Jahresbericht - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Jahresbericht - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
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Die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n Anstalten <strong>Bethel</strong> 1867–2009<br />
„<strong>Bethel</strong>“ – ein Name, der für uns<br />
gleichzeitig ein Auftrag ist. Das Wort<br />
kommt aus dem Hebräischen und bedeutet<br />
„Haus Gottes“. In den Ortschaften,<br />
Wohnheimen, Wohngruppen und Kliniken,<br />
in den Werkstätten oder Schulen der<br />
v. Bodelschwingh schen Anstalten <strong>Bethel</strong><br />
sollen alle Menschen – ob gesund oder<br />
krank, behindert oder nicht – zusammen<br />
leben, lernen und arbeiten können.<br />
Hilfe dorthin zu bringen, wo die Men schen<br />
leben, und nicht umgekehrt, die Menschen<br />
dahin, wo die Angebote sind, ist der<br />
Grundsatz, dem <strong>Bethel</strong> folgt. Deshalb<br />
hilft und unterstützt <strong>Bethel</strong> Menschen mit<br />
stationären und ambulanten Angeboten<br />
in vielen Regionen Deutschlands. Da sind<br />
Dortmund und das bisher unterversorgte<br />
Ruhrgebiet zu nennen, ebenso die Bundes<br />
hauptstadt Berlin sowie Hannover und<br />
Bremen. Aber auch in mehreren westfälischen<br />
Kreisen und Kommunen werden<br />
die Angebote stetig ausgeweitet, etwa<br />
in Hamm oder Dülmen. Dabei setzt sich<br />
<strong>Bethel</strong> dafür ein, Lücken in der Versorgung<br />
zu schließen. So können Menschen<br />
mit Hilfebedarf weiterhin dort leben, wo<br />
sie ihre Heimat haben. Heute sind die<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n Anstalten <strong>Bethel</strong><br />
mit ihren Einrichtungen und Diensten in<br />
sechs Bundesländern vertreten.<br />
Die Ortschaften <strong>Bethel</strong>, Eckardtsheim<br />
und Lobetal zeigen beispielhaft, wie das<br />
Zu sam menleben von Menschen mit und<br />
ohne Behinderung gelingen kann. Es gibt<br />
Kirchen, Kindergärten, Schulen, Sport und<br />
Freizeiteinrichtungen, Handwerksbetriebe,<br />
Werkstätten, Ausbildungsstätten und Einkaufsmöglichkeiten.<br />
In den Ort schaf ten<br />
– aber eben nicht nur hier – wird unsere<br />
Vision „<strong>Bethel</strong> – Gemeinschaft verwirklichen“<br />
in die Tat umgesetzt.<br />
Der Hauptsitz der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />
Anstalten <strong>Bethel</strong> befindet sich in Bielefeld.<br />
Dort wurde <strong>Bethel</strong> 1867 von der Inneren<br />
Mission mit Unterstützung Bielefelder<br />
Kaufleute gegründet, um epilepsiekranken<br />
Jungen ein Zuhause und eine Zukunft zu<br />
geben. Zunächst ging man davon aus,<br />
Patienten nach der Behandlung als geheilt<br />
entlassen zu können. Als sich dies nicht<br />
umsetzen ließ, wurde die Anstalt zu einer<br />
Ortschaft ausgebaut. Ziel war nun, Menschen,<br />
die auf Hilfe, Begleitung und Unterstützung<br />
angewiesen sind, ein menschenwürdiges<br />
und möglichst selbstbestimmtes<br />
Leben zu ermöglichen. Für diese Menschen<br />
setzen sich heute rund 15 000 engagierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein –<br />
Tag für Tag.<br />
Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die<br />
Menschen, die auf Assistenz und Förderung<br />
angewiesen sind. Da auch sie so<br />
selbstständig wie möglich leben wollen,<br />
ist es ein vorrangiges Ziel <strong>Bethel</strong>s, ambulante<br />
Angebote auszubauen. Dabei lassen<br />
wir uns von dem Grundsatz „ambulant<br />
vor stationär“ leiten. Für die Menschen,<br />
die unsere Hilfe brauchen, bedeutet das:<br />
mehr Integration in den gesellschaftlichen<br />
Alltag, mehr Begegnung mit anderen<br />
Menschen, mehr Teilhabe am kulturellen<br />
und politischen Leben. Aus diesem Grund<br />
werden wir der Entwicklung hin zu Regionalisierung<br />
und ambulanter Versorgung<br />
auch weiterhin folgen. Dennoch bleiben<br />
die Ortschaften mit ihren vielfältigen<br />
Angeboten bestehen. Für viele Menschen<br />
mit Behinderung bieten sie ein optimales<br />
Umfeld – zum Leben, zum Arbeiten, zum<br />
MenschSein.