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Krajina v tvorbě umělců Olomouckého kraje - Olomoucký kraj

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und von malerisch weich abgestuften, an TrampotasPastellgemälde aus dem Adlergebirge erinnerndenFormen, ausgefüllt.Von beiden erwähnten Malern nur um ein Jahr mitseinem Alter entfernt war der in Šumperk geboreneKurt Hallegger – der spätere Bühnenbildner vongesamteuropäischer Bedeutung. Er unterschied sichvon ihnen durch schöpferisches Talent, künstlerischeOrientation sowie progressive bildende Ansichtder Realität. Seine Gemälde erhielten zuerst dieAnerkennung auf dem Gebiet des Porträts. (ImJahre 1929 erhielt er den Prestige-Schichtpreis, inder Preiskonkurrenz für das beste Frauenporträt.)Anfang der dreißiger Jahre trat in den Vordergrungschöpferischer Interessen des Malers die Landschaftsmalereiein. Das Gemälde Hvar war eine aktuellebildende Reflexion der Prager Ausstellung von G. deChirico aus dem Herbst des Jahres 1931, von welchermehrere Maler in Tschechien mit dem Ausdruckder Heimlichkeit und mit Worten nicht mitteilbarerGefühle bezaubert wurden. In späteren Jahren zielteHalleggers Landschaftsmalerei an den expressivdramatischen Ausdruck hin und in der Mitte derdreißiger Jahre kulminierte sie mit der farbigenOrgie auf der Leinwand Cařihrad (Konstantinopel),die heute in uns eine Erinnerung an das um 30 Jahrejüngere Gemälde, an Istanbul von Oskar Kokoschkaevoziert. Halleggers Schöpfung des Endes derdreißiger Jahre, offensichtlich unter dem Einflussdes Aufenthaltes in Griechenland, wurde ruhiger.Sie wurde von einer balladenhaften Note und einergewissen Idealisierung durchsetzt, im Entfernstenvielleicht mit arkadischen Szenerien der Gemälde vonWilli Nowak verwandt. In der Zeit, wo Europa unterder Willkür Nazideutschlands erzitterte, traten inHalleggers Gemälde das Innere des Malers beklemmteNostalgie und Trauer ein; er vermochte nicht, sich mitVerlust von Demokratie und Persekution modernerKünstler abzufinden. Sein Gefühl der Isolation undHoffnungslosigkeit legte er in ergraute Gemälde vontraurigen Pierrots und trüben Winterlandschaftenseiner Heimat. Erst im Ausland, wohin er sich nachdem Krieg zurückzog, fand er neues Glück in derSzenographieschöpfung und in einer erträumten Weltseiner nichtfiguralen Malerei.Zu den höchsten Schöpfungszielen gelangte ebenfallsdas Schaffen des in Šternberk geborenen MalersKurt Gröger. Schon während seiner Studien an derDresdner Akademie machte sich der Künstler dieMethode dramatischer Überschreibung der Realitätseines Lehrers Robert Sterl zu eigen. Sie spiegeltesich in der freien „handschriftlichen Faktur“ seinermit pastosen Farben gestalteten und mit energischenPinselzügen behandelten Schularbeiten wider. DieseArbeiten entstanden in einer gegenseitigen Interaktionmit Gemälden seiner Kollegen und Freunde ausdem gemeinsamen Atelier, A. Liebknecht undP. Wieghardt und offensichtlich auch unter gewissemEinfluss von Lasser Ury. Eine Widerspiegelung desmoralistischen und dramatischen Untertexts „derexpressiv impresiven“ figuralen Gemälde drang sogarin Grögers frühe Landschaftsmalerei ein.Anfang der dreißiger Jahre machte sich der Künstlerauf den Weg wegen weiterer bildender Belehrung nachParis, woher er in der Ferienzeit zurückkehrte. Inseiner Schöpfung kam es zu malerischer Erweichungund koloristischer Verfeinerung. Es erhöhte sich dieRolle luftiger Atmosphäre und Kultivierung farbigerTöne. Die Alltäglichkeit und Einfalt gewählter Motiveerinnerte manchmal an Utrillos Werke. In diesemGeiste entstanden auch Landschaften aus demheimatlichen Milieu.Vom Jahre 1932 zielte Grögers Malerei an radikaleDematerialisierung der Motive, Kultivierung farbigerTöne und Lichtflüchtigkeit im Geiste des Weges vonBonnard Intimismus hin. Die Gemälde waren mitweissem atmosphärischem, die Konturen der Formenin Unschärfe ziehendem Licht verschmolzen unddie Malerei wurde mit kürzen nervigen Pinselzügenbelebt. In den letzten zwei Vorkriegsjahren, welcheder Künstler in seinem Heimatort verbrachte, reagierteseine Malerei am deutlichsten auf Vuillards Beispielin den von strahlenden Farben der Pastelltöne und mitZauber von „la belle matiére“ beherrschten Interieurfigurenkompositionen,wo das figurale Element ehernur zu einem Vorwand zur sensuellen Berauschungdes Beschauers mit feinen Farbennuanzen wurde.In seinen letzten, nach dem Ausbruch des zweitenWeltkriegs schon im Frankreich geschaffenen Gemäldenfing Gröger an, an die Summierung der Motive undallgemeine Erleichterung der Malerei durch Verwendungvon fast lasurblauen durchsichtigen Farben hinzuzielen.Der weitere Zeitraum der Kriegsjahre, nicht nur indem landschaftsmalerischen Schaffen, sondern aufder ganzen Kulturszene, war eine Zeit der Stagnation.Die auf dem weitem Territorium Mitteleuropaslebenden Künstler mussten die kulturell-politischen Direktivendeutscher totalitärer Macht zur Kenntnisnehmen, welche die moderne bildende Auffassungder Realität nicht zuließ und sämtliche Bemühungenum Abweichung von der offiziell anerkannten Liniebildender Kunst verfolgte.Josef Maliva34KR AJINA V TVORBĚ UMĚLCŮ OLOMOUCKÉHO KRAJE

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