Der Salzburger Flughafen konnte 2011 die Passagierzahl mit größeren Maschinen steigern, obwohl weniger Flüge als im Vorjahr verzeichnetwurden.Foto: Salzburger Flughafen GmbHFlughäfen schlagen sich gutDer größte Flughafen im Westen <strong>ist</strong> derSalzburg Airport. 2011 wurden zwarweniger Flugbewegungen verzeichnet,„die Zahl der Passagiere konnte aber dennochgesteigert werden“, so GeschäftsführerRoland Hermann. Hintergrund <strong>ist</strong> ein Trendzu größeren Flugzeugen. Insgesamt wurdenim Jahr 2011 auf dem Flughafen Salzburg1.700.983 Passagiere abgefertigt, <strong>das</strong> entsprichteinem Plus von 4,6 Prozent im Vergleichzu 2010.Im Linienverkehr stieg <strong>das</strong> Passagieraufkommenum 9,3 Prozent auf 1.113.238 Personen.Im Charter-Outgoing-Bereich wurdeein moderates Wachstum von zwei Prozentverzeichnet, lediglich der Charter-Incoming-Bereich schlägt mit einem Minus von 8,4Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu Buche.Insgesamt wurden in Salzburg im tour<strong>ist</strong>ischenVerkehr somit drei Prozent wenigerPassagiere abgefertigt als im vergangenenGeschäftsjahr.<strong>Die</strong> Flughäfen im Westen sind vor allem für den Tourismus von zentralerBedeutung. Das vergangene Jahr war für Salzburg, Innsbruckund Friedrichshafen nicht <strong>das</strong> leichteste, die Geschäftsführer sindaber mit ihren Ergebnissen auf hohem Niveau zufrieden.Ergebnis gesteigert<strong>Die</strong> Gesamtzahl der Flugbewegungen sankum drei Prozent auf 19.548. Nach einem großenSprung nach vorne im Geschäftsjahr2010 (+22 %) sank die umgeschlageneFrachtmenge inklusive Lkw-Ersatztransporteim vergangenen Geschäftsjahr um 9,5Prozent auf 9.426,7 Tonnen. Positiv machtesich <strong>das</strong> Luftfrachtvolumen bemerkbar, hierkonnte eine Steigerung um 9,7 Prozent auf168,7 Tonnen verzeichnet werden. WenigerVon Simon WagnerFlugbewegungen bedeuten nicht gleichzeitigschlechtere Wirtschaftszahlen. „<strong>Die</strong> Erträgeder Flughäfen bestimmt im Wesentlichen dieSumme des Höchstabfluggewichtes der gelandetenLuftfahrzeuge. Und <strong>das</strong> stieg 2011um sechs Prozent auf 551.323 Tonnen“, erklärtGeschäftsführer Hermann.Ambitioniertes InvestitionsprogrammMit dem Investitionsplan 2012 und den Projektenaus dem Jahr 2011, die in diesem Ge-56WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2012
schäftsjahr realisiert werden, investiert derFlughafen Salzburg rund 17 Millionen Euro.Neben zahlreichen kleineren Projekten wirdauch ein Bürogebäude um sechs MillionenEuro gebaut. Wichtigstes Projekt <strong>ist</strong> allerdingsder neue Tower. „Mit dem GroßprojektTower, <strong>das</strong> bereits im vergangenen Jahr gestartetwurde, bekommt die westliche EinfahrtSalzburgs ein neues Wahrzeichen“,freut sich Roland Hermann.Der in die Jahre gekommene Tower entsprichtbaulich nicht mehr den künftigen Anforderungeneiner modernen Flugsicherungin Europa. Der Neubau <strong>ist</strong> zur Schaffung einerzeitgemäßen Flugplatzkontrollstelle inklusivemehrfach abgesicherter Energieversorgungnotwendig. Ausgestattet <strong>ist</strong> er mitmodernster Flugsicherungstechnik für dieFluglotsen, damit auch in Zukunft eine sichereund ordnungsgemäße Abwicklung desFlugbetriebes auf dem Flughafen Salzburgsichergestellt werden kann.<strong>Die</strong> budgetierten Gesamt-Errichtungskostendes neuen Towers (ohne flugsicherungstechnischeAnlagen) belaufen sich auf rund 14Millionen Euro. „Für den Tower-Bauabschnitt2012 werden rund sieben MillionenEuro aufgewendet“, so Hermann. Baubeginnwar im vergangenen Herbst, mit der Inbetriebnahmewird im Frühjahr 2014 gerechnet.Guter Winter in InnsbruckDer Innsbrucker Flughafen berichtet von einemerfolgreichen Geschäftsjahr 2011. DasRekordergebnis von 2010 mit mehr als einerMillion Fluggästen wurde zwar nicht ganzerreicht, aber 997.000 Passagiere bedeutennur ein geringes Minus von 3,5 Prozent.„Der Rückgang <strong>ist</strong> auf den Wegfall von Nikiund Welcome Air zurückzuführen, wir bleibenaber weiterhin der drittgrößte Flughafenin Österreich“, sagt Geschäftsführer ReinholdFalch. Um die beiden Abgänge zu kompensieren,führt der Flughafen derzeit intensiveGespräche mit bestehenden Partnernund neuen Airlines. „Wir hoffen, <strong>das</strong>s wirbereits ab dem Winterflugplan 2012/13 neuePartner im Programm haben werden“, soFalch.Insbesondere die aktuelle Wintersaison seiReinhold Falch, GeschäftsführerdesFlughafens InnsbruckFoto : Andreas FischerRoland Hermann,Geschäftsführer desSalzburger FlughafensFoto: SalzburgerFlughafen GmbHauf dem Airport inmitten der großen Skigebietegewohnt gut verlaufen. „Es gab wiederein intensives Flugprogramm, darunter 14Top-Liniendestinationen wie Wien, London,Frankfurt, Rotterdam, Amsterdam, Berlin,Hamburg und Düsseldorf sowie die beidenGroßflughäfen in Moskau“, schildert Falch.So wie in den vergangenen Jahren dominiertenim Charter-Bereich England und Irlandals Hauptherkunftsmärkte, aber auch Skandinavienwar gewohnt stark. Neu im Programmwar Lettland. <strong>Die</strong> Nachfrage nachSlots in Innsbruck sei ungebrochen gewesen.„Es gibt seit Jahren eine Wartel<strong>ist</strong>e für Slotsan den Winter-Wochenenden“, sagt GeschäftsführerFalch.Ziel: Ergebnis haltenFür <strong>das</strong> Jahr 2012 erwartet der FlughafenInnsbruck keine Zuwächse. Es gilt vor allem,die Zahlen bzw. die Ergebnisse von 2011 zuhalten. Hintergrund sind Einflussfaktorenwie die Wirtschaftskrise, die Ölpreise sowieauch wirtschaftliche Konsolidierungsmaßnahmender Airlines. Das will der Flughafenunter anderem mit einem attraktiven Flugprogrammim Sommer erreichen. Im Incominggibt es wieder zahlreiche Verbindungenaus Großbritannien – neu <strong>ist</strong> Br<strong>ist</strong>ol – sowieFinnland und Frankreich. Beim Outgoingliegt <strong>das</strong> Hauptaugenmerk auf Antalya,Ägypten, Griechenland und Spanien. Neuim Programm sind Calgary, Faro, LameziaTherme und Pescara.Für <strong>das</strong> Jahr 2012 wurden in Innsbruck rundzehn Millionen Euro Investitionsvolumenbudgetiert. „Inkludiert sind hier rund sechsMillionen Euro für den zweiten BauabschnittHans Weiss, GeschäftsführerdesBodensee-AirportsFriedrichshafen Foto:Flughafen Friedrichshafendes Parkhauses, wobeidieses Bauvorhabengegebenenfallsin <strong>das</strong> Jahr 2013 verschobenwird“, sagtGeschäftsführerReinhold Falch. <strong>Die</strong>restlichen vier MillionenEuro sind fürSanierungen sowiefür die Anschaffungvon Spezialanlagenvorgesehen.Bodensee-Airportspürte Arabischen FrühlingDer für Vorarlberg relevante Flughafen inFriedrichshafen verzeichnete 2011 leichtrückläufige Fluggastzahlen. In der allgemeinenLuftfahrt konnte der Flughafen aber eindeutliches Passagierwachstum im Geschäftsreisebereichverzeichnen. Das gesamte Fluggastaufkommenam Bodensee-Airport <strong>ist</strong> imVorjahresvergleich mit 570.000 Passagierenum vier Prozent gesunken. Hintergrund hierfürsind die eingestellten Flugverbindungennach Tunesien und Ägypten infolge der Unruhenim Frühjahr sowie die in Deutschlandeingeführte Luftverkehrsabgabe.„Dadurch wurde auch am Bodensee-Airport<strong>das</strong> tour<strong>ist</strong>ische Angebot künstlich reduziertund somit die Nachfrage umgeleitet“, schildertGeschäftsführer Hans Weiss. <strong>Die</strong>se Entwicklungüberrascht den Flughafen umsomehr, da die Anfragen nach mehr Kapazitätenund einer Destinationsausweitung seitensder Reisebüros und Endkunden an den Flughafenungebrochen hoch seien. „Es bestehteigentlich ein Angebotsdefizit“, so Weiss.Während sich <strong>das</strong> Linienangebot am Bodensee-Airportim Jahr 2011 mit 357.000 Passagierenbei einem leichten Minus von 0,3Prozent insgesamt stabil zeigte, war im tour<strong>ist</strong>ischenAngebot ein deutlicher Rückgangvon über 27.000 Fluggästen auf 176.000 zuverzeichnen. Wachstum konnte hingegen inder Allgemeinen Luftfahrt verzeichnet werden.<strong>Die</strong> Fluggastzahlen nahmen angetriebendurch den Geschäftsreiseverkehr gegenüberdem Vorjahr um 17 Prozent zu. ÜDer Flughafen Innsbruck musste zwar den Wegfall von zwei Airlines verkraften,konnte aber auch 2011 die Rekordwerte vom Vorjahr wieder fast erreichen.Foto: Flughafen InnsbruckWIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2012 57