Umweltbildungsprogramm Bergsport und Naturschutz 6 Bild 2: Profil durch das Elbsandsteingebirge Bild 3: Kluftsystem im Elbsandsteingebirge Bild 4: Klüftung und Verwitterung des Elbsandsteins
Umweltbildungsprogramm Bergsport und Naturschutz 7 Erzgebirgsabbruch von Südwest nach Nordost - zu folgen. Indem sie sich mehr oder minder senkrecht schneiden, bilden sie die Ausgangspunkte der Verwitterung des Sandsteins zu freistehenden Felstürmen (siehe Bild 4). Auch die einzigartige Vielfalt an Rissen und Kaminen in der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong> ist auf das Kluftsystem zurückzuführen. In der Mitte des Tertiärs setzte ein reger Vulkanismus ein. An tektonisch geschwächten Stellen wurde der Sandstein von Magma durchdrungen. So entstanden kleinere und größere Basaltvorkommen, z. B. am Rosenberg, Kleinem und Großem Winterberg, Hausberg, Heulenberg, Raumberg, Cottaer Spitzberg und an den Zschirnsteinen. 2.1.2 Landschaftsformung und Relief Die reinen Sandsteinpartien sind porös und damit wasserdurchlässig. Niederschläge fließen damit nur zu einem geringen Teil oberflächlich ab. Sie durchdringen vielmehr den Sandstein. Nach mehreren Metern oder Zehnermetern unterbrechen undurchlässige Lagen aus tonigen Bestandteilen den durchlässigen Sandstein. An diesen tonigen Zwischenlagen wird das Niederschlagswasser gestaut und tritt seitlich an sogenannten ‚Schichtausbissen‘ aus. Durch die kontinuierliche Feuchtigkeit werden an diesen Stellen die Bindemittel des Sandsteins intensiv gelöst und abgeführt (siehe Bild 6). Der Sandstein verliert seine Festigkeit und wird an diesen tonigen Zwischenlagen besonders stark abgetragen. Löcherreihen, ausgeprägte Querbänder (Rahmhanke) mit ausladenden Überhängen oder Schichthöhlen (Gautschgrotte, Idagrotte, Hickelhöhle) und Felsentore (Kuhstall, Prebischtor) sind das Ergebnis. Gemeinsam mit senkrechten Rissen und Klüften bilden sie die typische Gliederung des sogenannten ‚Quadersandsteins‘. Je nach Häufigkeit der Tonlagen innerhalb der Sandsteinpakete wird die Größe ihrer ‚Bankung‘ unterschieden. So enthalten kleinbankige Schichten viele Tonlagen und großbankige Schichten wenige Tonlagen. Großbankige Schichten bilden auf Grund des geringen Wasserstaus große, senkrechte Felswände. In diesem Bereich befinden sich die über 1000 Klettergipfel der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong>. Kleinbankige Schichten hingegen neigen durch ihren Widerstand gegenüber den einschneidenden Kräften des Wassers eher zur Verebnung (siehe Bild 7). Nach dem Rückgang des Kreidemeeres setzten insbesondere durch die Elbe und ihre Nebenflüsse sowie durch die Eismassen der späteren Kaltzeit Abtragungsprozesse ein, die zur Entstehung des heutigen Landschaftsbildes führten. Im Bereich kleinbankiger Schichten entstanden bei der Ausräumung durch die Flüsse ‚Ebenheiten‘. Als Abtragungsreste darüber liegender großbankiger Schichten sitzen ihnen die Tafelberge auf (z. B. Lilienstein, Königstein, Pfaffenstein). Tafelberge Lilienstein, Pfaffenstein, Königstein (v. a. linkselbisch) Felsreviere Rathen/ Bastei, Schrammsteine, Affensteine, Großer und Kleiner Zschand Ebenheiten Ebenheit von Lohmen um den Lilienstein, Struppener Ebenheit, Langhennersdorfer Ebenheit, Ostrauer Scheibe, Papstdorf-Kleinhennersdorfer Ebenheit, Reinhardtsdorf-Schönaer Ebenheit Basaltberge Rosenberg, Großer Winterberg, Hausberg, Heulenberg, Raumberg, Cottaer Spitzberg Granit Lausitzer Überschiebung nördlich der Linie der Ortschaften Hohnstein, Großdorf, dem Kirnitzschtal folgend nach Hinterhermsdorf Bild 5: Typische Landschaftsformen in der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong>