Ergebnisse der DESI-Studie - Kindergarten und Schule in Südtirol

Zentrale Befunde der DESI-Studie in Südtirol 4110080% Schüler6040GruppenvergleichD DeutschlandS SüdtirolKompetenzniveauDeutsch Sprachbewusstheit200D S D SGesamtGymnasiumunter Niveau ANiveau ANiveau BNiveau CNiveau DNiveau EAbbildung 23: Verteilung in der deutschen und südtiroler Gesamtstichprobe und Gymnasialstichprobe auf dieKompetenzniveaus in Bewusstheit Deutsch am Ende des neunten SchuljahresDer Vergleich der Gesamtstichproben zeigt, dass die Verteilung der Südtiroler Schülerinnen und Schülerin Sprachbewusstheit Deutsch im Vergleich zur Verteilung der deutschen Schülerinnen und Schülerdeutlich in die oberen Kompetenzbereiche verschoben ist. An der Verteilung auf die Kompetenzniveausin der Gesamtstichprobe fällt vor allem auf, dass in Südtirol ein deutlich kleinerer Prozentteil unterKompetenzniveau A liegt, nämlich nur 7,3%, im Vergleich zu 24,2 % in Deutschland. Auch auf KompetenzniveauA finden sich in Südtirol weniger Schülerinnen und Schüler: 17,4% in Südtirol vs. 20,1%in Deutschland. Dagegen sind die Niveaus B, C und D in Südtirol deutlich häufiger anzutreffen. Währendin Deutschland nur 22,4% Prozent der Schülerinnen und Schüler auf Kompetenzniveau B liegen,sind es in Südtirol immerhin 27,3%. Ähnliches gilt für Kompetenzniveau C: In Südtirol liegen hier28,9%, in Deutschland 20,1%. Kompetenzniveau D ist in Südtirol mit ca. 18% und in Deutschland mitca. 12% vertreten. Kompetenzniveau E schließlich ist in beiden Ländern in der Betrachtung über alleBildungsgänge hinweg eher selten anzutreffen: In Südtirol liegen nur 1,3% auf Kompetenzniveau E, inDeutschland 1,1%.Bei den Gymnasialstichproben zeigt sich ein gegenläufiges Bild: Während in Deutschland nur 4,5% derGymnasiasten auf oder unter Kompetenzniveau A liegen, sind es in Südtirol 11,7%. Diese Schülerinnenund Schüler können die grammatische Richtigkeit von Sprache erkennen und Korrekturen bei klarengrammatischen Verstößen aus implizitem Wissen einbringen. Auch auf Kompetenzniveau B liegt inDeutschland mit 16,1% ein geringerer Anteil der Gymnasiasten als in Südtirol mit 23,3%. KompetenzniveauC dagegen erreichen in Südtirol 32,2% der Schülerinnen und Schüler am Gymnasium, währendes in Deutschland 38,8% sind. Auf diesem Niveau der Sprachbewusstheit können Korrekturen auch beischwierigen, sprachwandelgefährdeten grammatischen Phänomenen wie z.B. dem Genitivobjekt vorgenommenwerden. Darüber hinaus können grammatische Begriffe den entsprechenden Phänomenen zugeordnetwerden. Auf diesem Niveau kommt also zum prozeduralen Wissen deklaratorisches grammatikalischesWissen hinzu. Dieses Wissen scheint an deutschen Gymnasien häufiger anzutreffen zu sein.Auf Kompetenzniveau D ist die Fähigkeit, auch mit komplexeren sprachlichen und stilistischen Phänomenenkorrekt umzugehen, weitgehend erworben. Kompetenzniveau D erreichen deutsche Gymnasiastenzu 36,6%, Südtiroler Gymnasiasten zu 29,7%. Der Unterschied bei Kompetenzniveau E dagegen istvernachlässigbar klein.