Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse für - MAEKAS
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Klumpp et al.: <strong>Erweiterte</strong> <strong>Wirtschaftlichkeitsanalyse</strong> <strong>für</strong> Eisenbahnverkehrsunternehmen 7<br />
1.3 Wettbewerbssituation des Eisenbahngüterverkehrs<br />
Mit der Bahnreform von 1994 öffnete sich der Markt des Eisenbahngüterverkehrs <strong>für</strong> andere Anbieter,<br />
sodass die Deutsche Bundesbahn ihr Staatsmonopol verlor und sich die Anbieter von Dienstleistungen<br />
im Schienenverkehr heute in öffentliche 1) und nicht öffentliche Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
aufteilen. Zusätzlich zu den Eisenbahnverkehrsunternehmen werden Dienstleistungen im<br />
Bereich Güterverkehr z.B. auch noch im Straßenverkehr und in der Binnenschifffahrt angeboten,<br />
sodass diese Verkehrsträger den Wettbewerb auf dem Markt der Güterverkehrsdienstleistungen mit<br />
beeinflussen.<br />
Die entstandene Wettbewerbssituation innerhalb des Schienengüterverkehrs wird im Kapitel 1.3.1<br />
genauer analysiert 2 . ) Zusätzlich zum intramodalen Wettbewerb findet, wie bereits oben erwähnt, ein<br />
intermodaler 3) Wettbewerb zwischen den einzelnen Verkehrsträgern Straße, Binnenschifffahrt und<br />
Schiene statt. Dieser wird im Kapitel 1.3.2 analysiert.<br />
1.3.1 Intramodaler Wettbewerb<br />
a) Konzentration der Mitbewerber<br />
Der größte öffentliche Anbieter ist die DB Schenker Rail, welche das Geschäftsfeld <strong>für</strong> den Schienengüterverkehr<br />
der Deutschen Bahn AG darstellt, in dem alle nationalen und europäischen Logistikaktivitäten<br />
auf der Schiene gebündelt sind. Der Marktanteil von DB Schenker Rail auf dem deutschen<br />
Schienengüterverkehrsmarkt lag 2007 mit einer Verkehrsleistung von ca. 91.013 Mio. tkm<br />
bei rund 79,4 % 4) . Allerdings ist seit der Marktliberalisierung von 1994 die Anzahl der öffentlichen<br />
EVU stetig gestiegen, sodass aktuell 5) neben der Deutschen Bahn AG, 383 EVU in Deutschland tätig<br />
sind, 323 davon im Güterverkehr 6) . Die Entwicklung der Anzahl der EVU im Schienengüterverkehr<br />
veranschaulicht Abbildung 2. Zusätzlich zu den angegebenen EVU besitzen aktuell 7) noch sie-<br />
1) Die Definition von öffentlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen ergibt sich aus dem Allgemeinen Eisenbahn-<br />
Gesetz (AEG). Gemäß § 2 Abs. 1 AEG sind Eisenbahnverkehrsunternehmen „…öffentliche Einrichtungen oder privatwirtschaftlich<br />
organisierte Unternehmen, die Eisenbahnverkehrsleistungen erbringen…“ Gemäß § 3 Abs. 1 AEG<br />
dienen Eisenbahnen dem öffentlichen Verkehr (öffentliche Eisenbahnen), „…wenn sie als Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
gewerbs- oder geschäftsmäßig betrieben werden und jedermann sie nach ihrer Zweckbestimmung zur<br />
Personen- oder Güterbeförderung benutzen kann …“.<br />
2) Intramodaler Wettbewerb: einen Verkehrsträger betreffend, d. h. Wettbewerb von Bahnunternehmen auf einem<br />
Schienennetz.<br />
3) Intermodal bezeichnet hier die Kombination unterschiedlicher Verkehrsträger (Luftraum, Schiene, Straße, Wasser),<br />
um deren spezifische Vorzüge zu kombinieren. Synonyme in der Literatur sind Intermodaler Verkehr, Multimodaler<br />
Verkehr, kombinierter Verkehr, Kombiverkehr. Intermodaler Wettbewerb meint hier den Wettbewerb zwischen<br />
Binnenschifffahrt, Schienengüter- und Straßengüterverkehr. Intramodaler Wettbewerb bezieht sich auf den Wettbewerb<br />
innerhalb eines Verkehrsträgers, d. h. der Wettbewerb von Bahnunternehmen auf einem Schienennetz.<br />
4) Siehe Tabelle 2.<br />
5) Die angegebene Zahl bezieht sich auf Mai 2009.<br />
6) Vgl. EBA (2009a), o.S.; EBA (2009b), o.S.<br />
7) Die angegebene Zahl bezieht sich auf Mai 2009.