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Drogen- und Suchtbericht | Mai 2011 - Die Drogenbeauftragte der ...

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128 G | Europäische <strong>und</strong> internationale Zusammenarbeit<br />

1.2 Globale Strategie zur Reduzierung<br />

des Alkoholmissbrauchs<br />

Nach Schätzungen starben 2004 weltweit 2,5 Mio. Menschen<br />

in Folge des Alkoholmissbrauchs, darunter 320.000<br />

junge Menschen im Alter zwischen 15 <strong>und</strong> 29 Jahren.<br />

Alkoholmissbrauch trägt wesentlich zur weltweiten Krankheitslast<br />

bei <strong>und</strong> wird als drittwichtigster Risikofaktor für<br />

vorzeitige Todesfälle <strong>und</strong> Behin<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt angeführt. Daher hat die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) im <strong>Mai</strong> 2010 die Globale Strategie zur Reduzierung<br />

des Alkoholmissbrauchs verabschiedet. Darin ist<br />

<strong>der</strong> Begriff des schädlichen Alkoholkonsums breit angelegt<br />

<strong>und</strong> umfasst einen Alkoholkonsum, <strong>der</strong> nachteilige ges<strong>und</strong>heitliche<br />

<strong>und</strong> soziale Auswirkungen für den Konsumenten,<br />

die Menschen im Umfeld des Alkoholkonsumenten <strong>und</strong> die<br />

Gesellschaft als Ganzes hat.<br />

Ziele sind ein globales Bewusstsein zu schaffen, die Handlungsbereitschaft<br />

für Verän<strong>der</strong>ungen zu steigern <strong>und</strong> die<br />

Wissensgr<strong>und</strong>lage für effektive Maßnahmen zur Reduzierung<br />

<strong>und</strong> Vermeidung von alkoholbedingten Schäden zu<br />

verbessern. Neben einer Stärkung <strong>der</strong> technischen Unterstützung<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Län<strong>der</strong>n mit geringem <strong>und</strong> mittlerem<br />

Einkommen soll dort die Behandlung <strong>und</strong> Prävention<br />

leistungsfähiger werden. Interessensvertreter sollen<br />

besser zusammenarbeiten <strong>und</strong> notwendige Ressourcen<br />

für abgestimmte Maßnahmen zur Prävention missbräuchlichen<br />

Alkoholkonsums bereitgestellt werden. Das Überwachungssystem<br />

zum Alkoholkonsum <strong>und</strong> alkoholbedingter<br />

Morbidität <strong>und</strong> Mortalität soll verbessert werden.<br />

<strong>Die</strong> Maßnahmen sollen nach Ermessen <strong>der</strong> Mitglieds staaten<br />

in Abhängigkeit vom jeweiligen nationalen, religiösen <strong>und</strong><br />

kulturellen Hintergr<strong>und</strong>, <strong>der</strong> Prioritäten im Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

den verfügbaren Ressourcen <strong>und</strong> im Einklang mit<br />

verfassungsrechtlichen Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> internationalen<br />

Verpflichtungen umgesetzt werden.<br />

<strong>Die</strong> Vorschläge für politische Interventionen lassen sich in<br />

zehn Bereiche glie<strong>der</strong>n:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Führung, Sensibilisierung <strong>und</strong> Verpflichtung<br />

Gegenmaßnahmen im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

Handeln in den Gemeinden<br />

• Gegenmaßnahmen im Bereich Alkohol im Straßenverkehr<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Verfügbarkeit von Alkohol<br />

Marketing alkoholischer Getränke<br />

Preispolitik<br />

• Verringerung <strong>der</strong> negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums<br />

<strong>und</strong> -rauschs<br />

• Verringerung <strong>der</strong> Auswirkungen von illegalem Alkohol<br />

<strong>und</strong> nicht professionell hergestelltem Alkohol auf die<br />

öffentliche Ges<strong>und</strong>heit<br />

•<br />

Kontrolle <strong>und</strong> Überwachung.<br />

Zahlreiche Maßnahmen, die in <strong>der</strong> globalen Strategie<br />

benannt werden, werden in Deutschland bereits<br />

um gesetzt. Daher engagiert sich Deutschland im Bereich<br />

des Austauschs guter Praxis <strong>und</strong> trägt durch die Evaluation<br />

durchgeführter Maßnahmen zur Steigerung <strong>der</strong> Evidenz<br />

<strong>und</strong> Abschätzung <strong>der</strong> Effektivität bei. Als einen ersten<br />

Schwerpunkt wird die WHO die Problematik <strong>der</strong> Fetalen<br />

Alkoholspektrumsstörung (FASD) insbeson<strong>der</strong>e in Län<strong>der</strong>n<br />

mit geringem <strong>und</strong> mittlerem Einkommen aufgreifen. Weitere<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> WHO werden zunächst die Themen<br />

soziale Schäden von Alkohol, Implementierung von<br />

effek tiven Alkoholrichtlinien sowie Alkohol, HIV <strong>und</strong> Tuberkulose<br />

sein.

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