Interkulturelle Kompetenz als Chance - BQM
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<strong>Interkulturelle</strong> <strong>Kompetenz</strong> <strong>als</strong> <strong>Chance</strong><br />
1 EINFÜHRUNG<br />
Migrationshintergrund automatisch über diese Fähigkeiten. Doch da sie sowohl in Deutschland <strong>als</strong> auch in<br />
ihrem Heimatland unter Anpassungsdruck stehen, häufig Diskriminierung und Ablehnung erfahren und dazu<br />
in wirtschaftlich und sozial unsicheren Lebenslagen aufwachsen, entwickeln sie in vielen Fällen eine außeror-<br />
dentliche Flexibilität, Offenheit, Belastbarkeit sowie Kommunikations- und Konfliktfähigkeit.<br />
Um diese bisher zu wenig genutzten Ressourcen besser erkennen und nutzen zu können, ist es erforderlich,<br />
dass auch das Lehrpersonal für das Themenfeld „interkulturelle <strong>Kompetenz</strong>en“ sensibilisiert wird. Bislang feh-<br />
len an vielen allgemein bildenden Schulen und Berufsschulen, bei Bildungsträgern und anderen<br />
Bildungseinrichtungen Strukturen, die Lehrkräfte und Schüler beim Erwerb und bei der Weiterentwicklung<br />
interkultureller <strong>Kompetenz</strong>en unterstützen. Um diesen Mangel auszugleichen, sollten sich die Lehrkräfte vor<br />
Beginn der <strong>Kompetenz</strong>feststellung Zeit nehmen, sich darauf vorzubereiten und sich eventueller verzerrter<br />
Wahrnehmungen bewusst zu werden. Diesem Ziel dient der erste Teil unserer Handreichung, der neben<br />
sechs Sensibilisierungsübungen ein Beobachtungstraining und eine Anleitung zur Durchführung eines<br />
Feedbacks enthält.<br />
Der zweite Teil ist ein Arbeitsverfahren mit verschiedenen Lern- und Spielübungen und ist in vier Kapitel<br />
gegliedert. Die ersten drei bestehen aus Übungssequenzen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen: Die<br />
erste befasst sich vor allem mit sprachlichen <strong>Kompetenz</strong>en und der Bedeutung von Sprache in mehrspra-<br />
chigen Gruppen. Die zweite testet und fördert Selbstbewusstein bzw. Selbstreflexion. Die dritte wiederum<br />
beschäftigt sich mit Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. Die beiden ersten Kapitel enthalten zusätzlich<br />
Übungen, mit denen Mathematik- und IT-Kenntnisse geprüft werden. Das letzte Kapitel widmet sich der Ge-<br />
samtauswertung und einem abschließenden Feedback.<br />
Wir haben die Übungen so aufeinander abgestimmt und gestaffelt, dass jede Sequenz an einem Tag durchge-<br />
führt werden kann und die Jugendlichen bis zum Ende konzentriert mitarbeiten können. Die Übungen, die die<br />
größte Aufmerksamkeit und Konzentration erfordern, leiten die Sequenz ein, während die spielerischen<br />
Elemente allmählich zunehmen. Auf diese Weise bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss erhalten.<br />
Dennoch können die Übungen auch anders zusammengestellt oder einzeln eingesetzt werden.<br />
Die Übungen berücksichtigen den interkulturellen Hintergrund der Jugendlichen und greifen ihren Alltag auf.<br />
Sie sind so konzipiert, dass sie das jeweilige Vermögen der Jugendlichen testen und einen eventuellen Förder-<br />
bedarf feststellen. Ihr Aufbau folgt stets demselben Schema: Ziel und Hintergrund, Material und Zeit, Durch-<br />
führung, Aufgabenstellung, Arbeitsblatt, Beobachtungsbogen, Auswertung. Die Übungen sind in einer Grup-<br />
penstärke von zehn bis fünfzehn Jugendlichen erprobt worden.Viele verlangen die Teilnahme von mindestens<br />
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