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SOZIALINFORMATIK Weg in die neue Fachlichkeit!?

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Auch im historischen Blick der Entwicklung von der elektronischen<br />

Datenverarbeitung h<strong>in</strong> zur modernen Informationstechnologie sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e<br />

Klärung zw<strong>in</strong>gend erforderlich.<br />

Informatik wird <strong>in</strong> ihren verschiedenen – bisweilen sehr heterogenen und<br />

konfusen – Weiterentwicklungen auch als technische Semiotik 19 verstanden.<br />

„Ihr Kerngedanke ist der der Masch<strong>in</strong>isierung von Kopfarbeit [...] Die<br />

Gegenstände der Kopfarbeit nämlich s<strong>in</strong>d notwendigerweise von semiotischer<br />

Natur. Wird Kopfarbeit masch<strong>in</strong>isiert, so müssen ihre semiotischen Gegenstände<br />

und <strong>die</strong> auf sie angewandten Verfahren masch<strong>in</strong>isiert werden. Das führt<br />

zwangsläufig zu e<strong>in</strong>er Technischen Semiotik.“ 20<br />

Der Norweger Kristen Nygaard deutet <strong>die</strong> Informatik letztlich als „<strong>die</strong><br />

Wissenschaft, deren Gegenstand Informationsprozesse und verwandte Phänomene<br />

<strong>in</strong> technischen Erzeugnissen, Gesellschaft und Natur s<strong>in</strong>d.“ 21<br />

Stellt <strong>die</strong> Informatik nunmehr nicht anderes als e<strong>in</strong>e Informationswissenschaft<br />

dar? Zugegeben, solche Begriffe wie Nachricht und Information s<strong>in</strong>d nicht nur<br />

schillernde, sondern auch elementar wichtige, Begriffe <strong>in</strong> der Informatik<br />

(geworden). Dennoch kommt <strong>in</strong> der Informatik vorerst den Daten e<strong>in</strong>e<br />

entscheidende Bedeutung zu, nicht zw<strong>in</strong>gend den Informationen! 22<br />

E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> das Begriffsfeld ist daher unentbehrlich.<br />

Albrecht von Müller differenziert Daten und Information - im nachstehenden auch<br />

Wissen - folgendermaßen:<br />

- „Als Daten bezeichnen wir <strong>die</strong> symbolische Repräsentation von<br />

Sachverhalten (zum Beispiel den auf e<strong>in</strong>em digitalen Thermometer<br />

ablesbaren Anzeigewert von ‚25° Celsius’.)<br />

19 „Semiotik als allgeme<strong>in</strong>e Lehre von den Zeichen und ihrer Verwendung, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> drei<br />

Bereiche gliedern läßt: <strong>die</strong> Beziehung zwischen dem Zeichen und dem Bezeichneten<br />

(Semantik), <strong>die</strong> zwischen dem Zeichen und se<strong>in</strong>em Verwender (Pragmatik) und zwischen den<br />

Zeichen selbst (Syntaktik).“ Felsmann 2003a. onl<strong>in</strong>e im Internet: URL: http://www.wissen.de<br />

20 Siefkes 1998b. onl<strong>in</strong>e im Internet: URL: http://www.cs.tuberl<strong>in</strong>.de/cs/fbv/fk/koll/1998/nake.html,<br />

vgl hierzu auch Nake 1992<br />

21 Nygaard, Kristen: Programm Development as a Social Activity. zitiert nach Coy 1989:<br />

S. 257<br />

22 Rechenberg 2000: S. 23ff, 276<br />

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