Stufen - AA Gruppe Markus Nürnberg

Vielleicht empfinden Sie während der Arbeit am vierten Schritt ein Gefühl von Depression,
Schmerz und Schuld, oder auch den Gedanken, ein Versager zu sein. Das ist normal. Zu lange
haben wir die Augen vor uns selbst verschlossen. Teilen Sie Ihre Gefühle in der Gruppe mit oder
sprechen Sie mit Ihrem Berater.
Fehlhaltungen
Die nachfolgend aufgeführte Liste von Fehlhaltungen kann Ihnen eine gute Starthilfe für die
Erforschung Ihrer Persönlichkeit sein. Sie ist zwar nicht erschöpfend, kann Ihnen aber Anregungen
für andere Problemfelder bieten. Beginnen Sie sich am Anfang zu fragen, inwieweit sich diese
Fehlhaltungen auf Ihre Familie ausgewirkt haben, dann auf Ihren Beruf und anschließend auf
andere Gebiete des Lebens (Freunde, Nachbarn, Gemeinde). Bevor Sie weiterlesen, fragen Sie
sich:
• Was belastet mich am allermeisten?
• Welches Fehlverhalten habe ich bisher noch niemandem gesagt?
Schreiben Sie das vor allem anderen einmal auf.
1. Selbstsucht (Egoismus)
Ich bin in erster Linie an meiner eigenen Bequemlichkeit, meinen Wünschen und meinen
Bedürfnissen interessiert. Die anderen kommen viel später. Ich bin mehr darauf bedacht, wie ich
mich fühle, als die anderen. Meine Umgebung sieht mich als uninteressiert an anderen Menschen.
Ich möchte gerne im Mittelpunkt stehen, bedarf der andauernden Zustimmung meiner Umgebung.
Wie hat sich dies ausgewirkt in der Familie, im Beruf, bei Freunden oder in Gesellschaft?
2. Ausreden (unehrliches Denken)
Damit sind alle Versuche gemeint, unser Verhalten und Trinken zu entschuldigen oder zu
rechtfertigen. Ausreden, andere beschuldigen (Manchmal mögen die Anschuldigungen teilweise
berechtigt sein, dennoch ist das nicht der wahre Grund.), der Wahrheit davonlaufen etc..
Welche Ausreden und Alibis haben Sie benutzt? Verwenden Sie auch heute noch solche Ausreden
(Familie, Beruf, Freunde)?
3. Falscher Stolz (Arroganz, Überheblichkeit)
Sehen Sie sich besser als den Durchschnittsmenschen? Der Stolz verhindert eine Genesung
durch Mangel an Bereitschaft, sich zu ändern und die Dinge so zu sehen wie andere Menschen.
Bin ich zu stolz um zuzugeben, dass ich ein Alkoholproblem habe? Werden Sie ärgerlich, wenn
einer Ihrer Fehler entdeckt wird? Haben Sie ein geheimes, inneres Gefühl, dass Sie den meisten
anderen Menschen überlegen sind? Ich bin ganz anders, ich bin eine Ausnahme.
Wie hat sich diese Haltung ausgewirkt gegenüber Familie, Beruf und Freunden?
4. Groll oder Ärger
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