Po ly po sis-Post - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
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Vorwort<br />
vor 20 Jahren – im Jahre 1991 – wurde das APC-Gen auf Chromosom<br />
Nr. 5 identifiziert. APC steht für „Adenomatöse <strong>Po</strong><strong>ly</strong><strong>po</strong><strong>sis</strong> <strong>coli</strong>“. Das APC-<br />
Gen enthält die Erbinformation für das APC-Protein, einen Eiweißstoff,<br />
der eine Schlüsselrolle bei der Kontrolle der Zellteilung spielt.<br />
Bei FAP-Patienten weist eine der beiden APC-Kopien eine „Veränderung“<br />
auf. Dadurch wird die Funktion des APC-Proteins beeinträchtigt –<br />
es kommt zum unkontrollierten Zellwachstum der Darmzellen und zur<br />
Entstehung von Darm<strong>po</strong><strong>ly</strong>pen.<br />
Die Entdeckung des APC-Gens bietet grundsätzlich die Möglichkeit,<br />
bei einem FAP-Patienten in einer Blutprobe die Ursache der Erkrankung,<br />
also die spezifische Veränderung im APC-Gen, festzustellen. Der Nachweis<br />
der Veränderung im APC-Gen bei einem Erkrankten der Familie erlaubt<br />
dann eine sichere sogenannte prädiktive Diagnostik für alle Familienangehörigen,<br />
das heißt, man kann erkennen, wer die Veranlagung für<br />
FAP geerbt hat und daher eine engmaschige Darmspiegelung benötigt<br />
und wer nicht.<br />
Im Laufe der Jahre wurde der Blick ins Erbgut immer schneller und<br />
einfacher. Nun entstand in Nordrhein-Westfalen am Universitätsklinikum<br />
Bonn das erste Zentrum für seltene Erkrankungen (ZSEB). Ziel des ZSEB<br />
ist, die Verbesserung der Früherkennung, Diagnose und Therapie seltener<br />
Krankheiten, zu denen auch die FAP gehört, voranzutreiben. Leiter der<br />
Teildisziplin FAP innerhalb dieses Zentrums ist der Humangenetiker Dr.<br />
Stefan Aretz, der auch unserem Wissenschaftlichen Beirat angehört und<br />
die erforderliche Fachkompetenz hat.<br />
Nichts beflügelt stärker als das Gefühl, vor einer guten Zukunft zu stehen.<br />
Dabei ist der Wunsch, zu wissen, wie Zukunft aussieht, wahrscheinlich<br />
so alt wie die Menschheit selber. Wichtig ist, fest daran zu glauben,<br />
dass neue Erkenntnisse gewonnen, Pläne gelingen und Probleme überwunden<br />
werden. Selbst wenn es anders kommt, haben die Zuversichtlichen<br />
eine Macht auf ihrer Seite: Ihren Lebensmut.<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
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