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SALES Kooperationen
Jetzt ist Arbeit
am Detail angesagt
Nach den großen Paukenschlägen im vergangenen Jahr muss TSS-Chef
Manuel Molina nun dafür sorgen, dass die Mitglieder mitziehen.
Warum wählte TSS-Chef Manuel Molina
die Erfurter Michaeliskirche zur
Kulisse für die Abendveranstaltung
im Vorfeld der TSS-Jahrestagung in Erfurt?
War es die assoziative Nähe zur Rolle des Predigers?
Oder einfach der Reiz eines ungewöhnlichen
Veranstaltungsortes? Wie auch
immer – der Mann versteht etwas von Inszenierungen,
und dieses Talent ist beim Chef
einer großen Reisebürokooperation nicht zu
unterschätzen. Zu Molinas Ehrenrettung sei
übrigens gesagt, dass er die Möglichkeit, von
der Kanzel zu predigen, nicht wirklich ausnutzte.
Er fasste sich kurz.
ZAHLREICHE BAUSTELLEN. Auch während
der beiden folgenden Tage prägte – abgesehen
vom feierlichen Rahmen im Kaisersaal von Erfurt
– Nüchternheit die Jahrestagung, die mit
400 TSS-Partnern gut besucht war. Nicht die
»großen« Themen wie Provisionspolitik und
Rabatte standen im Mittelpunkt, sondern die
Absicherung und Verbesserung des Tagesgeschäfts.
Denn im vergangenen Jahr hat die
Kooperation wichtige Projekte in Angriff genommen
– bis sie richtig laufen, dürfte es aber
noch eine Weile dauern.
Ein wesentliches Thema ist nach wie vor
die Reisebüro-Vertriebs-Union (RVU), deren
Kern die Veranstaltermarke Travelers Friend
ist. Neben dem Auftrag, die Handelsmarke
TSS im Profil
Festlicher Rahmen: Rund 400 TSS-Partner
trafen sich im Erfurter Kaisersaal
richtig ins Laufen zu bringen, steht vor allem
der Verkauf von RVU-Aktien an die Reisebüros
auf der Agenda. Der sollte ursprünglich in diesem
Frühjahr beginnen, findet nun aber vermutlich
erst im nächsten Jahr statt. Zunächst
müsse noch Überzeugungsarbeit bei den Büros
geleistet und die richtige Struktur für die
Aktienverteilung gefunden werden, begründet
Molina die Verzögerung. Neben dem Vertrieb
könnten sich auch Leistungsträger und
Finanzdienstleister beteiligen. Das Ziel bleibe
aber, dass die Stimmrechte bei den beteiligten
Reisebüros liegen, erklärt Molina.
WAS BRINGEN DIE TÖCHTER? Überzeugungsarbeit
muss Molina auch für seine Beteiligungen
leisten. Nach dem Aufbau von TSS
Polska und der 26-prozentigen Beteiligung am
Berliner Bulgarien-Spezialisten BG Tours ist der
Schweizer Veranstalter
Sultan Reisen die
jüngste Akquise. »Multichannel-Vertrieb
darf
sich nicht auf einen
einzigen nationalen
Markt beschränken«,
ist Molina sicher. Er
könne sich durchaus
vorstellen, Produkte
aus dem Sultan-Sortiment
in den deutschen
Markt zu bringen.
Was die Veranstalter-Partner
betrifft, such-
te Molina in Erfurt demonstrativ die Nähe zur
Rewe Touristik. Mit Theo van den Berg und
Kevin Keogh wurden in Erfurt gleich beide
Vertriebschefs der Rewe-Veranstalter zum
»Manager of the Year« gekürt.
Christian Schmicke
Nähere Infos über TSS und
Travelers Friend finden
Reisebüros unter www.tss.coop
Molina muss seine
Projekte vorantreiben
■ Die Touristik Service System GmbH wurde 1993 gegründet und hat heute rund 1.400 Kooperationspartner.
Im Portfolio der Kooperation sind rund 60 Reiseveranstalter und touristische
Leistungsträger. Die Büros, von denen viele in den neuen Bundesländern arbeiten, setzten 2005
1,46 Milliarden Euro um. Mit den Tochterunternehmen Onlineweg.de und Touristik pro fit in München
bildet die TSS gemeinsam mit der Partnerkooperation AER die TMCV (Touristik-Multi-Channel-Vertriebsorganisation),
einen Verbund von derzeit etwa 2.000 Reisebüros mit einem jährlichen
Umsatz von rund zwei Milliarden Euro.
14 TRAVEL ONE 19.4.2006
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