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Po ly po sis-Post - Familienhilfe Polyposis coli e.V.

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Unterschied der PID zur <strong>Po</strong>lkörperdiagnostik (PKD)<br />

<strong>Po</strong>lkörperchen entstehen bei der Reifung der weiblichen Eizelle. Jede Eizelle<br />

darf immer nur eines der beiden Chromosomen enthalten, bei der<br />

Eizellreifung wird daher jeweils eines der beiden homologen Chromosomen,<br />

z.B. ein Chromosom 1, sozusagen im <strong>Po</strong>lkörper abgelegt. Im Rahmen<br />

einer <strong>Po</strong>lkörperdiagnostik wird das Erbgut des <strong>Po</strong>lkörpers sozusagen<br />

stellvertretend für das Erbgut der Eizelle untersucht. Auf diese Weise können<br />

schwerwiegende genetische Erkrankungen oder Chromosomenstörungen,<br />

die von der Mutter übertragen werden, getestet werden. Das väterliche<br />

Erbgut kann nicht untersucht werden. Erst bei einem unauffälligen<br />

Ergebnis der <strong>Po</strong>lkörperdiagnostik wird die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter<br />

eingesetzt.<br />

Die molekulargenetische Untersuchung einzelner Gene (Mutationsana<strong>ly</strong>se)<br />

wird in Deutschland im Rahmen einer <strong>Po</strong>lkörperdiagnostik schon<br />

seit über zehn Jahren erfolgreich angewendet. Gleiches gilt für die Untersuchung<br />

von chromosomalen Translokationen, die von der Mutter vererbt<br />

werden können. Bei beiden Untersuchungsmethoden handelt es sich um<br />

etablierte Techniken.<br />

Die Präimplantationsdiagnostik wird weltweit seit vielen Jahren sehr<br />

erfolgreich eingesetzt. In Deutschland kann diese Diagnostik seit Juli<br />

2010 durchgeführt werden. Es besteht nun erstmals auch hierzulande die<br />

Möglichkeit, Paaren mit hohem Risiko für Nachkommen mit schwerwiegenden<br />

genetischen Erkrankungen zu einem gesunden Kind zu verhelfen.<br />

Entscheidend hierbei ist, dass nicht nur der mütterliche, sondern auch der<br />

väterliche Anteil des kindlichen Erbguts untersucht werden kann.<br />

Da die Techniken dieselben sind, die auch in der <strong>Po</strong>lkörperdiagnostik<br />

Anwendung finden, sind die methodischen Schwierigkeiten gering.<br />

Nutzen und Risiko der PID<br />

Das Urteil des Bundesgerichtshofes (AZ: 5 StR 386/09) vom 6. Juli 2010<br />

zur PID hat bestätigt, dass die Untersuchung von Embryonen für spezielle<br />

genetische Erkrankungen nicht im Widerspruch zum Embryonenschutzgesetz<br />

steht. Diese Entscheidung eröffnet die Möglichkeit, Untersuchungen<br />

von Blastozysten bei monogenen Erkrankungen oder chromosomalen<br />

Translokationen vornehmen zu können. Mit der PID an Trophektoderm-<br />

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