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PDF-Download - The Linde Group

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1Mikrokläranlagen // LINDE TECHNOLOGY #1.1143Reines Wasser: Laboranalysen zeigen, dass das mitder <strong>Linde</strong>-Anlage aufbereitete Industrieabwasserin flüssiges Nass mit Trinkwasserqualität zurückverwandeltwerden kann.Autorin: Andrea HoferichterBildquellen: Getty Images, <strong>Linde</strong> AG1Vorteile. Gurney: „Sie können qualitativ hochwertig aufbereitetesAbwasser erzeugen, praktisch frei von schwebenden Feststoffen undmit sehr niedrigem gelöstem Restschadstoffanteil, und sie brauchenweniger Platz als konventionelle Trennanlagen.“ Diese nutzen dieSchwerkraft zur effektiven Trennung von Biomasse und gereinigtemAbwasser. Das erfordert große Flächen.Durch die Rückführung des komprimierten, mit Sauerstoff angereichertenaktivierten Klärschlamms in den Kernstrom des Bioreaktorswird nicht nur der für die Mikroorganismen lebenswichtige Gehaltan gelöstem Sauerstoff aufrecht erhalten. „Er sorgt auch dafür, dassMikroorganismen und Abwasser im Reaktor gut durchmischt werden“,erklärt der <strong>Linde</strong>-Ingenieur. Die Geschwindigkeit der Durchmischungwird über einen kontrollierten Seitenstrom und Einspritzdüsen unterder Oberfläche gesteuert. Das macht ein Sekundär-Belüftungssystemim Bioreaktor, wie es in den meisten konventionellen Anlagen vorhandenist, überflüssig. Deshalb punktet der Axenis-Prozess spezielldurch seine Energierückgewinnung beim Trennprozess, denn sie senktdie Lebenszykluskosten erheblich. Gurney betont: „Axenis-Anlagenverbrauchen voraussichtlich 20 bis 30 Prozent weniger Strom.“Bis zu 75 Prozent Industrieabwasser recycelnNach den Behandlungsschritten in Bioreaktor und UF-Membran ist dasgereinigte Wasser (Permeat) bereit für eine Wiederverwendung oderweitere Verarbeitung. Bis zu 70 bis 75 Prozent des Abwassers kannnach der Aufbereitung wieder verwendet werden. „Das UF-Permeatkann durchaus sauber genug sein, um es direkt in einen Flusslaufeinzuleiten“, so Gurney. Schließt man zusätzlich eine Umkehrosmose-Anlage an, die zudem noch Salze entfernt, lässt sich das ehemaligeIndustrieabwasser sogar trinken. „Technisch und auch praktisch istdas überhaupt kein Problem“, so der Ingenieur.Da Abwasser jedoch nicht gleich Abwasser ist, Art und Menge derSchadstoffe stark variieren können, empfehlen die <strong>Linde</strong>-Ingeniere,an neuen Abwasserströmen immer erst Pilotversuche durchzuführen.Die Axenis-Pilotanlage ist in einem Frachtcontainer installiert undenthält außer Bioreaktor und UF-Membran jede Menge Messtechnik.„Damit können wir die Anlage perfekt auf das Abwasser einesbestimmten Betriebes abstimmen“, sagt Gurney. Es kann etwa vierMonate dauern, die Abwasserbehandlung zu stabilisieren und dieoptimalen Betriebsparameter festzulegen.Die erste Axenis-Anlage, mit einer Kapazität von 140 Kubikmeternpro Tag, ist bereits in Betrieb. Mehr als ein Dutzend weitereUnternehmen haben bereits Interesse angemeldet. „Unser nächstesZiel ist es, ein modulares System zu entwickeln, das nach Bedarferweiterbar und für beliebige Abwassermengen einsetzbar ist“,sagt Gurneys Kollege Stefan Dullstein. „Mittelfristig wollen wir Axenisauch großindustriellen Unternehmen anbieten und auf der grünenWiese schlüsselfertige Anlagen aufbauen, die die anfallendenAbwasserströme in eine nachhaltige Quelle qualitativ hochwertigenWassers verwandelt.“Dullstein und Gurney sind sich sicher, dass in naher Zukunft dasInteresse an dieser Technologie der Wasser-Wiederverwendung sehrgroß sein wird. „Der Druck auf die Industrie, mit Wasser nachhaltigerumzugehen, wird ständig größer, nicht zuletzt wegen des Klimawandelsund der steigenden Nachfrage privater Haushalte“, sagen sie.Gerade in Ländern mit knappen Vorräten an verfügbarem Wasser steigendie Umweltanforderungen an die Abwasserqualität, die Entsorgungsgebührenund die Frischwasserpreise ständig. Und so könntendie Anlagen vielleicht schon bald auch in Regionen zum Einsatzkommen, in denen Menschen von sauberem Trinkwasser – welcherHerkunft auch immer – bisher nur träumen können.Link:www.un.org/waterforlifedecade

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