40 Zentrale Bef<strong>und</strong>e <strong>der</strong> <strong>DESI</strong>-<strong>Studie</strong> <strong>in</strong> Südtirol10080Gruppenvergleich% Schüler6040D DeutschlandS SüdtirolKompetenzniveauTexproduktion /Systematik200D S D SGesamtGymnasiumunter Niveau ANIveau ANiveau BNiveau CAbbildung 22: Verteilung <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen <strong>und</strong> südtiroler Gesamtstichprobe <strong>und</strong> Gymnasialstichprobe auf dieKompetenzniveaus <strong>in</strong>Textproduktion/ Systematik am Ende des neunten SchuljahresDer Vergleich <strong>der</strong> Gesamtstichproben zeigt, dass die Gruppe <strong>der</strong>er, die aufgr<strong>und</strong> von Fehlern <strong>in</strong> Orthographie,Zeichensetzung <strong>und</strong> Satzkonstruktion Probleme <strong>in</strong> <strong>der</strong> schriftlichen Kommunikation haben <strong>in</strong>Südtirol mit 31,6% etwas kle<strong>in</strong>er ist als <strong>in</strong> Deutschland mit 37,8%. In Südtirol erreicht mit etwa 68,4%e<strong>in</strong> größerer Anteil <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler das Niveau B o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> höheres als <strong>in</strong> Deutschland, wodies 61,8% <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler gel<strong>in</strong>gt. Wie schon für Textproduktion Pragmatik gilt auch fürSystematik, dass ab Niveau B erfolgreich schriftlich kommuniziert werden kann, ohne den Kommunikationspartnerabzuschrecken.Bei den Gymnasialstichproben zeigt sich, dass 21,8% <strong>der</strong> Südtiroler Gymnasiasten im Vergleich zu nur8,3% <strong>der</strong> deutschen Gymnasiasten Leistungen unter Kompetenzniveau B zeigen. Der größte Teil <strong>der</strong>Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler <strong>in</strong> Südtirol (62%) <strong>und</strong> <strong>in</strong> Deutschland (71,6%) erbr<strong>in</strong>gt Anfor<strong>der</strong>ungen aufKompetenzniveau B. 16,2% <strong>der</strong> Südtiroler <strong>und</strong> 20% <strong>der</strong> deutschen Gymnasiasten erreicht KompetenzniveauC <strong>und</strong> ist somit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, e<strong>in</strong>en fehlerfreien Text mit e<strong>in</strong>wandfreiem Satzbau zu verfassen <strong>und</strong>die sprachlichen Anfor<strong>der</strong>ungen sicher zu erfüllen.Kompetenzbereich SprachbewusstheitIn Abbildung 23 s<strong>in</strong>d die Verteilungen auf die Kompetenzniveaus des Sprachbewusstheitstests zum e<strong>in</strong>en<strong>der</strong> Gesamtstichproben <strong>in</strong> Deutschland <strong>und</strong> Südtirol <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Gymnasialstichproben <strong>in</strong>Deutschland <strong>und</strong> Südtirol dargestellt. Auch hier kommt es zu sehr unterschiedlichen <strong>Ergebnisse</strong>n, jenachdem ob die Gesamtstichproben o<strong>der</strong> die Gymnasialstichproben zu Gr<strong>und</strong>e gelegt werden.
Zentrale Bef<strong>und</strong>e <strong>der</strong> <strong>DESI</strong>-<strong>Studie</strong> <strong>in</strong> Südtirol 4110080% Schüler6040GruppenvergleichD DeutschlandS SüdtirolKompetenzniveauDeutsch Sprachbewusstheit200D S D SGesamtGymnasiumunter Niveau ANiveau ANiveau BNiveau CNiveau DNiveau EAbbildung 23: Verteilung <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen <strong>und</strong> südtiroler Gesamtstichprobe <strong>und</strong> Gymnasialstichprobe auf dieKompetenzniveaus <strong>in</strong> Bewusstheit Deutsch am Ende des neunten SchuljahresDer Vergleich <strong>der</strong> Gesamtstichproben zeigt, dass die Verteilung <strong>der</strong> Südtiroler Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler<strong>in</strong> Sprachbewusstheit Deutsch im Vergleich zur Verteilung <strong>der</strong> deutschen Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülerdeutlich <strong>in</strong> die oberen Kompetenzbereiche verschoben ist. An <strong>der</strong> Verteilung auf die Kompetenzniveaus<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesamtstichprobe fällt vor allem auf, dass <strong>in</strong> Südtirol e<strong>in</strong> deutlich kle<strong>in</strong>erer Prozentteil unterKompetenzniveau A liegt, nämlich nur 7,3%, im Vergleich zu 24,2 % <strong>in</strong> Deutschland. Auch auf KompetenzniveauA f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Südtirol weniger Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler: 17,4% <strong>in</strong> Südtirol vs. 20,1%<strong>in</strong> Deutschland. Dagegen s<strong>in</strong>d die Niveaus B, C <strong>und</strong> D <strong>in</strong> Südtirol deutlich häufiger anzutreffen. Während<strong>in</strong> Deutschland nur 22,4% Prozent <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler auf Kompetenzniveau B liegen,s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> Südtirol immerh<strong>in</strong> 27,3%. Ähnliches gilt für Kompetenzniveau C: In Südtirol liegen hier28,9%, <strong>in</strong> Deutschland 20,1%. Kompetenzniveau D ist <strong>in</strong> Südtirol mit ca. 18% <strong>und</strong> <strong>in</strong> Deutschland mitca. 12% vertreten. Kompetenzniveau E schließlich ist <strong>in</strong> beiden Län<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betrachtung über alleBildungsgänge h<strong>in</strong>weg eher selten anzutreffen: In Südtirol liegen nur 1,3% auf Kompetenzniveau E, <strong>in</strong>Deutschland 1,1%.Bei den Gymnasialstichproben zeigt sich e<strong>in</strong> gegenläufiges Bild: Während <strong>in</strong> Deutschland nur 4,5% <strong>der</strong>Gymnasiasten auf o<strong>der</strong> unter Kompetenzniveau A liegen, s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> Südtirol 11,7%. Diese Schüler<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> Schüler können die grammatische Richtigkeit von Sprache erkennen <strong>und</strong> Korrekturen bei klarengrammatischen Verstößen aus implizitem Wissen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Auch auf Kompetenzniveau B liegt <strong>in</strong>Deutschland mit 16,1% e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Anteil <strong>der</strong> Gymnasiasten als <strong>in</strong> Südtirol mit 23,3%. KompetenzniveauC dagegen erreichen <strong>in</strong> Südtirol 32,2% <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler am Gymnasium, währendes <strong>in</strong> Deutschland 38,8% s<strong>in</strong>d. Auf diesem Niveau <strong>der</strong> Sprachbewusstheit können Korrekturen auch beischwierigen, sprachwandelgefährdeten grammatischen Phänomenen wie z.B. dem Genitivobjekt vorgenommenwerden. Darüber h<strong>in</strong>aus können grammatische Begriffe den entsprechenden Phänomenen zugeordnetwerden. Auf diesem Niveau kommt also zum prozeduralen Wissen deklaratorisches grammatikalischesWissen h<strong>in</strong>zu. Dieses Wissen sche<strong>in</strong>t an deutschen Gymnasien häufiger anzutreffen zu se<strong>in</strong>.Auf Kompetenzniveau D ist die Fähigkeit, auch mit komplexeren sprachlichen <strong>und</strong> stilistischen Phänomenenkorrekt umzugehen, weitgehend erworben. Kompetenzniveau D erreichen deutsche Gymnasiastenzu 36,6%, Südtiroler Gymnasiasten zu 29,7%. Der Unterschied bei Kompetenzniveau E dagegen istvernachlässigbar kle<strong>in</strong>.