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INFO Nr. 4 - 2008 (4,22 MB)

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NEUES VERKEHRSKONZEPT FÜR TOBLACH<br />

Auswertung der Bürgerbefragung (von Prof. H. Knoflacher, Wien)<br />

VORBEMERKUNG<br />

Solide Grundlagen sind die Voraussetzung für gute<br />

Entscheidungen.<br />

Grundlagen für die Entwicklung einer Gemeinde<br />

erfordern nicht nur die Mitarbeit der Bewohner bei<br />

der Erstellung des Verkehrskonzeptes, sondern vor<br />

allem bei seiner Umsetzung.<br />

Wir wissen heute, dass Manches in der Vergangenheit<br />

im Verkehrssystem nicht so gelaufen ist, wie wir es<br />

in Zukunft brauchen werden. Viel zu viel an Mobilität<br />

wird heute fremdbestimmt und ist von der Entwicklung<br />

der Energiepreise abhängig. Je eher es gelingt<br />

die Mobilität wieder so zu organisieren, dass sie<br />

selbst bestimmt werden kann, umso sicherer kann<br />

man in die Zukunft schauen. Verkehr ist aber nicht<br />

nur Mobilität, sondern bestimmt auch die Strukturen<br />

im Raum, die Art, wie Menschen zusammenleben,<br />

wie die Kinder aufwachsen und die Alten in die<br />

HAUSHALTSBEFRAGUNG<br />

Obwohl es einige Arbeit erforderte, haben 28% der<br />

Toblacher perfekt ausgefüllte Fragebögen geliefert und<br />

damit erstmals in dieser Form eine solide Grundlage<br />

an Daten geliefert. Die Gemeinde weist eine gute<br />

Haushalts- und Familienstruktur auf.<br />

Überraschend hoch ist der Anteil an Selbständigen mit<br />

Eine Schwierigkeit für zukunftsorientierte Verkehrslösungen<br />

ist auch in Toblach die bisherige Parkplatzorganisation.<br />

Nahezu alle Autobesitzer verfügen über einen Parkplatz<br />

am Wohnort und die meisten auch über einen<br />

am Zielort. 59% der Bewohner über 18 Jahren haben<br />

ein Auto und 43% aller Toblacher verfügen über ein<br />

Fahrrad.<br />

Trotzdem ist die Benützung des öffentlichen Verkehrs<br />

(vor allem Schüler) erheblich und liegt mit 36% für<br />

Südtiroler Gemeinden sehr hoch.<br />

Das Kernproblem liegt aber in der unterschiedlichen<br />

Entfernung zum Auto und zur Haltestelle. Das Auto<br />

erreicht man im Schnitt nach 37m, die Haltestelle<br />

Gesellschaft integriert werden. Über Tausende von<br />

Jahren waren es Fußgeher und über Jahrhunderte<br />

Fuhrwerke, die die Wirtschaft geprägt und die Siedlungen<br />

gestaltet haben. Diese Kontinuität wurde in<br />

den vergangenen 150 Jahren, zunächst durch die<br />

Eisenbahn und besonders durch das Auto in den<br />

letzten 50 Jahren unterbrochen. In den meisten<br />

Ländern hat das für kleine Strukturen und Gemeinden<br />

zu schweren Nachteilen geführt und die lokale<br />

Wirtschaft zerstört. Südtirol ist eine der wenigen<br />

Regionen, in denen eine weit blickende Raumplanung<br />

bisher verhindern konnte, dass Einkaufszentren und<br />

Konzerne die lokale Wirtschaft zerstörten. Viele<br />

Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern haben<br />

in Deutschland und Österreich kaum mehr ein Geschäft.<br />

Sie sind zu Schlafstädten geworden, weil<br />

man sie unbegrenzt dem Autoverkehr geöffnet hat.<br />

21% von allen Berufstätigen, von denen 36% Angestellte<br />

und 26% Arbeiter sind. Die 2% Arbeitslosen<br />

zum Zeitpunkt der Erhebung weisen praktisch auf eine<br />

Vollbeschäftigung hin. 61% finden ihren Arbeitsplatz<br />

in der Gemeinde. Auspendler gibt es vor allem nach<br />

Innichen und Bruneck als zentralen Ort und Schulort.<br />

aber erst nach 320m. Dass unter diesen Bedingungen<br />

jeder, der kann, mit dem Auto fährt, ist nicht verwunderlich.<br />

Mit 3,2 Wegen pro Tag liegt Toblach im Durchschnitt.<br />

Durch den hohen Autoanteil an allen Wegen von<br />

45% Fahrern und 8% Mitfahrern ist auch die mittlere<br />

Reisegeschwindigkeit für den Ort mit 17,2 km/h<br />

relativ hoch.<br />

Von allen Autofahrten dienen aber nur 7% der<br />

Beförderung von Lasten über 10 kg, die auch von<br />

Fußgehern, Radfahrern und ÖV-Benutzern transportiert<br />

werden.<br />

83% der Pkw-Fahrten transportieren keine Güter,<br />

sondern nur den Lenker!<br />

DAL COMUNE<br />

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