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Drogen- und Suchtbericht | Mai 2011 - Die Drogenbeauftragte der ...

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3.2 Migration <strong>und</strong> Sucht<br />

Seit dem Frühsommer 2009 för<strong>der</strong>t das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Ges<strong>und</strong>heit (BMG) den Modellschwerpunkt<br />

„transVer“ mit dem Ziel, eine kultursensible Suchthilfe zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> somit den Zugang von Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

zum Suchthilfesystem zu verbessern.<br />

In sechs regionalen Modellprojekten (Berlin, Cloppenburg,<br />

Köln, Leipzig, Nürnberg, Warstein) werden beispielhaft<br />

eine zielgruppengerechte Ansprache sowie kultursensible<br />

Maßnahmen erprobt <strong>und</strong> evaluiert. Ein wissenschaftlicher<br />

Beirat unterstützt das Modellvorhaben, das unter sehr<br />

unterschiedlichen regionalen Rahmenbedingungen realisiert<br />

wird.<br />

www.transVer-sucht.de<br />

3.3 Teilhabe am Arbeitsleben für suchtkranke<br />

Menschen (Suchtberatung als Leistung<br />

nach § 16 SGB II)<br />

Mit dem umfassenden Integrationsansatz im SGB II können<br />

für die Einglie<strong>der</strong>ung in den Arbeitsmarkt neben den<br />

Instrumenten <strong>der</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ung flankierend sozialintegrative<br />

Leistungen erbracht werden. Ein wesentliches<br />

Element dabei ist die Suchtberatung (§ 16a Nr. 4 SGB II).<br />

<strong>Die</strong> Suchtberatung als Leistung nach dem SGB II liegt – wie<br />

auch die übrigen sozial-integrativen Einglie<strong>der</strong>ungsleistungen<br />

– in <strong>der</strong> Trägerschaft <strong>und</strong> <strong>der</strong> Finanzverantwortung<br />

<strong>der</strong> Kommunen. Das B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit<br />

<strong>und</strong> Soziales (BMAS) hat aufsichtsrechtliche Befugnisse<br />

im SGB II nur, soweit die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit Leistungsträger<br />

ist, nicht jedoch hinsichtlich <strong>der</strong> kommunalen<br />

Leistungen. Eine Aufsichtsbefugnis darüber haben die Län<strong>der</strong>.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> liegen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung keine<br />

gebündelten Kenntnisse von geson<strong>der</strong>ten Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Aktivitäten mit einem Bezug zu <strong>Drogen</strong> <strong>und</strong> Sucht<br />

im Bereich <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende vor.<br />

Gleichwohl hat das BMAS Erkenntnisse darüber, dass in<br />

den letzten Jahren eine zunehmende Professionalisierung<br />

bei <strong>der</strong> Erbringung <strong>der</strong> sozialen Einglie<strong>der</strong>ungsleistungen<br />

D | Versorgungssystem 111<br />

statt gef<strong>und</strong>en hat. <strong>Die</strong> Kapazitäten bei den Kommunen<br />

wurden zum Teil erheblich ausgebaut. Auch die für die<br />

Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitsuchende zuständigen Fachkräfte<br />

wurden vielerorts hinsichtlich des Umgangs mit<br />

suchtkranken Personen geschult. Darüber hinaus haben<br />

sich alle großen Sucht hilfeverbände umfassend mit <strong>der</strong><br />

Thematik auseinan<strong>der</strong>gesetzt, ihre Beschäftigten fortgebildet,<br />

Konzepte erarbeitet <strong>und</strong> Kooperationsvorschläge<br />

gemacht, um die Zusammenarbeit zwischen den Beratungsstellen<br />

<strong>und</strong> den Integrationsfachkräften zu verbessern.<br />

Das BMAS unterstützt aktiv den Prozess zur weiteren<br />

Verbesserung bei <strong>der</strong> Qualität <strong>und</strong> Quantität <strong>der</strong> Leistungserbringung.<br />

Am 28. Oktober 2010 hat <strong>der</strong> Deutsche<br />

Verein für öffentliche <strong>und</strong> private Fürsorge e. V. mit finanzieller<br />

Unterstützung des BMAS einen Fachkongress zu den<br />

Einglie<strong>der</strong>ungs leistungen nach § 16a SGB II durchgeführt.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung haben die Fachkräfte ihre<br />

Erfahrungen bei <strong>der</strong> praktischen Erbringung von Leistungen<br />

wie <strong>der</strong> Suchtberatung ausgetauscht <strong>und</strong> diskutiert,<br />

unter welchen fachlichen, rechtlichen <strong>und</strong> politischen Voraussetzungen<br />

die Leistungserbringung weiter verbessert<br />

werden kann. Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Ergebnisse dieser Veranstaltung<br />

wird <strong>der</strong> Deutsche Verein für öffentliche <strong>und</strong><br />

private Fürsorge e. V. eine Arbeitsgruppe einrichten, in <strong>der</strong><br />

die weiteren Handlungsbedarfe diskutiert <strong>und</strong> Konzepte<br />

für eine verbesserte Praxis in <strong>der</strong> Leistungserbringung entwickelt<br />

werden sollen.<br />

3.3.1 Projekt „Erhebung von Ansätzen guter Praxis<br />

zur Integration Suchtkranker ins Erwerbsleben<br />

im Rahmen des SGB II“<br />

Das Projekt „Erhebung von Ansätzen guter Praxis zur Integration<br />

Suchtkranker ins Erwerbsleben im Rahmen des SGB II“<br />

wurde von November 2008 bis Juli 2009 vom Konsortium<br />

Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt, Gesellschaft<br />

für prospektive Entwicklungen e. V. durch geführt.<br />

Es erbrachte eine b<strong>und</strong>esweit repräsentative Analyse <strong>der</strong><br />

Maßnahmen von SGB II-Gr<strong>und</strong>sicherungsträgern hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Beratung <strong>und</strong> Vermittlung von Menschen mit<br />

Suchtgefährdung o<strong>der</strong> Suchterkrankung. Dabei wurden<br />

gleichzeitig Ansätze guter Praxis ermittelt. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />

zeigten eine große Heterogenität in Bezug auf das kon-

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