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SOZIALINFORMATIK Weg in die neue Fachlichkeit!?

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eigenen - Entwicklung. Ohne den Prozess der Ökonomisierung wären also<br />

zahlreiche IT-Entwicklungen gar nicht erst möglich und auch erforderlich. 96<br />

Auffallend ist <strong>die</strong> häufige Begriffsbezeichnung und -benutzung des Sozialmarktes<br />

wie auch der Sozialwirtschaft <strong>in</strong> bezug auf <strong>die</strong> Sozial<strong>in</strong>formatik quer durch <strong>die</strong><br />

Literatur. 97 Der Autor möchte explizit betonen, das sozial<strong>in</strong>formatische<br />

Überlegungen vorbehaltlos auf das weitere System der sozialen Arbeit zu<br />

beziehen s<strong>in</strong>d, um e<strong>in</strong>er mögliche Segregation des Berufsfeldes vorzubeugen.<br />

Die Ökonomisierung – hier allgeme<strong>in</strong> verstanden als E<strong>in</strong>führung<br />

(betriebs)wirtschaftlicher Denkweisen <strong>in</strong> das System sozialer Arbeit – kann<br />

durchaus ambivalent betrachtet werden. 98 S<strong>in</strong>n <strong>die</strong>ser Ausführungen ist es also,<br />

den eigentlichen „Motor des Interesses“ zu ergründen, um Voraussetzungen und<br />

Folgerungen für e<strong>in</strong>e Sozial<strong>in</strong>formatik besser ausweisen zu können. Nach Halfar<br />

muss <strong>die</strong> sozialpädagogische Aufgabe zum Ausgangspunkt bestimmt werden und<br />

eben nicht <strong>die</strong> betriebswirtschaftliche Sichtweise 99 , <strong>die</strong> trotzdem legitim se<strong>in</strong><br />

kann. Immerh<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e erhöhte E<strong>in</strong>führung der IT <strong>in</strong> solchen Arbeitsfeldern zu<br />

beobachten, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e deutlichere Konkurrenzsituation und e<strong>in</strong> potentielles<br />

Konkursrisiko vorliegt. 100<br />

Der Fortschritt e<strong>in</strong>er Wirtschafts<strong>in</strong>formatik hängt entschieden mit se<strong>in</strong>er direkten<br />

Effektivität (weniger mit der Effizienz) - <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geren Personal- und<br />

Produktionskosten niederschlägt - zusammen. 101 In der sozialen Arbeit kann <strong>die</strong>se<br />

Konklusion nicht zwangsläufig gezogen werden.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grunde kann im Augenblick <strong>die</strong> These aufgestellt werden, dass der<br />

Schwerpunkt der Sozial<strong>in</strong>formatik nur auf e<strong>in</strong>e Effizienzoptimierung gesetzt<br />

werden kann und sollte. E<strong>in</strong> Verbund mit der Sozialmanagementforschung wäre<br />

zu wünschen. 102 Auch <strong>in</strong> aktuellen Prozessen des Qualitätsmanagements <strong>in</strong> der<br />

Praxis ist der Blick auf <strong>die</strong> IT und deren Rolle <strong>in</strong> Arbeitsprozessen bislang<br />

unterentwickelt.<br />

„Der Computer als Rationalisierungsressource hat aber (f<strong>in</strong>anzielle und<br />

soziale) Folgekosten, <strong>die</strong> derzeit teilweise nur zu erahnen s<strong>in</strong>d und vielfach<br />

96<br />

Kreidenweis 2000: S. 77<br />

97<br />

vgl. beispielhaft Kreidenweis 2000, Wendt 2000, Koch 2000<br />

98<br />

Kleve 2000 onl<strong>in</strong>e im Internet: URL: http://www.sozaktiv.at/SOMAS/kleve.html<br />

99<br />

Halfar 1997 S. 113<br />

100<br />

ebd. S. 113<br />

101<br />

Stahlknecht, Hasenkamp 2002 S. 501ff<br />

102<br />

E<strong>in</strong>e Übersicht verschiedener Konzeptionen und Ansätze des Sozialmanagement bietet Karsten<br />

2001, wobei „Sozialmanagement als Metakonzept“ vom Autor auch im H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong><br />

Stellung der Sozial<strong>in</strong>formatik bevorzugt wird.<br />

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