Erweiterte Wirtschaftlichkeitsanalyse für - MAEKAS
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Klumpp et al.: <strong>Erweiterte</strong> <strong>Wirtschaftlichkeitsanalyse</strong> <strong>für</strong> Eisenbahnverkehrsunternehmen 29<br />
Komponente dient der Verringerung von Störungen und zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit auf<br />
der Schieneninfrastruktur, sodass diese Komponente, basierend auf ihrem Anreizsystem, den<br />
Trassenpreis entweder erhöhen oder vermindern kann 1) . Unter „Sonstige Komponente“ werden bestimmte<br />
Regionalfaktoren 2) und Lastkomponenten 3) berücksichtigt, die den Trassenpreis entsprechend<br />
beeinflussen 4) .<br />
Nach Schätzungen der ALLIANZ PRO SCHIENE macht der Trassenpreis rund 30 % der Gesamtkosten<br />
beim Schienengüterverkehr aus 5) .<br />
f) Externe Kosten<br />
Als externe Kosten 6) bezeichnet man diejenigen Kosten, die von Mobilitätsteilnehmern verursacht,<br />
aber nicht von ihnen selbst getragen werden 7) . Daher muss die Politik durch wirtschaftspolitische<br />
Eingriffe wie Verbote, Gebote, technische und Umweltstandards, Gebühren, Steuern oder Umweltzertifikate<br />
versuchen, die externen Kosten zu beschränken oder sie zu internalisieren. Damit würden<br />
alle Nutzer von Verkehrsinfrastrukturen <strong>für</strong> die von ihnen verursachten Kosten aufkommen. Die<br />
wichtigsten Bereiche sind Unfälle, Lärmkosten, die luftverschmutzungsbedingten Gesundheitskosten,<br />
Klimakosten, Kosten <strong>für</strong> Natur- und Landschaft, sowie Kosten aus vor- und nachgelagerten<br />
Prozessen 8) .<br />
In der vorliegenden Studie 9) werden bei den Unfallkosten u.a. Zusatzkosten <strong>für</strong> die medizinische<br />
Versorgung, gesellschaftliche Opportunitätskosten und immaterielle Kosten wie Menschliches Leid<br />
berücksichtigt. Der Wert eines Menschenlebens wird mit 1,5 Mio. € veranschlagt. Zusätzlich wird<br />
keine spezifische Beziehung zwischen Fahrzeugkilometern und Unfallraten angenommen und die<br />
Zahlungen von Versicherungen werden <strong>für</strong> die Ermittlung der externen Kosten berücksichtigt. Die<br />
Auswirkungen des Verkehrslärms werden anhand der Schäden am Grundstückswert und der<br />
menschlichen Gesundheit berechnet. Nicht generierte Mietzinssätze werden auf Basis von Zahlungsbereitschaftsansätzen<br />
berechnet. Dabei wird von einer Zahlungsbereitschaft <strong>für</strong> weniger Lärm<br />
über 55 dB(A) ausgegangen. Generell sind Lärmemissionen vom Typ, der Beladung, der Geschwindigkeit<br />
und der Art und dem Zustand des genutzten Verkehrsweges abhängig. Luftver-<br />
1) Das Anreizsystem enthält z.B. einen Auslastungsfaktor in Abhängigkeit der Streckenauslastung und einen Faktor<br />
<strong>für</strong> die Abweichung von Mindestgeschwindigkeiten. Vgl. DB NETZ AG (2009), S. 8.<br />
2) Regionalfaktoren werden örtlich differenziert und <strong>für</strong> Strecken erhoben, die mittelfristig keine tragfähige Kosten-<br />
Erlös-Struktur aufweisen um eine bessere Kostendeckung dieser Strecken zu erreichen.<br />
3) Die Lastkomponente ist eine gewichtsabhängige Komponente bei der ab einem Zuggewicht von 3.000 t ein Zuschlag<br />
von 0,92 €/trkm erhoben wird um den erhöhten Verschleiß und Kapazitätsverbrauch auszugleichen.<br />
4) Vgl. DB NETZ AG (2009), S. 9 f.<br />
5) Vgl. ALLIANZ PRO SCHIENE (2005), S. 11.<br />
6) Die externen Kosten des Verkehrs in Deutschland werden nach dem sog. Territorialprinzip ermittelt, so dass nicht<br />
nur die Umweltbelastungen von Inländern, sondern auch von Ausländern auf dem Gebiet der Bundesrepublik<br />
Deutschland erfasst werden. Vgl. INFRAS (2007), S. 5.<br />
7) Vgl. INFRAS (2007), S. 5.<br />
8) Trotz einer thematisch ähnlichen Betitelung einzelner Bereiche ist doch eine klare thematische Abgrenzung vorhanden.<br />
Im Anhang B befindet sich dazu ein Überblick über die Methodik und Kostenkomponenten der einzelnen<br />
Kostenbereiche.<br />
9) Gemeint ist hier die Studie von INFRAS „Externe Kosten des Verkehrs in Deutschland – Aufdatierung 2005“.