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Ergebnisse der DESI-Studie - Kindergarten und Schule in Südtirol

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Zentrale Bef<strong>und</strong>e <strong>der</strong> <strong>DESI</strong>-<strong>Studie</strong> <strong>in</strong> Südtirol 7„ausgezeichnet“ abschließen, am größten, während Lehranstalten zu e<strong>in</strong>em größeren Teil Schüler<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> Schüler mit <strong>der</strong> niedrigsten Bewertung, „genügend“, erhalten. 4E<strong>in</strong> drittes Problemfeld schließlich ergibt sich aus den <strong>in</strong> die Untersuchung e<strong>in</strong>bezogenen Stichproben.Generell wurden für die <strong>DESI</strong>-Erhebung komplette Klassen <strong>der</strong> neunten Jahrgangsstufe ausgewählt.Das betrifft <strong>in</strong> Deutschland Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler aller Schularten (För<strong>der</strong>schulen ausgenommen).In <strong>der</strong> Südtiroler Stichprobe s<strong>in</strong>d wohl alle Oberschularten enthalten, die Berufsbildung wurde jedoch –auf ihren Wunsch h<strong>in</strong> – nicht <strong>in</strong> die Untersuchung e<strong>in</strong>bezogen. Betrachtet man die Gesamtheit aller SüdtirolerSchüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler, die nach <strong>der</strong> achten Klasse die <strong>Schule</strong> wechseln, so verteilen sich etwa70% auf die verschiedenen Arten <strong>der</strong> Oberschule <strong>und</strong> etwa 30% auf unterschiedliche Möglichkeiten <strong>der</strong>Berufsbildung. 5 E<strong>in</strong>e Leistungscharakteristik <strong>der</strong> Berufsschüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> –schüler liegt den Autor<strong>in</strong>nennicht vor.In die Erhebungen im Rahmen von PISA-2003 wurden die Vollzeitkurse <strong>der</strong> deutschen BerufsbildungSüdtirols e<strong>in</strong>bezogen 6 . Die <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> PISA-2003-<strong>Studie</strong> im Bereich <strong>der</strong> Lesekompetenz fielen fürSüdtirol sehr gut aus: Südtirol führte die Liste aller teilnehmenden Län<strong>der</strong> <strong>und</strong> Regionen an. Dieselben<strong>Ergebnisse</strong> belegen aber auch e<strong>in</strong>en statistisch bedeutsamen Unterschied <strong>der</strong> PISA-Lesekompetenz zwischenden Lehranstalten <strong>und</strong> den Berufsschulen (50 Punkte auf <strong>der</strong> PISA-Skala). 7Nun s<strong>in</strong>d die Lesekompetenzkonzepte von PISA-2003 <strong>und</strong> <strong>DESI</strong> sehr verschieden <strong>und</strong> deshalb diePISA-2003-<strong>Ergebnisse</strong> für die hier diskutierte Vergleichbarkeit <strong>der</strong> beiden <strong>DESI</strong>-<strong>Studie</strong>n nicht unbed<strong>in</strong>gtzu verwenden.Das <strong>DESI</strong>-Lesekonzept verwendet Erzähl- <strong>und</strong> Sachtexte. Die IEA-Lesestudie, die diese Textsorten e-benfalls benutzte, kommt bezogen auf Südtirol zu dem Gesamtergebnis, dass „sich die 14-jährigen SüdtirolerSchüler im Leseverhalten den deutschen … als ebenbürtig“ erweisen. (Meraner 2004 b, S. 246-275) Die für die IEA-<strong>Studie</strong> gezogene Stichprobe <strong>der</strong> Vierzehnjährigen be<strong>in</strong>haltete <strong>in</strong> Südtirol auch diepotentiellen Berufsschüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> –schüler.Die aufgerissenen Problemfel<strong>der</strong> bieten die Möglichkeit, sowohl Argumente für als auch gegen e<strong>in</strong>enVergleich <strong>der</strong> <strong>DESI</strong>-<strong>Studie</strong>n <strong>in</strong> Südtirol <strong>und</strong> Deutschland abzuleiten. Da es für die deutschen <strong>Schule</strong>nSüdtirols wichtig se<strong>in</strong> könnte, zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e ungefähre E<strong>in</strong>ordnung ihrer Leistungen <strong>in</strong> Relation zu denLeistungen <strong>der</strong> deutschen Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler vornehmen zu können, bieten die Autor<strong>in</strong>nen desvorliegenden Berichts zweierlei Materialien an: Zum e<strong>in</strong>en werden die <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> GesamtstichprobenSüdtirols <strong>und</strong> Deutschlands dargestellt sowie kommentiert, <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en geschieht dies für diejeweiligen Teilstichproben <strong>der</strong> Gymnasiasten. Dieser letztgenannte Vergleich f<strong>in</strong>det analog zu PISA-Estatt. Die Gymnasien werden <strong>in</strong> Südtirol von ca. 26% <strong>und</strong> <strong>in</strong> Deutschland von ca. 28% <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> Schüler (Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Berechnung war hier die repräsentative Stichprobe <strong>der</strong> <strong>DESI</strong>-<strong>Studie</strong> <strong>in</strong>Deutschland) nach <strong>der</strong> achten Klasse besucht. E<strong>in</strong> Vergleich dieser beiden Gruppen ersche<strong>in</strong>t wegen <strong>der</strong>ähnlich starken positiven Selektion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Übergangssituation <strong>in</strong> beiden Schulsystemen statthaft. Allerd<strong>in</strong>gsmuss an dieser Stelle auch gesagt werden, dass e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Südtiroler Fachoberschulen ebenfallshohen gymnasialen Ansprüchen gerecht wird. Das bedeutet wie<strong>der</strong>um, dass sich nicht alle sehr gutenSchüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler dazu entschließen, nach <strong>der</strong> achten Klasse auf e<strong>in</strong> Gymnasium zu gehen, son<strong>der</strong>ndass auch e<strong>in</strong> beträchtlicher Teil die Fachoberschulen wählt.Die Darstellungen <strong>und</strong> Erläuterungen zum Vergleich <strong>der</strong> Gesamtstichproben <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gymnasiasten s<strong>in</strong>dim Kapitel III des Berichts nachzulesen.4Diese Informationen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>em Schreiben von Rudolf Meraner, datiert mit dem 8. September 2003, an das DIPF entnommen.5Die Informationen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>em Schreiben von Rudolf Meraner an das DIPF, datiert mit dem 5. April 2006, entnommen.6Quelle: Höllrigl/Meraner/Promberger 2005, S. 2167Die Informationen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>em Schreiben von Rudolf Meraner an das DIPF, datiert mit dem 5. April 2006, entnommen.Die Unterschiede zwischen den Lehranstalten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Berufsbildung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Mathematik <strong>und</strong> naturwissenschaftenbedeutend ger<strong>in</strong>ger.

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