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<strong>Der</strong> <strong>Rote</strong> <strong>Faden</strong> Aus den Ortsvereinen Seite 38<br />
OV Bad Berneck<br />
Bayerische Rundschau vom 9. November 2007<br />
SPD will den Machtwechsel<br />
Die Genossen schicken ihren Fraktionschef Jürgen Zinnert zum zweiten Mal ins Rennen um<br />
den Bürgermeisterposten.<br />
Zum zweiten Mal nach 2002 kandidiert Jürgen Zinnert, der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion,<br />
für das Amt des Bürgermeisters in Bad Berneck. <strong>Der</strong> 48-jährige stellvertretende Geschäftsführer<br />
und Leiter der Sozialarbeit beim Kreisverband Bayreuth des <strong>Rote</strong>n Kreuzes wurde bei der<br />
Nominierungsversammlung der Sozialdemokraten von den 29 anwesenden Mitgliedern und<br />
Anhängern einstimmig auf den Schild gehoben.<br />
Vor sechs Jahren noch mit einem achtbaren Ergebnis gegen Amtsinhaber Bernd Albert (CSU)<br />
unterlegen, soll dieses Mal der Machtwechsel in jedem Fall gelingen. „Bad Berneck ist am Ende, an<br />
die Wand gefahren. Bernd Albert muss weg", formulierte der frühere Fraktions- vorsitzende Richard<br />
Schneider plakativ das Wahlziel. Jürgen Zinnert betonte, dass sich die grundlegenden Probleme<br />
der Stadt in den vergangenen Jahren deutlich verschärft hätten. Aufgrund der absolut desolaten<br />
Haushaltssituation sei die Stadt seit zwei Jahren ohne genehmigten Etat und unterstehe faktisch<br />
der Zwangsverwaltung der Rechtsaufsicht.<br />
„Im Gegensatz zu Bernd Albert bin ich nicht bereit, diesem Zustand tatenlos zuzusehen. Die<br />
Stadtratsfraktionen haben umfassende Vorschläge für eine Besserung der Situation auf den Tisch<br />
gelegt, die Ideen werden aber nicht aufgegriffen, und der Bürgermeister lässt keine Diskussion<br />
oder gar Beschlussfassung darüber zu", so Zinnert.<br />
Auch die Umsetzung der Ideen des eingeschalteten externen Gutachters von der überörtlichen<br />
Rechnungsprüfung gehe zu langsam. Im gesellschaftlichen Leben der Stadt müsse wieder<br />
Gemeinsinn geschaffen werden. Initiativen von Seiten der Bürger, Vereine, Gastronomen oder<br />
Gewerbetreibenden müssten künftig durch die Stadt unterstützt, gesteuert und begleitet werden, so<br />
der Redner. Fakt sei weiter, dass die Kur nicht mehr zu den primären Stärken Bad Bernecks zählt,<br />
da die Stadt hier nicht über die notwendige Infrastruktur verfüge und somit nicht konkurrenzfähig<br />
sei.<br />
Notwendig sei ein Konzept für die künftige touristische Ausrichtung. Positionspapiere der<br />
Stadtratsfraktionen lägen auch hier vor, seien bislang aber durch den Bürgermeister noch auf keine<br />
Tagesordnung gesetzt worden. <strong>Der</strong> Fremdenverkehr stelle mittlerweile jedenfalls den größten<br />
Wirtschaftsfaktor der Stadt dar, den es zu stärken und fördern gelte. Wachstum beim<br />
Fremdenverkehr bringe auch Einzelhandel und Gewerbe wieder voran.<br />
Als absolut unverständlich bezeichnete es Zinnert, das das Hallenbad seit Jahren geschlossen ist,<br />
gleichzeitig durch den Bürgermeister aber die „Luftnummer" einer zwei Millionen Euro teuren<br />
Sanierung und Attraktivierung des Stadtmuseums in die Welt gesetzt werde. Ferner forderte<br />
Zinnert trotz der Haushaltssituation die Wiedereinführung der vor zwei Jahren abgeschafften<br />
Förderung für Vereine mit Jugendarbeit. Außerdem soll für die nichtorganisierte Jugend ein<br />
offizieller Treffpunkt geschaffen werden.