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Drogen- und Suchtbericht | Mai 2011 - Die Drogenbeauftragte der ...

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34 B | Suchtstoffe <strong>und</strong> Suchtformen | Tabak<br />

2 Tabak<br />

2.1 Situation in Deutschland<br />

Rauchen ist das größte vermeidbare Ges<strong>und</strong>heitsrisiko<br />

in Deutschland. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Maßnahmen in <strong>der</strong> Tabakprävention<br />

konnte erreicht werden, dass heute weniger<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche rauchen (Abb. 2): Der Anteil <strong>der</strong><br />

Raucherinnen <strong>und</strong> Raucher im Alter von 12 bis 17 Jahren<br />

hat sich mehr als halbiert <strong>und</strong> ist von 27,5 % im Jahr 2001<br />

auf 12,9 % im Jahr 2010 zurückgegangen.<br />

Abbildung 2:<br />

Rauchen bei 12- bis 17-Jährigen 2001–2010<br />

30<br />

20<br />

10<br />

27,5<br />

27,0<br />

2001 2003 2004 2005 2007 2008 2010 2015<br />

Gesamt<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

23,0<br />

22,0<br />

24,0<br />

23,0<br />

21,0<br />

20,0<br />

19,0<br />

18,0<br />

17,0<br />

Angaben in Prozent<br />

16,0<br />

15,0 14,0<br />

12,9<br />

12,0<br />

12,0<br />

Quelle: B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung, <strong>2011</strong><br />

Der Tabakkonsum <strong>der</strong> Erwachsenen verän<strong>der</strong>te sich in den<br />

vergangenen Jahren nur leicht <strong>und</strong> sank auf 30,1 %. Dabei<br />

rauchen mehr Männer (34,8 %) als Frauen (27,3 %). <strong>Die</strong> Zahl<br />

<strong>der</strong> Raucher <strong>und</strong> Raucherinnen mit einem sehr hohen täg-<br />

lichen Konsum steigt mit dem Alter an. 39,2 % <strong>der</strong> 60- bis<br />

64-jährigen Raucherinnen <strong>und</strong> Raucher rauchen täglich 20<br />

Zigaretten <strong>und</strong> mehr (Abb. 3).<br />

Das Ziel <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung in <strong>der</strong> Nachhaltigkeitsstrategie<br />

ist, den Anteil <strong>der</strong> Raucher bei Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

bis zum Jahr 2015 auf unter 12 % (Abb. 2) <strong>und</strong> bei<br />

Erwachsenen auf unter 22 % nachhaltig zu senken.<br />

Im Jahr 2007 starben etwa 110.000 Menschen (13 % aller<br />

Todesfälle) in Deutschland an den direkten Folgen des<br />

Rauchens, etwa 3.300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens.<br />

<strong>Die</strong> direkten Krankheitskosten (Behandlung <strong>und</strong><br />

Pflege) <strong>und</strong> die indirekten Krankheitskosten (volkswirtschaftliche<br />

Schäden durch Erwerbsunfähigkeit, Arbeitsausfälle<br />

<strong>und</strong> vorzeitige Todesfälle) des Rauchens werden auf<br />

jährlich 21 Milliarden Euro geschätzt. Zirka 40 % dieser Krankheits<br />

kos ten sind auf tabakbedingte Krebserkrankungen,<br />

ein Drittel auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie etwa<br />

ein Viertel auf Atemwegs-Erkrankungen zurückzu führen.<br />

2.2 Prävention<br />

2.2.1 Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nichtraucherschutzgesetze<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong><br />

Nach dem Urteil des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichtes vom<br />

30. Juli 2008 zum Nichtraucherschutz in <strong>der</strong> Gastronomie<br />

haben die B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> ihre Gesetze novelliert. 2010 entschieden<br />

sich zwei B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> für einen weitreichenden<br />

Nichtraucherschutz. Im Saarland sollte zum 1. Juli 2010 ein<br />

umfassendes Rauchverbot eingeführt werden. <strong>Die</strong> Regelung<br />

wurde jedoch zunächst vom Landesverfassungs gericht<br />

beanstandet <strong>und</strong> vorläufig außer Kraft gesetzt. Mit Urteil<br />

vom 28. März <strong>2011</strong> hat <strong>der</strong> Verfassungsgerichtshof Saarbrücken<br />

entschieden, dass die Verfassungsbeschwerden<br />

unbegründet sind. Mit <strong>der</strong> Entscheidung gilt ein absolutes<br />

Rauchverbot in allen saarländischen Gaststätten. Lediglich<br />

für Gaststätten, die bereits zum 18. November 2009<br />

Nebenräume für Raucher eingerichtet hatten, gilt eine<br />

Übergangsfrist bis zum 1. Dezember <strong>2011</strong>. In Bayern trat<br />

am 1. August 2010 das durch den Volksentscheid beschlos-

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