Vorwort der Redaktion - nadesch.de
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das "tägliche Brot", ein Überbegriff für alles was zum Leben<br />
erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich ist, lenkte meine Gedanken zurück in meine frühen<br />
Kin<strong>de</strong>stage. Diese Bitte wur<strong>de</strong> damals, für mich und meine<br />
Geschwister, nicht immer erfüllt. Heute kaufen wir diese Bedürfnisse<br />
bei Norma, Aldi, Lidl o<strong><strong>de</strong>r</strong> in an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Lä<strong>de</strong>n. Damals mussten wir<br />
aber von <strong>de</strong>m leben, was unsere Eltern selber erzeugten. Die Milch<br />
wur<strong>de</strong> von <strong><strong>de</strong>r</strong> Kuh gemolken, für das Brot musste <strong><strong>de</strong>r</strong> Backofen<br />
angeschürt wer<strong>de</strong>n. Fürs Fleisch wur<strong>de</strong>n Haustiere geschlachtet. Für<br />
die Kleidung mussten sie Hanf und Wolle spinnen und weben, um <strong>de</strong>n<br />
Stoff dafür herzustellen. Es kam auch vor, dass die Ernte in einem<br />
Jahr nicht reichte bis zu <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s nächsten Jahres. Dann konnten wir<br />
eben nicht immer so viel essen, um richtig satt zu wer<strong>de</strong>n. Am En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Gottesdienstes, nach <strong>de</strong>m wir <strong>de</strong>n vielen verstorbenen Na<strong>de</strong>schern<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> letzten fünf Jahre gedacht und das "Vater unser" gebetet hatten,<br />
verließ ich im guten Glauben die Kirche, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkenntnis dass es<br />
euch Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n viel besser geht, als es mir und vielen an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
damals in Na<strong>de</strong>sch gegangen ist. Damit will ich aber nicht sagen, dass<br />
ich ein unglückliches Kind war. Dies war <strong><strong>de</strong>r</strong> besinnliche Teil <strong>de</strong>s<br />
Tages.<br />
Nun kam <strong><strong>de</strong>r</strong> ersehnte Augenblick <strong>de</strong>s Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>sehens. Schon auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Straße, von <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche bis zum Festsaal, spielten sich Szenen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Freu<strong>de</strong> und <strong>de</strong>s Glücks ab. Oft stand man sich gegenüber, fiel sich in<br />
die Arme. Musste dann aber doch fragen: Wie ist nur <strong>de</strong>in Name?<br />
Freu<strong>de</strong>ntränen waren meist die Folge! So ging es dann auch im<br />
ausgeschmückten Festsaal noch viele Stun<strong>de</strong>n danach so weiter. Es<br />
gab keinen großen Anstoß wenn diese Freu<strong>de</strong>nszenen nicht ganz<br />
verstummten, auch als Hans Werner Henning auf das Podium trat und<br />
vor <strong>de</strong>m vollen Saal, im Hintergrund die Kulisse unseres einstigen<br />
geistigen und kulturellen Mittelpunkts, Grußworte brachte. Auch die<br />
bestimmt gut gemeinten Ansprachen <strong><strong>de</strong>r</strong> gela<strong>de</strong>nen Honoratioren<br />
gingen im Stimmengewirr <strong><strong>de</strong>r</strong> austauschen<strong>de</strong>n Neuigkeit teilweise<br />
unter. Mit <strong>de</strong>n reichen Darbietungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Na<strong>de</strong>scher Tanzgruppe und<br />
<strong>de</strong>s Chors, in original Na<strong>de</strong>scher Trachten, sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Blaskapelle,<br />
wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachmittag bunt und fröhlich. Langeweile war<br />
ausgeschlossen. Die mit viel Applaus begleiteten Berichte einiger <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
HOG Vorstän<strong>de</strong>/innen, die Ehrung <strong><strong>de</strong>r</strong> Na<strong>de</strong>scher Ehepaare Schuster<br />
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