Vorwort der Redaktion - nadesch.de

dem Begriff Heimat schwingt so vieles mit: Vertrautheit, Geborgenheit,
oft Wehmut, die Schönheit, die ein Fremder oft nicht begreifen
kann, auch die Geschichte eines Ortes und ihrer Menschen. Heimat ist
ein geistiger Begriff, bedeutet Erkenntnis. Bedeutet aber auch: Heimat
ist Bekenntnis, Bekenntnis, das man in sich trägt. Ein Volk, das seine
Geschichte nicht kennt, das Teile seiner Geschichte verdrängt, das
Heimat verleugnet, das kann die Gegenwart nicht begreifen und die
Zukunft nicht gestalten. Heimat ist Leben! Gerade in Zeiten
dramatischer Veränderungen, der Globalisierung, in dieser Zeit der
Hektik, des persönlichen Stresses und vielfacher Belastungen, ist es
wichtig, dass man seine Wurzeln kennt.
Liebe Landsleute,
wir sind hier zusammengekommen, um uns wieder zu sehen, um
Gedanken und Erinnerungen auszutauschen, neues aus den Familien,
von den ehemaligen Nachbarn, von Arbeitskollegen, von Jugendfreunden
und von Nadesch zu hören. Wir wollen alte Freundschaften
bekräftigen und neue Bekanntschaften schließen. Wir kommen aber
auch zusammen, um zu feiern. Wer kann es uns verdenken oder
verwehren, wenn wir heute insbesondere an die Heimat denken: an
Nadesch, Schäßburg, Hermannstadt, Siebenbürgen. Im Geiste gehen
wir heute aber auch über die Friedhöfe. Wir denken an unsere
Verstorbenen und an zu Hause. Und wir sind stolz auf Nadesch und
Siebenbürgen. Glaube und Heimat, das beinhaltet auch Arbeit,
Frohsinn und Lebensbejahung.
Meine Damen und Herren,
das diesjährige Motto des Heimattages in Dinkelsbühl war „Brücken
über Grenzen.“ Haben wir den nicht schon immer nach diesem
Motto gehandelt? Waren wir denn nicht schon seit Jahrhunderten mit
dieser „Vermittlerfunktion“ vertraut? Auch hier in Deutschland in der
neuen Heimat haben sich die Siebenbürger Sachsen hervorragend
integriert, Dr. Markus Söder kann es mir bestätigen, und werden oft
als Beispiel für erfolgreiche Integration genannt.
Wir, meine Damen und Herren, sind mit unserem diesjährigen Motto
„Heimat im neuen Europa - Vergangenheit verstehen Zukunft
gestalten“ noch einen Schritt weiter in Richtung Europa gegangen.
Der Zweite Weltkrieg, die Flucht im Herbst 1944, die Deportation im
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