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SOZIALINFORMATIK Weg in die neue Fachlichkeit!?

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3.2 Zwischen Techno- und Cyberkultur<br />

Oben stehende Skizzen und Erklärungen lassen e<strong>in</strong>e gesellschaftliche<br />

Umbruchsituation verständlich ersche<strong>in</strong>en. Welche Auswirkungen <strong>die</strong>s jedoch auf<br />

unsere zukünftige - wie auch derzeitige - Kultur hat, lässt sich nur im Ger<strong>in</strong>gsten<br />

erahnen und wohl auch erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em retar<strong>die</strong>rendem Moment, respektive im<br />

Rückblick, erfassen.<br />

Man könnte nun entgegnen, dass <strong>die</strong>se Fragestellung mehr der (Kultur)Soziologie,<br />

Philosophie wie – <strong>in</strong> der praktischen Anwendung - auch der Me<strong>die</strong>npädagogik<br />

zugeordnet werden sollte. Die (ästhetische) Wirkung der <strong>neue</strong>ren Informations-<br />

und Kommunikationstechniken als Medium sollte durchaus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e „Pädagogik<br />

der S<strong>in</strong>ne“ e<strong>in</strong>geordnet werden. 78<br />

Sicherlich hat <strong>die</strong> Sozial<strong>in</strong>formatik vorerst e<strong>in</strong>en sozial-adm<strong>in</strong>istrativen Auftrag.<br />

Doch sie tut gut daran, ihre eigene Rolle im gesellschaftlichen - und folglich<br />

kulturellen - Leben zu reflektieren, um letztlich ihren allgeme<strong>in</strong>en Gegenstand,<br />

<strong>die</strong> humane Verb<strong>in</strong>dung von „Mensch und Technik“, adäquat zu behandeln.<br />

So hat sie beispielweise dem Vorwurf e<strong>in</strong>er Technokultur bzw. Technokratie, also<br />

e<strong>in</strong>em gesellschaftlichen System „<strong>in</strong> dem <strong>die</strong> Entscheidungen über alle sozialen<br />

und politischen Probleme alle<strong>in</strong> nach technischen Kriterien und<br />

Gesetzmäßigkeiten erfolgen“ 79 , selbstkritisch zu entgegnen. Kann sie also e<strong>in</strong>en<br />

bewussten Technike<strong>in</strong>satz rechtfertigen und begrüßen?<br />

In se<strong>in</strong>em plakativ überschriebenem Artikel „Am Anfang war das Wort, kommt<br />

am Ende der Programmcode?“ stellt Neuhaus <strong>die</strong> entscheidende Frage auf, <strong>die</strong><br />

sich <strong>die</strong> Sozial<strong>in</strong>formatik - auch <strong>in</strong> ihrer eigenen Entwicklung – zu stellen hat:<br />

„Es passieren unheimlich viele D<strong>in</strong>ge an den technologischen Fronten – ist<br />

überhaupt das „Sensorium“ verfügbar, das Erkenntnis<strong>in</strong>strumentarium, um<br />

<strong>die</strong>se zu erkennen und zu verstehen?“ 80<br />

Nach Neuhaus gedeiht <strong>die</strong> Technokultur außerdem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spannungsfeld von<br />

Wirklichkeit und Virtualität. 81<br />

78 Hoffmann 1999: S. 16ff<br />

79 Felsmann 2003b. onl<strong>in</strong>e im Internet URL: www.wissen.de<br />

80 Neuhaus 2002 onl<strong>in</strong>e im Internet: URL:<br />

http://www.heise.de/tp/deutsch/special/med/12876/1.html<br />

81 ebd.<br />

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