Jahresbericht - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
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Hilfen für kranke und behinderte Kinder<br />
Erfolg in der Schule Geburtstag in der Klinik<br />
Simons Rollstuhl steht ungenutzt in der<br />
Ecke. Es ist kaum zu glauben, dass es eine<br />
Zeit gab, in der der Junge sich nicht alleine<br />
auf den Beinen halten konnte und mit<br />
püriertem Essen gefüttert werden musste.<br />
So war es aber, als er in die Mamre<br />
PatmosSchule eingeschult wurde. Woche<br />
für Woche, Monat für Monat wurde mit<br />
Simon das Gehen trainiert – zu Hause wie<br />
in der <strong>Bethel</strong>er Förderschule. Und eines<br />
Tages war es soweit: Simon konnte wieder<br />
einige Schritte laufen. Un beirrt übten<br />
alle weiter – mit Erfolg. Jetzt kann er die<br />
Stufen zu Hause ohne Hilfe bewältigen<br />
und muss nicht mehr die Wendeltreppe<br />
hinauf und hinabgetragen werden.<br />
Mit sechs anderen Kindern geht Simon in<br />
die KänguruKlasse, zwei Pädagogen sind<br />
für sie da. Auch in den anderen Klassen<br />
wird in kleinen Gruppen unterrichtet. Nur<br />
so ist es möglich, den Kindern gerecht zu<br />
werden. Sie haben ganz unterschiedliche<br />
Behinderungen, darum erhält jedes Mädchen<br />
und jeder Junge ein persönliches<br />
Förderziel. Ein spastisch gelähmtes Kind<br />
kann trainieren, einen Löffel mit Pudding<br />
selbst zu halten, während andere das<br />
Rechnen und Schreiben üben und wiederum<br />
andere, wie Simon, lernen, sich selbstständiger<br />
zu bewegen und Kontakt zu<br />
anderen Menschen zu finden. Die Mamre<br />
PatmosSchule wurde mithilfe der Freunde<br />
und Förderer <strong>Bethel</strong>s ge baut. Simon fühlt<br />
sich dort pudelwohl. Wenn morgens der<br />
Bulli vor der Tür hält, der ihn nach <strong>Bethel</strong><br />
fährt, strahlt er über das ganze Gesicht.<br />
Ihren fünften Geburtstag feierte die kleine<br />
Marie aus Remscheid in der <strong>Bethel</strong>er<br />
KinderEpilepsieklinik Kidron. Ihre beiden<br />
Drillingsgeschwister und ihre Freunde<br />
aus dem Kindergarten kamen extra nach<br />
<strong>Bethel</strong>, um Marie zu überraschen. Denn<br />
das kleine Mädchen musste wegen seiner<br />
schweren lebensbedrohlichen Epilepsie<br />
mehrere Wochen in Kidron untersucht<br />
werden. Ihre Mutter war in dieser Zeit<br />
bei ihr. Bei ihrer Geburt wog Marie nur<br />
790 Gramm. Sie kam mit einer Gehirnschädigung<br />
und schweren Behinderungen<br />
auf die Welt. Hat sie einen epileptischen<br />
Anfall, hört sie manchmal auf zu atmen,<br />
oder ihre Körpertemperatur fällt ins Bo <br />
denlose. Die Ärzte in Kidron haben darum<br />
nach neuen Möglichkeiten gesucht, die<br />
gefährlichen Anfälle zu unterbinden.<br />
Auch Sophie erhielt in der <strong>Bethel</strong>er KinderEpilepsieklinik<br />
Hilfe. Als sie am Gehirn<br />
operiert wurde, war sie gerade einmal<br />
drei Jahre alt, befand sich aber auf dem<br />
Entwicklungsstand eines 17 Monate alten<br />
Kindes. Ihre zahlreichen Anfälle hatten<br />
verhindert, dass sich ihr Gehirn weiterentwickeln<br />
konnte. Zwei Jahre nach dem<br />
Eingriff kam sie zur Nachuntersuchung<br />
nach <strong>Bethel</strong>. Aus dem Kind, das nicht<br />
sprach und nicht mehr lief, war ein lebhaftes,<br />
fröhliches Mädchen geworden. Die<br />
KinderEpilepsieklinik Kidron in <strong>Bethel</strong> hat<br />
sich auf Kinder spezialisiert, die unter<br />
schweren Formen von Epilepsien leiden.<br />
Die kleinen Patienten kommen aus ganz<br />
Deutschland und dem benachbarten<br />
Ausland.