Po ly po sis-Post - Familienhilfe Polyposis coli e.V.
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PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++ PRESSESPIEGEL +++<br />
die Spur und gewannen zusätzliche<br />
nützliche Erkenntnisse über die<br />
Funktion von Haarzellen. Ein offenes<br />
Zentrum für alle Betroffenen.<br />
Und wie kommt der Patient ans<br />
ZSEB? Das Zentrum setzt auf Offenheit.<br />
Betroffene können sich direkt an<br />
die Bonner Mediziner wenden. Markus<br />
Nöthen rät aber dazu, bei Beschwerden<br />
immer zuerst den Haus-<br />
oder Facharzt aufzusuchen. „Bei<br />
einem Verdacht auf eine seltene Erkrankung<br />
sollen sie die Patienten<br />
dann an uns überweisen.“<br />
Als Wolfram Nolte krank wurde, gab<br />
es das Zentrum noch nicht. Doch er<br />
hatte großes Glück. Sein Arzt stellte<br />
allein die richtige Diagnose, „obwohl<br />
ich bis heute sein einziger Patient mit<br />
<strong>Po</strong><strong>ly</strong><strong>po</strong><strong>sis</strong> <strong>coli</strong> bin.“ Viele Menschen<br />
mit einer seltenen Krankheit tingeln<br />
zunächst monate- oder gar jahrelang<br />
durch verschiedene Arztpraxen und<br />
Kliniken, nehmen nutzlose Medikamente<br />
oder werden gar völlig sinnlos<br />
operiert – weil kein Arzt ihre Krankheit<br />
erkennt. Vielleicht weil sie im Medizinstudium<br />
nicht behandelt wurde.<br />
Viele Betroffene fühlen sich alleingelassen<br />
mit ihrem Leiden, sie werden<br />
„Waisenkinder der Medizin“ genannt.<br />
Wolfram Nolte ging zum Spezialisten.<br />
Und tatsächlich: Diagnose <strong>Po</strong><strong>ly</strong><strong>po</strong><strong>sis</strong><br />
<strong>coli</strong>. Für den 66-Jährigen aus Neuss<br />
ein Schock. Bei Menschen mit dieser<br />
Krankheit wird oft der Dickdarm<br />
komplett entfernt, denn nur hier bilden<br />
sich die <strong>Po</strong><strong>ly</strong>pen, die immer zu<br />
Darmkrebs werden. Mittlerweile hat<br />
er das volle Programm überstanden:<br />
Dickdarmentfernung, Chemotherapie,<br />
Nachsorgeuntersuchungen.<br />
Wolfram Nolte hat sich mit seiner<br />
Krankheit einigermaßen arrangiert. Er<br />
ist Mitglied in der Selbsthilfegruppe<br />
„<strong>Familienhilfe</strong> <strong>Po</strong><strong>ly</strong><strong>po</strong><strong>sis</strong> <strong>coli</strong>“ geworden<br />
und klärt Betroffene über seine<br />
Krankheit auf. „Denn ein Leben ohne<br />
Dickdarm bringt viele Veränderungen<br />
mit sich.“ Und bei der Bewältigung<br />
des Alltags kann selbst das ZSEB<br />
nicht immer helfen.<br />
Seltene Erkrankungen: Als selten gilt eine Krankheit, wenn sie weniger als<br />
50 von 100 000 Menschen betrifft. Schätzungen zufolge gibt es bis zu 8000<br />
verschiedene seltene Erkrankungen. Ein Großteil von ihnen ist genetisch<br />
bedingt. Informationen zu den Forschungs- und Behandlungszentren des<br />
ZSEB gibt es im Internet auf ukb.uni-bonn.de/zseb.