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Band II - Sächsische Schweiz Initiative

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Umweltbildungsprogramm Bergsport und Naturschutz 5<br />

2 Der Naturraum Elbsandsteingebirge<br />

Lehrziel: Wecken von Neugier und Interesse für die Besonderheiten des Naturraumes, Vermittlung grundlegender<br />

Kenntnisse, die Einsicht in Naturschutzsachverhalte ermöglichen sowie Kennenlernen der Einmaligkeit<br />

und Sensibilität des Naturraumes.<br />

2.1 Geologie<br />

2.1.1 Die Entstehung des Elbsandsteingebirges<br />

Für Kletterer ist vor allem der unbelebte Teil der Natur interessant: die Felsen – Struktur, Anzahl und Höhe, die Art<br />

des Gesteins. In der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong> treffen eine ganze Anzahl, den Klettersport begünstigende Faktoren<br />

aufeinander:<br />

▪ große Anzahl lotrechter Felswände und freistehender Nadeln oder Felstürme,<br />

▪ große Höhe der Felswände,<br />

▪ hoher Verfestigungsgrad des Gesteins,<br />

▪ hohe Reibungswerte durch den porösen Sandstein,<br />

▪ außerordentliche Strukturvielfalt (Risse, Kamine, Querbänder und Kleinformen der Verwitterung an der<br />

Felsoberfläche).<br />

All diese Eigenschaften, welche die <strong>Sächsische</strong> <strong>Schweiz</strong> zu einem der beliebtesten außeralpinen Klettergebiete<br />

machen, sind Ergebnisse von Naturkräften, welche die Oberfläche des Elbsandsteingebirges seit mehr als<br />

100 Millionen Jahren prägen:<br />

Entlang einer alten Senkungszone der Erdkruste, die etwa dem heutigen Elbverlauf entspricht, kam es in der Oberen<br />

Kreidezeit (vor etwa 95 Mio. Jahren) zu einer Meeresüberflutung im Bereich des heutigen Elbsandsteingebirges.<br />

Flüsse transportierten Verwitterungs- und Abtragungsprodukte der umgebenden Festlandsflächen, der Lausitzer<br />

Festlandsinsel und des Ost-Erzgebirges in dieses Kreidemeer. Die eingewaschenen Materialien bestanden<br />

überwiegend aus Quarzsanden, zum Teil auch aus tonigen Materialien. Im Verlauf von 8 Millionen Jahren lagerten<br />

sie sich bis zu der ungewöhnlichen Mächtigkeit von 600 m ab. Durch den Druck der auflastenden Schichten und des<br />

Meeres darüber verfestigten sich die Sandschichten zu Sandstein, dem Grundstock des Elbsandsteingebirges.<br />

Noch in der Oberkreide einsetzende Hebungsvorgänge drängten das Kreidemeer zurück. Die anfänglich kompakte<br />

Sandsteinplatte war nun tektonischen Zerrüttungen ausgesetzt. Diese begannen mit der Heraushebung des<br />

nordöstlich benachbarten Lausitzer Granitmassives. Entlang einer tektonischen Leitlinie, der sogenannten „Lausitzer<br />

Überschiebung”, schoben sich die Granite auf die Sandsteintafel. Im Tertiär hob sich zusätzlich die<br />

Erzgebirgsscholle, welche die Sandsteinplatte in nordöstliche Richtung neigte (siehe Bild 2).<br />

Diese beiden tektonischen Prozesse führten durch Druck und Zug an der Sandsteinplatte zur Entstehung eines<br />

ausgeprägten und regelhaften Kluftsystems (siehe Bild 3). Diese Klüfte zeigen die Tendenz, den beiden tektonischen<br />

Hauptrichtungen - also der Lausitzer Überschiebung von Nordwest nach Südost und dem

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