen.<br />
Lukas, Carlo und Benni stehen für die vie <br />
len Kinder, die in ihrem Leben eine schwere<br />
Last zu tragen haben. Sie und ihre Familien<br />
zu unterstützen ist <strong>Bethel</strong> ein besonderes<br />
Anliegen. Dieses Engagement hat eine<br />
lange Tradition. Denn es war die Hilfe für<br />
epilepsiekranke Kinder, mit der vor 142<br />
Jahren die diakonische Arbeit <strong>Bethel</strong>s<br />
begann. Heute setzt sich <strong>Bethel</strong> für Kinder<br />
mit unterschiedlichsten Behinderungen<br />
und Erkrankungen ein. So leben sehr<br />
schwer behinderte Kinder gemeinsam mit<br />
anderen in den mit Spenden errichteten<br />
Häusern Arche und Noah in Bielefeld.<br />
Auch Kinder mit autistischen und psychischen<br />
Störungen werden hier liebevoll<br />
umsorgt und gefördert. Für sie gibt es<br />
bisher bundesweit nur wenige spezialisierte<br />
statio näre Angebote. <strong>Bethel</strong> engagiert<br />
sich dort, wo Hilfen fehlen. In Güters loh<br />
eröffnete <strong>Bethel</strong> zum Beispiel mit dem<br />
Haus Lothringer Straße das erste heilpädagogische<br />
Wohn angebot für Kinder mit<br />
geis tiger Behinderung in der Region. Und<br />
erst gerade in diesem Jahr übernahm<br />
<strong>Bethel</strong> in Paderborn eine Kurz zeit ein richtung,<br />
in der auch dauerhafte Wohnplätze<br />
für junge Menschen mit kom plexen Be hinderungen<br />
entstehen sollen.<br />
Jährlich sterben rund 1 500 Kinder in<br />
Deutschland an einer schweren Krankheit.<br />
Damit sie und ihre Familien in ihrem Leid<br />
nicht alleingelassen sind, hat sich <strong>Bethel</strong><br />
schon 2003 an dem Kinderhospiz Löwenherz<br />
in Syke bei Bremen beteiligt. Bei seiner<br />
Eröffnung war es das fünfte Haus dieser<br />
Art bundesweit. Jetzt plant <strong>Bethel</strong> ein weiteres<br />
Kinderhospiz in Bielefeld. Todkranke<br />
Kinder und ihre Familien sollen hier einen<br />
Zufluchtsort finden. Auch Kinder mit<br />
schweren psychischen Störungen unterstützt<br />
<strong>Bethel</strong>. So wurde eine Wohngruppe<br />
für essgestörte Mädchen eingerichtet, die<br />
einen mehrmonatigen Klinikaufenthalt<br />
hinter sich haben – das erste Angebot<br />
dieser Art in ganz Ostwestfalen. In Berlin<br />
finden junge Menschen in der Kinder und<br />
Jugendpsy chiatrie des Ev. Krankenhauses<br />
Königin Elisabeth Herzberge Hilfe.