Bäume, Parkbänke oder einfach nur Steine am Wegrand – bei Frischluft werden ganz alltägliche Gegenstände in der freien <strong>Natur</strong> zu Trainingsgerätenumfunktioniert.<strong>Die</strong> <strong>Natur</strong> <strong>ist</strong> <strong>das</strong> schönste <strong>Fitnessstudio</strong>Mit gezieltem Gesundheitstraining ganz ohne Hantelbank, Ergometeroder <strong>Fitnessstudio</strong> sorgt seit mittlerweile zwei Jahren <strong>das</strong> Start-up-Unternehmen „Frischluft“ für Furore. Der Name <strong>ist</strong> dabei Programm:„denksport“ oder „frisch geschmiert“ heißen die Kurse, die ausschließlichunter freiem Himmel stattfinden. Das preisgekrönte Konzeptüberzeugt auch immer mehr Firmenchefs, in die Fitness ihrerMitarbeiter zu investieren.Dass schöne, attraktive Menschen die besserenJobchancen haben, <strong>ist</strong> mittlerweilebewiesen. Dass sportlichere Menschenauf ihre Umwelt (inklusive der Vorgesetzten)attraktiver wirken, auch. Drei positive Effektesind es, die Arbeitgeber sichtbar durchtrainiertenund fitten Angestellten zuschreiben:1. eine höhere physische und psychischeBelastbarkeit, 2. die Fähigkeit, sportlichesDenken auf den Beruf zu übertragen,und 3. die Selbstpräsentation. Nicht zuletztdeshalb bekommen – und <strong>das</strong> <strong>ist</strong> wissenschaftlichbelegt – die sportlicher wirkendenMenschen die besseren Jobs. Nicht zuletztmacht Sport glücklich – und hilft sogar nachweislichgegen Depressionen. Das liegt unteranderem an der erhöhten Ausschüttung derGlückshormone wie Endorphin, Serotoninoder Dopamin. Und: Wer mit sich und seinemKörper zufrieden <strong>ist</strong>, der hat ein höheresSelbstbewusstsein und damit auch besserePräsenz. <strong>Die</strong> wiederum <strong>ist</strong> im BerufslebenGeld wert. <strong>Die</strong> Ausstrahlung kann in Kombinationmit dem eigenen sportlichen Engagementsogar <strong>das</strong> persönliche Netzwerk erweiternund ganz neue, gewinnbringendeKontakte schaffen: Denn Sportler bleiben ineiner Firma selten allein.Krankenstände kosten Firmen MilliardenDoch es gibt auch Gründe, warum es sich fürUnternehmen bezahlt macht, auf Gesundheitund Fitness der Mitarbeiter zu achten: 52Prozent der Menschen sterben an Herz-Ö 22WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2012
Kreislauf-Problemen, sogar zwei Drittel leidenunter chronischen Beschwerden der Wirbelsäule.Von den durchschnittlich 13 Krankheitstagenim Jahr 2011 geht ein Großteil auf<strong>das</strong> Konto stressbedingter Infektionskrankheiten.Jeder Krankheitstag kostet dem Arbeitgebernicht nur den Gegenwert des Gehaltsdes kranken Mitarbeiters. Multipliziertman die Summe aus der anfänglich geringereProduktivität beim wiederholten Einarbeitenund den Kosten der Vertretung mit dem<strong>Die</strong>nstgeberanteil, so geht <strong>das</strong> bei personalintensivenBranchen schnell einmal in densechsstelligen Eurobetrag.Frischluft-Sport statt Büro-KollerKein Wunder also, <strong>das</strong>s Unternehmen immeröfter dazu bereit sind, in die Gesundheit unddie Fitness ihrer Mitarbeiter zu investieren.Auf diesen Trend baut auch Florian Karasek.Der Geschäftsführer der „Frischluft OutdoorFitness World“ hat sich ganz dem Trainingunter freiem Himmel verschrieben – ganzohne Hanteln, Ergometer oder sonstigen traditionellenHilfsmitteln. Stattdessen werdenganz einfach Steine, Baumstämme oderParkbänke zu Trainingsgeräten umfunktioniert.„Sich im Freien zu bewegen bietet zusätzlichzur körperlichen Fitness auch nochden Mehrwert der mentalen Fitness. Und <strong>das</strong>Besondere daran: Unsere Kunden merkengar nicht, <strong>das</strong>s sie gerade Sport machen“, <strong>ist</strong>Karasek von seinem Frischluft-Konzeptüberzeugt.Vor mittlerweile vier Jahren entwickelte derSportwissenschaftler und ehemalige Le<strong>ist</strong>ungssportlerdie Idee, Fitness-Seminare undKurse ausschließlich in der freien <strong>Natur</strong> abzuhalten.Das erste offizielle Training fandim Juni 2010 statt, im Jahr darauf waren esbereits 1.200 Kurse – „und kein einzigerwurde wegen schlechten Wetters abgesagt“,wie Karasek stolz anmerkt. Grundsätzlichbaut die Frischluft-Philosophie, die mittlerweilevon insgesamt 23 Trainern in Salzburg,Wien und München umgesetzt wird, auf dreiSäulen. Karasek dazu: „Wir trainieren ausschließlichdraußen, 365 Tage im Jahr undals Le<strong>ist</strong>ungsparameter dient uns nicht diePulsuhr, sondern <strong>das</strong> Lächeln im Gesicht.Denn ohne Le<strong>ist</strong>ungsdruck und Blasen anden Füßen macht Bewegung bekanntlichgleich doppelt so viel Spaß.“<strong>Die</strong> tägliche Portion Urlaub<strong>Die</strong> speziellen Kurse mit Namen wie „naturraumfitness“, „frisch geschmiert“ oder„denksport“ dauern stets zwischen 60 und75 Minuten und finden unter Aufsicht professionellerTrainer statt. <strong>Die</strong> bis zu zwölfTeilnehmer wissen me<strong>ist</strong> nicht, was sie erwartet– und <strong>das</strong> <strong>ist</strong> Teil des Konzepts. Vorurteilensoll keine Chance gegeben werden.Gleichgewichtstraining und gezieltes Trainingder Rumpfmuskulatur sind ebenso Teildes Programms wie Ausdauereinheiten. „Dakann schon mal der Schweiß rinnen – wobei<strong>das</strong> kein Erfolgskriterum für uns <strong>ist</strong>“, stelltder Chef klar. Das Gesundheitstraining beginntdirekt vor der Firmentüre – denn dortholen Karasek und seine Kollegen ihreKundschaft ab. „Bei Unternehmen bestehtdie Kunst vor allem darin, nicht nur jene zuerreichen, die ohnehin sportlich sind, sondernvor allem auch jene Mitarbeiter, die sicham Arbeitsplatz überhaupt nicht bewegen“,so der Frischluft-Geschäftsführer.Zwar <strong>ist</strong> es nicht die Aufgabe der Frischluft-Trainer, Burnout-Patienten „zu heilen“ –doch <strong>das</strong> mit dem „Salzburger Gesundheitspreis2010“ ausgezeichnete Programm dientauf jeden Fall der Stressvermeidung und hilftnachweislich dabei, die Kreativität und Motivationzu fördern. „Bei unseren Auswertungsbögenstoßen wir immer wieder auf Vokabelnaus dem Urlaubsbereich. So gesehenversuchen wir, unseren Kunden eine täglichePortion Urlaub zu servieren. Und wenn diesedann selbstständig eine Parkbank oder einenStein dazu benutzen, Sport zu treiben, habenwir unser Ziel erreicht.“Ü█ DAS SICHERSTE██ ARCHIV HAT██ EINEN NAMEN:██ POST MANAGER.█Wäre es nicht schön, wichtige Dokumenteund Unterlagen sicher archiviert zu wissen?Der Post Manager ermöglicht Ihnen mittelsmodernster Handy-Signatur einen sicherenZugriff auf Ihre vertraulichen Unterlagen.Egal wo Sie sind und jederzeit.Wenn’s wirklich wichtig <strong>ist</strong>,dann lieber mit der Post.Jetzt gratis testen aufwww.post.at/postmanager.Schweiß <strong>ist</strong> kein Erfolgskriterium – der Spaß an der Bewegung in der frischen Luft zählt.Fotos: Frischluft