SOZIALINFORMATIK Weg in die neue Fachlichkeit!?

2.3.2 Aufgabenstellung der Sozialinformatik
Die prägnanten Worte Ted Nelsons machen die Bestimmung der Informatik,
sowie des Computers als dessen Instrument offenkundig: „Using a computer
should always be easier than not using a computer.“ 54
Es mag banal klingen, aber primäres Ziel der Sozialinformatik ist die Steigerung
des Informationsflusses und dementsprechend die Mehrung professioneller
Handlungsmöglichkeiten des Sozialpädagogen.
Sie hat natürlich den Klienten in seiner Entwicklung zu achten und fördern, da sie
ansonsten, in der Funktion als Werkzeug des Sozialpädagogen, ihre Relevanz
verliert. Eine realitätsgetreue und klientenwürdige Haltung steht somit als
indirekte – aber nicht zu verachtende - Forderung im Raum.
Frei nach Heinz von Foerster 55 könnte man den Imperativ der Sozialinformatik
formulieren:
Nutze den Computer stets so, dass die Anzahl deiner Wahl- und
Handlungsmöglichkeiten größer wird.
Der doppelten Bestimmung des Gegenstandes folgend – also die konkreten
Anwendungen der Informationstechnologie im ersten und deren gesamte
Ökologie im zweiten – ist ebenfalls die Aufgabenstellung weiter zu fassen. 56
Wendt differenziert drei Aufgabenkreise der sozialinformatischen Bestimmung:
- Aus Sicht der Sozialarbeitswissenschaft, die kritische Analyse der
Wirkungsfähigkeit der IT im sozialen Sektor.
- Von der Informatik her eine Bereitstellung adäquater Technologie und
deren Einbindung in die Infrastruktur.
- In einem interdisziplinären Schritt soll die digitale Revolution, also die
reflektierte Betrachtung des Nutzerverhaltens sowie die Folgen und
Hintergründe in der Gesellschaft differenziert werden. 57
Wendt versteht den dritten Aufgabenkreis der „informationsökologischen Effekte
der Informationsgesellschaft“ jedoch weniger im umfassenden Sinne einer
54 Nelson 1987: S. 25
55 Foerster 1993: S.234
56 Wendt 2000: S. 21, 30ff
57 Wendt 2000: S. 30
23