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Drogen- und Suchtbericht | Mai 2011 - Die Drogenbeauftragte der ...

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124 F | Forschung<br />

1.3 Suchtforschungsverb<strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen<br />

Der Suchtforschungsverb<strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen umfasst<br />

die Standorte Bonn, Düsseldorf <strong>und</strong> Essen. An <strong>der</strong> Universität<br />

Duisburg-Essen besteht eine Professur für klinische<br />

Suchtforschung an <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät. Traditioneller<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Forschungsgruppe Sucht in Essen<br />

ist die Opiatabhängigkeit. Aktuelle Projekte sind die psychotherapeutische<br />

Behandlung von Opiatabhängigen in<br />

Substitution mit dem Ziel <strong>der</strong> Reduktion des Suchtmittelkonsums,<br />

nebenwirkungsgeleiteten Differentialindikationen<br />

von Substitutionsmitteln <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bestimmung des<br />

genetischen Einflusses auf die Intensität des Opiatentzugssyndroms.<br />

Zudem wurden mit <strong>der</strong> medizinischen Fakultät <strong>und</strong><br />

dem Suchthilfesystem in Essen weitere Forschungsfel<strong>der</strong><br />

erschlossen. Hierzu zählen die Evaluation von <strong>Drogen</strong>konsumräumen,<br />

<strong>der</strong> Aufbau einer Forschungsgruppe<br />

„Sucht <strong>und</strong> Recht“ sowie Projekte zu Hepatitis C bei <strong>Drogen</strong>abhängigen.<br />

<strong>Die</strong> EU-geför<strong>der</strong>ten Projekte PSYCHO-<br />

NAUT, ReDNeT <strong>und</strong> ORION (in Kooperation mit <strong>der</strong> europäischen<br />

Suchtforschungsgruppe ECCAS) haben die Präsenz<br />

von Suchtmitteln im Internet sowie Präventionsstrategien<br />

unter Nutzung elektronischer Medien zum Gegenstand.<br />

Weitere Forschungsprojekte betreffen Sucht im Jugendalter,<br />

die Abhängigkeit von opiathaltigen Schmerzmitteln<br />

<strong>und</strong> die Gefährdung von Ärzten für substanzbezogene<br />

Störungen.<br />

<strong>Die</strong> Arbeitsgruppe an <strong>der</strong> Bonner psychiatrischen Universitätsklinik<br />

untersucht die genetischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong><br />

Nikotinabhängigkeit <strong>und</strong> die akute Wirkung von Nikotin<br />

in Form eines Nikotinpflasters auf kognitive Funktionen<br />

(geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> DFG im Schwerpunktprogramm Nikotin<br />

– Physiologische <strong>und</strong> Molekulare Effekte im Zentralen<br />

Nervensystem). <strong>Die</strong> Forschungsgruppe Abhängigkeitserkrankungen<br />

an <strong>der</strong> Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Psychiatrie<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie <strong>der</strong> Universität Düsseldorf (LVR-Klinikum<br />

Düsseldorf) hat das BMBF-geför<strong>der</strong>te Projekt „Acamprosat<br />

<strong>und</strong> Integrative Verhaltenstherapie bei <strong>der</strong> ambulanten<br />

Behandlung von Alkoholabhängigen“ in Hinblick<br />

auf Mo<strong>der</strong>atorvariablen wie Arbeitslosigkeit ausgewertet.<br />

Ziel ist die Erforschung <strong>der</strong> Wirksamkeit von pharmakologischer<br />

Anti-Craving-Behandlung durch Teilnahme an<br />

einer Studie zu Naltrexon i. m. in <strong>der</strong> Rückfallprophylaxe<br />

bei Alkoholabhängigkeit.<br />

www.suchtforschungsverb<strong>und</strong>-nrw.de<br />

1.4 Suchtforschungsverb<strong>und</strong> EARLINT (Nord-Ost)<br />

Der Verb<strong>und</strong> „Early intervention in health risk behavior“<br />

(EARLINT) verfolgt das Ziel, Kurzinterventionen zu entwickeln,<br />

auf ihre Wirksamkeit zu prüfen <strong>und</strong> diese zu<br />

implementieren. Dabei ist es von beson<strong>der</strong>er Bedeutung,<br />

dass die Interventionen eine hohe Bevölkerungswirksamkeit<br />

erzielen, also einen möglichst großen Anteil <strong>der</strong> Zielpopulation<br />

erreichen <strong>und</strong> die Risikoverhaltensweisen zu<br />

reduzieren. Sie soll zum Rückgang <strong>der</strong> mit dem Konsum<br />

assoziierten Krankheiten <strong>und</strong> sozialen Folgen führen. Zur<br />

Erreichung dieser Ziele werden epidemiologische Arbeiten<br />

durchgeführt, die auf Prozesse des Herauswachsens aus<br />

formellen Hilfen fokussieren. Im Mittelpunkt stehen innovative<br />

Interventionen <strong>und</strong> Konzepte, welche den Zugang<br />

zu nicht erreichten Populationen erschließen <strong>und</strong> zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Versorgung beitragen.<br />

Im Rahmen neuer Studien konnten Bef<strong>und</strong>e zur Wirksamkeit<br />

von computerisierter individueller Motivierung zur<br />

Beendigung des Rauchens vorgelegt werden. Eine Studie<br />

zur Reduktion <strong>der</strong> Tabakrauchexposition von Klein kin<strong>der</strong>n<br />

in Wohnungen zeigte, dass Präventionsansätze auch<br />

Zugang zu häuslichen Umgebungen erzielen können.<br />

Erstmals gelang es, außerhalb <strong>der</strong> USA nachzuweisen, dass<br />

<strong>der</strong> Ansatz des „Community Reinforcement and Family Training<br />

(CRAFT)“ eine wirksame Methode darstellt, Alkoholabhängige<br />

ohne Behandlungsbereitschaft zur Teilnahme<br />

an therapeutischen Maßnahmen zu motivieren. Erreicht<br />

wurde dies durch eine Schulung <strong>der</strong> Angehörigen im Rahmen<br />

von zwölf Sitzungen, die es den Teilnehmern ermöglicht,<br />

angemessen auf den alkoholabhängigen Angehörigen<br />

einzuwirken. Eine laufende Studie zu Menschen mit<br />

ges<strong>und</strong>heitsriskantem Alkoholkonsum analysiert, ob eine

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