Band II - Sächsische Schweiz Initiative
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Umweltbildungsprogramm Bergsport und Naturschutz 10<br />
Die silbergraue bis schwarze Kieselrinde auf der Oberfläche des Steines, auch Patina genannt, ist ein spezielles<br />
Phänomen des sächsischen Sandsteins. Bei anderen Sandsteinfelsen (Pfalz, Utah/ USA) ist sie kaum zu finden. Ihre<br />
dunkle Färbung beruht wahrscheinlich auf einem hohen Anteil oxidierter Eisenminerale.<br />
Felswände mit einer durchgehenden Kieselrinde unterliegen kaum einer Verwitterung und erweisen sich als<br />
außerordentlich stabil. Bei gut erhaltenen Kieselrinden ist die Oberfläche oft relativ „glatt“ (z. B. an den Gipfeln des<br />
Pfaffensteines), da die angerissenen Zwischenräume zumeist mit Quarz ausgefüllt sind.<br />
Mitunter ist jedoch die Kieselrindenoberfläche mehr oder weniger tief genarbt, d. h. unterbrochen. Dies<br />
kennzeichnet den Beginn des Zerfalls der Kieselrinde von außen oder an wasserdurchlässigen Stellen von innen, der<br />
schließlich zum vollständigen Auflösen führt. Das natürliche Abplatzen von Kieselrinden wird vermutlich auch<br />
durch den Kristallisationsdruck von Salzen (Alaun, Gips) und/ oder durch Eisdruck hervorgerufen, so daß teils tief<br />
unterwitterte Schalen entstehen. Gefördert wird die Eisbildung hinter der Kruste durch die Tatsache, daß die<br />
Wasseraufnahmebereitschaft größer ist als die der Wasserabgabe.<br />
Dort, wo durch diese Prozesse die Kieselrinde bereits beseitigt ist, tritt oft mürber, nahezu bindemittelfreier Fels ans<br />
Tageslicht, der kaum einer Belastung standhält, schon gar nicht einem unsensibel schabenden Kletterfuß. Bild 8<br />
zeigt einen silikatisch verfestigten Sandstein aus dem Bereich der Kieselrinde und einen entfestigten Sandstein aus<br />
dem Bereich hinter der Kruste. Auffällig sind die bei dem verfestigten Sandstein erkennbaren schwarzen Überzüge<br />
der einzelnen Quarzkörner, die einer silikatischen Überwachsung entsprechen. Bei dem Bild des unverfestigten<br />
Sandsteins hingegen sind die einzelnen Quarzkörner angelöst, die Kornzwischenräume entsprechend aufgeweitet.<br />
Verlaufsplanung: Themen zur Geologie lassen sich leicht schon beim Anmarsch an das Kletterziel oder auch<br />
allgemein in die Einführung integrieren. Für die Behandlung des Themas könnten folgende drei<br />
Standorte (STO) aufgesucht werden:<br />
STO 1: Gesteinswechsel von Granit/ Sandstein oder Basalt/ Sandstein<br />
Inhalt: Geologische Entwicklungsgeschichte des Elbsandsteingebirges<br />
Aktivität: Gesteine entdecken, Geologische Karte betrachten, Sandgrube,<br />
STO 2: Blick auf unterschiedliche Landschaftsformen wie Ebenheiten, Felsreviere, Talungen<br />
und Basaltkuppen<br />
Inhalt: Landschaftsformung und Relief<br />
Aktivität: Landschaftsformen diskutieren<br />
STO 3: angewitterter Fels (vielleicht euer Kletterfels?)<br />
Inhalt: Felsfestigkeit<br />
Aktivität: Härtetest, Strukturspiel