INFO Nr. 4 - 2008 (4,22 MB)
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edle Familien waren die Hornberger, die Stümpfl,<br />
die Sackl, die Jückl, die Heidenreich und die Leyß<br />
von Paschbach. Georg Hornberger kam um 1430<br />
aus Kärnten nach Toblach und erbaute sich als<br />
Wohnsitz den Hornberger Turm, der wegen seines<br />
Anstrichs später allgemein „Roter Turm“ genannt<br />
wurde.<br />
Das bedeutendste Adelsgeschlecht, das je in Toblach<br />
lebte, war sicherlich das Geschlecht der Herren<br />
von Kurz, das sich seit dem Erwerb des Roten<br />
Turmes im Jahre 1559 „Kurz zu Thurn“ nannte. Die<br />
Herren von Kurz hatten in früheren Jahrhunderten<br />
meist einflussreiche Stellen in Staats- und Kirchendiensten<br />
inne und gehörten zu den angesehensten<br />
Adelsfamilien in Tirol. Die große Kurz`sche Familie<br />
von den Mundschenken Kurz aus Schwaben, der<br />
Überlieferung zufolge nach Toblach verpflanzt, verzweigte<br />
sich in mehreren Linien von Toblach aus,<br />
nach Niederdorf (Unterkurz´sche Linie – Abstammung<br />
der Salzburger Linie) sowie die beiden Oberkurz`schen<br />
Linien (Verzweigung nach Lienz und<br />
Bruneck, nach Feldkirch, Jagdburg, Bregenz, nach<br />
Lindau und bis nach Augsburg, nach München,<br />
Nürnberg und an den Rhein). Die Linie ab Sebastian<br />
Kurz von Senftenau wurde in den Freiherren- und<br />
Grafenstand erhoben. Um 1660 starb die Toblacher<br />
Linie aus, in Niederdorf endete sie erst zwei Jahrhunderte<br />
später. Ihr Ansitz dort war das heutige<br />
Wassermannhaus.<br />
Das Geschlecht der Herren zu Kurz und Thurn reicht<br />
einer Überlieferung zufolge weit ins Mittelalter zurück.<br />
Der Begründer soll danach ein Mundschenk am Hofe<br />
Kaiser Arnulfs (um 896) gewesen sein, doch diese<br />
Theorie diente nur dazu, die eigenen Vorfahren weit<br />
herzuleiten, wobei es mit historischen Grundlagen<br />
nicht genau genommen wurde. Diese Theorien ließen<br />
sich lange fortführen. Die Kurz haben ihren Anfang<br />
und Ursprung unter der Herrschaft Welsberg und<br />
der Grafen von Görz, in der sie Pfleger (Verwalter),<br />
Dienst- und Lehensleute waren. Reimprecht von<br />
Kurz (um 1300) soll das erste Kurz`sche Wappen<br />
mit dem Steinbock erhalten haben. Reimbrechts<br />
Sohn war Nikolaus Fritz „Kurz zu Toblach“. Er<br />
soll um 1352 die erste Kurz’sche Behausung in<br />
Toblach, wahrscheinlich neben dem Roten Turm,<br />
erkauft haben. Nikolaus hatte zwei Söhne, Ulrich<br />
(*1390) und Degenhart. Bedeutender als Ulrich<br />
war sein Sohn Engl Leonhard Kurz zu Toblach (auf<br />
dem Ahnenbild im Wassermannshaus von 1442<br />
abgebildet). Er stand als Hofmedicus in besonderer<br />
Gunst Kaiser Friedrichs III. (1440-1493), des Vaters<br />
von Kaiser Maximilian I. und war viel am Hofe in<br />
Wien oder mit dem Kaiser unterwegs. Er änderte<br />
das Wappen und führte fortan zwei halbe Steinböcke.<br />
Ab 1484 führten die Kurz im Adelstitel das Prädikat<br />
„de Toblach“. Die Linie in Toblach wurde weitergeführt<br />
von Engl Leonhards ältestem Sohn Ulrich Kurz.<br />
Der zweite Sohn Jakob Kurz übersiedelte 1475 nach<br />
Dr. Markus Kurz zum Thurm u. Fam. Taschler<br />
Thalmannsängerinnen<br />
Beim Büffet<br />
Tauernquartett<br />
CUL CULTURA TURA E ST STORIA ORIA<br />
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