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<strong>Der</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Faden</strong> <strong>Anette</strong> <strong>Kramme</strong> vor Ort Seite 14<br />
Frankenpost vom 5. Oktober 2007<br />
Stehende Ovationen für Franz Maget<br />
SPD Bindlach feiert 100-jähriges Bestehen – Hohe Auszeichnung für Altbürgermeister<br />
Mit stehenden Ovationen wurde Bayerns SPD-Oppositionsführer Franz Maget als Festredner bei<br />
der Feier des 100. Jubiläums des Bindlacher SPD-Ortsvereins im TSV-Saal begrüßt - und mit ihm<br />
viel Politprominenz. Im Verlauf des Abends wurde Bindlachs Altbürgermeister Hans Steininger für<br />
sein kommunalpolitisches Lebenswerk mit 28-jähriger Bürgermeistertätigkeit und 55-jähriger SPD-<br />
Mitgliedschaft mit der höchsten SPD-Auszeichnung, der Willy-BrandtMedaille, geehrt. Im festlich<br />
dekorierten TSV-Saal moderierte Vorsitzender Volker Neisser eine PowerPoint-Präsentation über<br />
die eigentlich 102-jährige Geschichte des SPD-Ortsvereins; die Gründungsurkunde vom 2. August<br />
1905 war erst zu einem späteren Zeitpunkt entdeckt worden.<br />
Das sozialdemokratische Gedankengut fand, wie Neisser erinnerte, in der landwirtschaftlich<br />
strukturierten Gemeinde mit vielen Arbeitern in der Bayreuther Textilindustrie fruchtbaren Boden.<br />
1933 war dem Vorsitzenden zu Folge in Bindlach der stärkste SPD-Ortsverein des Bayreuther Bezirks.<br />
Als Hans Steininger 1960 in den, Gemeinderat eingezogen und 1966 zum Bürgermeister<br />
gewählt worden sei, hätten die großen „Aufschwungjahre" eingesetzt mit absoluten Mehrheiten im<br />
Gemeindeparlament bis zur Gebietsreform 1978. 28 Jahre habe Steininger die Geschicke der<br />
Gemeinde gelenkt. 1990 sei die SPD mit sieben von 20 Sitzen wieder stärkste Fraktion geworden.<br />
Seit 1994, als CSU-Mann Hermann Hübner das Bürgermeisteramt übernahm, habe die SPD-<br />
Fraktion konstruktive und fruchtbare Oppositionsarbeit mit einer Vielzahl von Initiativen geleistet.<br />
Heute werde die SPD von sechs Gemeinderäten im 20-köpfigen Gremium vertreten, und man<br />
erhoffe sich bei der Kommunalwahl 2008 eine Steigerung. Bundestagsabgeordnete <strong>Anette</strong><br />
<strong>Kramme</strong> unterstrich, dass die große Partei SPD nur deshalb die Lebensbedingungen verbessern<br />
konnte, weil es immer „großartige Menschen gab und gibt, die den Mut hatten und haben an<br />
vorderster Front dafür zu kämpfen". SPD-Landratskandidat Karl Lothes gratulierte im Namen des<br />
Kreisverbandes. Kulmbachs Kreisvorsitzender Ingo Lehmann, Bezirksrätin Inge Aures, Bindlachs<br />
CSU und die Wahlgemeinschaft Bindlach sowie etliche SPD-Vereine und Ortsvereine bildeten den<br />
Gratulationsreigen. Bürgermeister Hermann Hübner rief dazu auf, Selbstbewusstsein als Mitglied<br />
demokratischer Parteien zu zeigen.<br />
Dem Jubelverein bestätigte er ein „sachliches, kritisches und freundschaftliches Miteinan- der" in<br />
der Kommunalarbeit. Gespannt war man auf die Festansprache des SPD-Fraktionsvorsitzenden im<br />
Bayerischen, Landtag, Franz Maget, der dem Jubelverein mit fast 100 Mitgliedern eine<br />
„hervorragende Positionierung mit besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterarbeit"<br />
bescheinigte. „Die SPD ist durch nichts tot zu kriegen", begann er seine 40-minütigen<br />
Ausführungen zur 145-jährigen SPD-Historie. Die SPD habe dafür gesorgt, dass Deutschland eine<br />
Demokratie wurde, die es immer wieder zu verteidigen und weiter zu entwickeln gelte. Die Forderung<br />
nach sozialer Gerechtigkeit zog sich wie ein <strong>Rote</strong>r <strong>Faden</strong> durch die Rede - ob es um den<br />
Anteil am Wohlstand, um Mindestlöhne, Krankenversorgung oder um die sozialen Sicherungssysteme,<br />
vor allem um die gesetzlichen Renten, ging.<br />
Auf der Ehrungsliste standen für 25-jährige SPD-Zugehörigkeit Jörg Appelt und Werner Kögler, die<br />
an der Entgegennahme der Auszeichnung verhindert waren, ebenfalls die „40-jährigen"<br />
Parteimitglieder Helmut Irmler und Siegmar Kretschmar. Bindlachs SPD-Fraktionsvorsitzender<br />
Jürgen Masel erhielt die Auszeichnung mit Urkunde für 25-jährige Parteizugehörigkeit. Eine<br />
Sonderehrung wurde Altbürgermeister Hans Steininger für seine 55-jährige SPD-Zugehörigkeit<br />
zuteil. Er erhielt nicht nur Ehrennadel, Urkunde und Ehrenteller, sondern auch die Willy-Brandt-<br />
Medaille.