18 Zentrale Bef<strong>und</strong>e <strong>der</strong> <strong>DESI</strong>-<strong>Studie</strong> <strong>in</strong> SüdtirolTabelle 5: Beschreibung <strong>der</strong> Kompetenzniveaus <strong>in</strong> Deutsch Wortschatz mit AufgabenbeispielenKompetenzniveauBeschreibungBeispieleC(ab 595Punkte)B(551 bis 594Punkte)A(473 bis 550Punkte)Seltenere <strong>und</strong> spezielle Fach- o<strong>der</strong>Fremdwörter, die aber zumWissensgebiet von Neuntklässlerngehören könnenBeispiel: Fach-/ FremdwörterGib dem Bild e<strong>in</strong>en Titel <strong>und</strong> bezeichne dienummerierten Gegenstände auf dem Bild so genauwie möglich! Umschreibungen s<strong>in</strong>d nicht erlaubt.TITEL:________________________Die gefor<strong>der</strong>te Überschrift ist z.B. „Flohmarkt“, dieerfragten Gegenstände s<strong>in</strong>d im Falle des Bildes„Flohmarkt“ zu benennen mit z.B: AbakusBeispiel: Konkreta/AbstraktaHäufigere Konkreta o<strong>der</strong> Abstrakta, Modedesigner Hedi Slimane: „Ich muss sehen, wie esdie nicht zum Gr<strong>und</strong>wortschatz aussieht, wenn jemand me<strong>in</strong>e Klei<strong>der</strong> trägt. Dabei gehtgehören aber im Sprachgebrauch von es immer mehr um die Beobachtung als um dieNeuntklässlern vorkommen. Punkte Interpretation – e<strong>in</strong>e eher emotionale alsauf <strong>der</strong> <strong>DESI</strong>-Skala___?_?_?_?_?___ Arbeit.a) <strong>in</strong>tellektuelle; b)<strong>in</strong>telligente; c) vernünftige;d) denkerischeBeispiel: BasiswörterF<strong>in</strong>de genauere Ausdrücke an den Stellen, an denenHäufig vorkommende E<strong>in</strong>träge im Wörter durchgestrichen s<strong>in</strong>d:Gr<strong>und</strong>wortschatz: Sie s<strong>in</strong>d so def<strong>in</strong>iert, Sagendass sie zu den ersten 2000 E<strong>in</strong>trägenim Gr<strong>und</strong>wortschatz vonLangenscheidt (1991) gehören. Diesist e<strong>in</strong>e praktikable Lösung, weil eske<strong>in</strong>e umfassende Wortschatz-Statistik im Deutschen gibt.Mirjam sagte zu Frank: „Mit dir gehe ich nicht mehrzum Konzert. Denn du hast mich vor me<strong>in</strong>er bestenFre<strong>und</strong><strong>in</strong> schlecht gemacht.“a) Frank sagte: „Das stimmt überhaupt nicht. Sie istüber dich hergezogen.“b) Mirjam sagte daraufh<strong>in</strong>: „Me<strong>in</strong>e beste Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>würde das niemals tun!“Die drei Niveaus des Wortschatztests s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Südtirol wie folgt belegt:A Häufig vorkommende E<strong>in</strong>träge im Gr<strong>und</strong>wortschatz: 44,1%.B Häufigere Konkreta o<strong>der</strong> Abstrakta, die nicht zum Gr<strong>und</strong>wortschatz gehören: 15,3%.CSeltenere <strong>und</strong> spezielle Fach- o<strong>der</strong> Fremdwörter, die aber zum Wissensgebiet von Neuntklässlerngehören können: 8,1%.Neben den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern, die sich auf diese drei Niveaus verteilen, fand sich noch e<strong>in</strong>eweitere Schülergruppe (32,5%), die lediglich Teile des Gr<strong>und</strong>wortschatzes sicher beherrscht, so dassdiese Leistung def<strong>in</strong>itorisch als „unter Niveau A“ deklariert wird. Auch Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler aufdieser Ebene s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, Aufgaben des Wortschatztests zu lösen, jedoch nicht mit <strong>der</strong> h<strong>in</strong>reichendenSicherheit, um sie auf Kompetenzniveau A e<strong>in</strong>zuordnen. Um zu kennzeichnen, über welche Fähigkeitendiese Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler „unter Niveau A“ verfügen, seien die e<strong>in</strong>fachsten vier Aufgaben<strong>in</strong> Kurzform vorgestellt:• Etwas auf <strong>der</strong> Zunge zergehen lassen.• Thema „Kälte“: Er nahm ihre Hand. Sie fühlte sich kühl an.• „Sagen“ kann ersetzt werden durch „me<strong>in</strong>en“.• Das Wort „Ofen“ wird <strong>in</strong> die Leerstelle e<strong>in</strong>es Bildes e<strong>in</strong>gefügt.
Zentrale Bef<strong>und</strong>e <strong>der</strong> <strong>DESI</strong>-<strong>Studie</strong> <strong>in</strong> Südtirol 19Abbildung 4 gibt e<strong>in</strong>e Übersicht darüber, wie sich die Leistungen <strong>der</strong> Südtiroler Schülerschaft im Wortschatztestüber die Niveaus verteilen.5040% <strong>der</strong> Schüler3020KompetenzniveauWortschatz100< A A B CKompetenzniveauunter Niveau ANiveau ANiveau BNiveau CAbbildung 4: Verteilung <strong>der</strong> Südtiroler Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler auf die Kompetenzniveaus <strong>in</strong> WortschatzDeutsch am Ende des neunten SchuljahresDie Verteilung auf die Kompetenzniveaus zeigt von den Lehranstalten zu den Gymnasien e<strong>in</strong>e Verschiebungvon den unteren zu den oberen Kompetenzniveaus (vgl. Abbildung 5). Während an den Lehranstaltennoch 49,1% <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler „unter Kompetenzniveau A“ liegen, s<strong>in</strong>d es an denFachoberschulen nur 33,2% <strong>und</strong> an den Gymnasien nur 22,6%. Kompetenzniveau A ist mit 46,9% amhäufigsten an den Fachoberschulen anzutreffen, gefolgt von 43,9% an dem Gymnasium <strong>und</strong> 38,5% anden Lehranstalten. Die Niveaus B <strong>und</strong> C zeigen wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en deutlichen Anstieg von den Lehranstaltenzu den Gymnasien: 9,9% <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler an Lehranstalten s<strong>in</strong>d auf Niveau B, während esan Fachoberschulen 14,4% <strong>und</strong> an Gymnasien 19,3% s<strong>in</strong>d. Niveau C ist an den Gymnasien bei 14,2%<strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler nachzuweisen, an Fachoberschulen bei 5,5% <strong>und</strong> an Lehranstalten bei2,5%.