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Krajina v tvorbě umělců Olomouckého kraje - Olomoucký kraj

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František ŠnajdrVESKOVSKÁ POLE / FieldS IN VÉskA / Feld IN VÉskAolejová tempera, lepenka / oil and tempura on pasteboard / Öl und Tempera auf Pappe46,5 x 50 cms. m. / p. o. / p.Slavoj KovaříkZ JESENÍKŮ / From the JesenÍKY / Vom JesenÍKY1948barevné tuše, papír / colored ink on paper / Farbige Tusche auf Papier355 x 572 mms. m. / p. o. / p.Nach der Kulturpolitikkonzeption der KommunistischenPartei der Tschechoslowakei entstanden schonim Jahre 1949 Kunstverbände. Es handelte sich umzentral verwaltete Einrichtungen, in denen Mitgliederunterschiedlicher Berufe vereint waren. Mit der Entstehungdes „Verbandes der tschechoslowakischen bildendenKünstler/Svaz československých výtvarnýchumělců“ (weiter nur SČSVU) ging die Mehrheit derKunstvereine zu Grunde. Olmütz wurde Sitz der Kreiszentralstelledes Verbandes. Das relativ bunte Kunstlebenim Lande oder in den Regionen wurde durchdas Diktat des bürokratischen Molochs, eines gehorsamenVollziehers der politischen Macht, paraly siert.Im Jahre 1952 wurde auch das Galeriennetz landesweitreorganisiert und zwei Jahre später entstand der„Tschechoslowakische Fond der bildenden Künste/Československý fond výtvarných umění“ (seit der Entstehungder Staatsföderation im Jahre 1968 fungierteer unter dem Namen „Tschechischer Fond der bildendenKünste/Český fond výtvarných umění“), der dieKreis zentralstellen seines Unternehmens „Werk/Dílo“verwaltete. Jegliche gesellschaftlichen Aufträge, Kunstwerkdistributionund -verkauf konnten legal nur mittelsdes Unternehmens „Werk“ und seines Verkaufsgaleriennetzesrealisiert werden. Solch eine sowohl politischals auch ökonomisch determinierte Struktur desKunstlebens in der ehemaligen Tschechoslowakei undspäter in der Tschechischen Republik überdauerte biszum Jahr 1989.Man darf jedoch nicht annehmen, dass die tschechische,beziehungsweise regionale, Kunstkultur nur dempolitischen Willen verpflichtet wurde. Viele Künstlerschafften es, eine natürliche, philosophische und auchethische Reflexion der Zeit in ihren sowohl subjektivenals auch breiter angelegten Artefakten zu verkörpern.Auch im Rahmen der öffentlichen Aufträge entstandeneinige erfindungsreichen Werke, die sich durchüberzeitliche künstlerische Qualität auszeichnen.Nach dem Jahre 1945 waren auf dem Gebiet des„Olmützer Kreises“ Künstler tätig, die ihre aktivekünstlerische Schaffenszeit schon vielfach überschrittenhatten, die aber trotzdem für Träger des Kunstgeschmacksoder fortschrittlicher Kunsttendenzen gehaltenwurden. Als Beispiel dieser Polarität der Öffentlichkeitswahrnehmung der Kunstwerte sei hier die salonhafteMalweise von Augustin Mervart oder der wiederumerregte Malduktus des Olmützers Jindřich Lenhartgenannt.Im Laufe der 1940er Jahre erreichte auch das Schaffendes Landschaftsmalers Bohumír Dvorský, der sichspäter auch als hoher Verbandsfunktionär durchsetzte,seinen qualitativen Höhepunkt. Man kann doch deman Bonnard orientierten Malprogramm von Dvorský –vornehmlich in der Zeit der offiziellen Proklamationdes sozialistischen Realismus und seiner schematischdogmatischer Applikation – eine gewisse Frische undrelative Modernität nicht abschlagen.Eine interessante Persönlichkeit, der man im Milieudes Olmützer Kunstlebens Aufmerksamkeit schenkensollte, ist der Landschaftsmaler František Šnajdr.Er verlor mit 19 Jahren bei einem Arbeitsunfall beideArme. Er schaffte es, sich nicht nur mit seiner schicksalhaftenBenachteiligung psychisch und physischabzufinden, sondern er hinterließ ein stimmiges Werk,das zum vollwertigen Bestandteil der regionalen Landschaftsmalereiwurde. Šnajdr lebte sein Leben lang imgebürtigem Towerz/Tovéř, das in der breiten hannakischenEbene zwischen dem sich in der Ferne emporragendenMassiv des Altvatergebirge/Jeseníky unddem malerischen Heiligen Berg/Svatý Kopeček liegt.Der die Realität seiner Malererkenntnis limitierendeRaum wurde auch Leitmotiv seiner sein ganzes Lebenprägenden Landschaftsmalerei. Šnajdr wurde in seinerkünstlerischen Anfangsphase von den Malern StanislavMenšík und Bohumír Dvorský betreut, oder eherberaten. Man findet aber keine Spuren ihres Einflussesin Sňajdrs Schaffen. Er stützte sich in seinem formalenAusdruck außer auf die sinnlich und individuell wahr-KRAJINA V TVORBĚ UMĚLCŮ OLOMOUCKÉHO KR AJE 105

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