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Band II - Sächsische Schweiz Initiative

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Umweltbildungsprogramm Bergsport und Naturschutz 58<br />

7 Bodenerosion<br />

Lehrziel: Entwicklung von Sensibilität für die in der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong> besonders ausgeprägte<br />

Erosionsproblematik.<br />

In weiten Teilen des Elbsandsteingebirges herrschen lockere Sandböden vor. Sandstein dient dabei als<br />

Ausgangssubstrat, aus dem sich nur sehr flachgründige, nährstoffarme Böden entwickeln. Insbesondere zeichnen sie<br />

sich durch loses Gefüge, d. h. durch einen geringen Zusammenhalt aus. Außerdem tragen sie meist nur eine dünne<br />

schützende Vegetationsdecke aus Moosen oder Gräsern. Bei Trittbelastung, insbesondere im geneigten Gelände,<br />

wird diese schnell verletzt, da der lockere Boden den Pflanzen wenig Halt bietet. Ist die Vegetation erst einmal<br />

beseitigt, erodiert der Sandboden rasch und es können sogenannte „Sandreißen“ entstehen (siehe Bild 40 u. Bild 41).<br />

Eine gewisse Abhilfe schaffen Holzbalken und Leitern (siehe Bild 42). Allerdings stellen diese ebenfalls einen<br />

Eingriff in Natur und Landschaft dar. Deshalb sollten Kletterer insbesondere in folgenden Bereichen Achtsamkeit<br />

walten lassen:<br />

1. Zustiege: Während der Bearbeitung der Bergsportkonzeption sind auch die Wege und Zustiege hinsichtlich<br />

ihrer Erosionsgefährdung untersucht und die jeweils günstigste Variante markiert worden. Hier<br />

gilt es, sich an die Markierungen zu halten. Erosionsgefährdete Stellen sollten möglichst<br />

umgangen oder vorsichtig begangen werden.<br />

2. Einstiege: Gerade die Flächen am Wandfuß unterliegen einer intensiven Trittbelastung. Hier sollte der<br />

Lagerplatz günstig gewählt und eventuelle Absperrungen unbedingt beachtet werden, auch wenn<br />

die „Wiese” dahinter viel einladender erscheint.<br />

3. Gipfelköpfe: Über Jahrzehnte und Jahrhunderte hat sich auf den Gipfelköpfen eine dünne Humusdecke<br />

ausgebildet, auf der Moose, Beersträucher, Kiefern und Birken wurzeln. Auch diese ist durch<br />

ihre geringe Stärke und den geringen Halt am Untergrund gegenüber Trittbelastung sehr<br />

empfindlich. Bei unpfleglichem Umgang sind Pflanzen und Humusdecke vom Gipfel schnell<br />

beseitigt. Deswegen gilt es, sich umsichtig zu bewegen und möglichst wenig Fläche durch Tritt<br />

zu beanspruchen.<br />

Verlaufsplanung: Erosion ist ein allgegenwärtiges Problem in der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong>, so daß es sicher nicht<br />

schwer wird, einen geeigneten Platz für eine Erläuterung der Zusammenhänge zu finden. Zeigt<br />

den Teilnehmern stark erodierte Flächen z. B. an Gamrig, Türkenkopf und Falkenstein oder die<br />

Flächen oberhalb des Hirschgrundkegels, aber auch wiederbegrünte oder erosionssanierte<br />

Flächen z. B. auch teilweise am Falkenstein. Verdeutlicht die Sensibilität der Sandböden und<br />

ihrer Vegetation.<br />

STO: Erosionsflächen<br />

Inhalt: Erosionsproblematik<br />

Aktivität: Gehen üben, Zeitreise

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