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Band II - Sächsische Schweiz Initiative

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Umweltbildungsprogramm Bergsport und Naturschutz 25<br />

3 Der Nationalpark<br />

Lehrziel: Vorstellung des Nationalparkgedankens, des Begriffs „Nationalpark” und der damit verbundenen Ziele<br />

und Aufgaben sowie des derzeitigen Entwicklungsstandes des Nationalparkes <strong>Sächsische</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

3.1 Was ist ein Nationalpark?<br />

Die Nationalparkidee stammt ursprünglich aus den USA. Dort wurde 1872 das Yellowstone-Gebiet als erster<br />

Nationalpark unter Schutz gestellt. Seither findet die Idee weltweit Verbreitung.<br />

Auch in Deutschland hält diese Schutzgebietskategorie zunehmend Einzug. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz<br />

(§14) sind Nationalparke:<br />

▪ großräumige Naturräume,<br />

▪ in einem von Menschen wenig beeinflußten Zustand,<br />

▪ von überragender Bedeutung ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit.<br />

Ihre wichtigste Aufgabe ist es:<br />

▪ ungestörte Abläufe in der Natur zu sichern („Prozeßschutz”) und<br />

▪ die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen<br />

Daneben sollen sie aber auch der Allgemeinheit insbesondere zu Bildungs- und Erholungszwecken zugänglich sein,<br />

soweit es der Schutzzweck erlaubt (§14 BNatSchG, §17 SächsNatSchG).<br />

3.2 Der Nationalpark <strong>Sächsische</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

3.2.1 ... ein Zielnationalpark<br />

Am 28.04.1991 wurde der Nationalpark <strong>Sächsische</strong> <strong>Schweiz</strong> feierlich eröffnet. Er umfaßt mit 93 km 2 typische<br />

Ausschnitte des sächsischen Elbsandsteingebietes. Eingebettet in das 275 km 2 große Landschaftsschutzgebiet und in<br />

Vereinigung mit dem im Jahr 2000 gegründeten Nationalpark Böhmische <strong>Schweiz</strong> (97 km 2 ), bietet er die<br />

Möglichkeit, eine großräumig Naturlandschaft einschließlich ihres komplexen Naturgeschehens zu sichern.<br />

Im Zusammenhang mit der nordamerikanischen Nationalparkidee ist oft von „Wildnis” und „Natur Natur sein<br />

lassen” die Rede. Auf das dichtbesiedelte Mitteleuropa sind diese Leitbilder jedoch kaum übertragbar. Im Falle der<br />

<strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong> ist der Raum zwar vergleichsweise wenig intensiv genutzt worden, dennoch sind kulturelle<br />

Einflüsse, sei es durch die Land- und Forstwirtschaft oder durch Erholungssuchende, an allen Orten deutlich<br />

spürbar. Von Wildnis im eigentlichen Sinne kann also kaum gesprochen werden.<br />

Die Entfaltung einer Naturlandschaft, frei von menschlichen Eingriffen, ist sicher möglich. Doch diese kann nur<br />

Schritt für Schritt vollzogen werden. Deshalb wird auch oft von einem „Zielnationalpark” gesprochen. Der Mensch<br />

soll dabei nicht außen vor bleiben, denn selbst auf internationaler Ebene sind Nationalparke für Bildungshungrige<br />

und Erholungssuchende offen. Es gilt vielmehr, ein auf Dauer befriedigendes Nebeneinander von Mensch und Natur<br />

zu ermöglichen.

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