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überfachlicher handlungskompetenzen als ... - Wissensfabrik

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FÖRDERUNG DER Π-KOMPETENZDie Entwicklung der Persönlichkeit der Lernenden wird <strong>als</strong> eines der zentralen Elemente derNeukonzeption der Lehre verkauft. Persönlichkeit ist für die Universität St.Gallen «die ausgeprägteIndividualität, die mit den erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten an der Gestaltungunserer Welt mitwirkt, die für eigene Lebensziele wie im gesellschaftlichen Interesse Leistungenerbringt, die in ethischer Verantwortung in Unternehmen, im öffentlichen Leben, im privatenKreis Führungsaufgaben übernehmen will und kann» (Studium Online). Das Schwergewicht derEntwicklung des Menschen wird dabei auf die äusserlich sichtbaren Merkmale gelegt (Vgl. InterviewGrob, 23. Mai 2005). Es wird dann auch immer von der Persönlichkeit und niem<strong>als</strong> vonder Identität der Lernenden gesprochen. Der Leitsatz «Wir fordern und fördern Persönlichkeiten»rückt so schnell in ein f<strong>als</strong>ches Licht. Man könnte denken, dass für die Universität St.Gallennur Menschen wertvoll sind, die später von Hochglanzmagazinen lächeln oder in der Arena imSchweizer Fernsehen debattieren. Die Persönlichkeit ist aber lediglich ein Teil der in dieser Arbeiteingeführten Π-Kompetenz. Π-kompetente Menschen bewältigen durch innere Stärke alleEntwicklungsaufgaben, die ihnen der Lebenslauf stellt. Anstatt die Entwicklung der Persönlichkeitim Sinne des Ausschöpfens der personalen Interessensquelle durch ein sehr breites Angebotan Wahlmöglichkeiten (vgl. Vorlesungsverzeichnis im Anhang), bzw. der Konfrontation mitProblemen, passiv abzuwarten, sollten den Lernenden mehr Angebote zur aktiven Entfaltungangeboten werden. Die Identifikation mit Vorbildern, das Anbieten von verdichteten Diskursenoder die subtile Förderung, z.B. müssen Assessies immer früh aufstehen (Vgl. Interview Wilbers,20. April 2005), reicht meiner Meinung nach nicht <strong>als</strong> Zeugnis der Förderung der «Persönlichkeit».Verlangt man die Förderung der Π-Kompetenz, ist es fahrlässig, die Fähigkeit zur Identität<strong>als</strong> selbstverständlich vorauszusetzen. Die Π-Kompetenz beeinflusst durch die Zentrierung imModell nicht nur den Erwerb von überfachlichen Kompetenzen, sondern auch den Erwerb allerfachlichen Kompetenzen. Zumindest sollten wie von Euler im Interview (11. April 2005) gefordert,mehr Situationen geschaffen werden, in denen sich die Lernenden <strong>als</strong> Individuen einbringenmüssen. Individualität muss bewusster in Kontrast zum blinden Gleichschritt gesetzt werden. ImCoaching- und Mentoring Konzept existiert für die Lernenden eine weitere Möglichkeit, sich persönlichweiterzuentwickeln (www.mentoring.unisg.ch). Jedoch finden diese Gespräche meinemEindruck nach selten strukturiert statt und dienen eher der oberflächlichen Profilierung bzw. derNetzwerkbildung <strong>als</strong> der inneren Stärkung der Person.GESELLSCHAFTSKOMPETENZENDurch die Schaffung des Kontextstudiums wurde der Grundstein für den Erwerb von Gesellschaftskompetenzengelegt. Die Studierenden der Universität St.Gallen setzten sich in verschiedenenGeisteswissenschaften (Philosophie, Geschichte, Soziologie,…) mit aktuellen Herausforderungenbzw. ihrer Entstehung auseinander. Die Wahl der Kurse erfolgt nach den persönlichenInteressen. Das Angebot ist auf allen Stufen weit gefächert (Vgl. Vorlesungsverzeichnisse). BeyesÜberfachliche Handlungskompetenzen <strong>als</strong> Positionierungsmerkmal einer UniversitätMasterarbeit Joël Luc Cachelin52

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