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Band II - Sächsische Schweiz Initiative

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Umweltbildungsprogramm Bergsport und Naturschutz 34<br />

Literatur:<br />

♣ http://www.klettern-im-elbsandstein.de<br />

♣ Bierwolf, Axel: Tourismus und faunistischer Artenschutz im Nationalpark <strong>Sächsische</strong> <strong>Schweiz</strong>. Diplomarbeit<br />

an der Technischen Universität Dresden, 1999<br />

♣ http://www.ssi-heft.de<br />

4.2.1.2 Kletterschuhe<br />

“Das Klettern mit Schuhen, die harte, sandsteinschädigende Sohlen haben, ist verboten.” (Punkt 4.3 der SKR )<br />

Der weiche Sandstein wird im wesentlichen durch die verkieselte Patina geschützt (siehe Kapitel 2.1.3). Wird diese<br />

verletzt, tritt weicher, bindemittelarmer Stein zum Vorschein, der sehr schnell abgetragen wird. Das in der Regelung<br />

enthaltene Verbot erklärt sich mit dem Adjektiv „sandsteinschädigende” Sohlen fast von selbst. Auf ein alpines<br />

Klettertraining mit schweren Bergschuhen muß mit Rücksicht auf den weichen Stein verzichtet werden. Beim<br />

Treten am Fels ist rücksichtsvoll vorzugehen und darauf zu achten, daß weder Strukturen abgebrochen werden noch<br />

durch unsauberes Treten ein „ausschaben” der Tritte erfolgt (siehe Bild 26).<br />

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß auch Griffe geschont werden sollten. Die „richtige“<br />

Belastungsrichtung (siehe Bild 23 u. Bild 25) kann wesentlich dazu beitragen, auch brüchigen Fels in seinem<br />

Strukturreichtum zu erhalten.<br />

Verlaufsplanung: Dieses Thema läßt sich am besten in Zusammenhang mit den Kapiteln „Klettern bei Nässe”<br />

(Kapitel 4.2.1.3) oder „Toprope” (Kapitel 4.2.1.4) behandeln.<br />

4.2.1.3 Klettern bei Nässe und Frost<br />

“Das Klettern an nassem und feuchtem Fels ist bei allen Kletterrouten zu unterlassen, in denen<br />

gesteinsbedingt die Gefahr der Beschädigung der Felsoberfläche und des Ausbrechens von Griffen und<br />

Tritten besteht.” (Punkt 4.3 der SKR )<br />

Sandstein verhält sich bei Feuchtigkeit anders als andere Festgesteine. Er ist wesentlich poröser (Porenanteil<br />

ca. 20 %; Granit, Kalk und Porphyr < 1 %) und kann dementsprechend mehr Wasser aufnehmen und auch<br />

speichern.<br />

Inwieweit berührt uns Kletterer dies? Wie bereits erörtert, verfügen Teile des sächsischen Sandsteines über tonige<br />

Bindemittel. Diese feinen Tone sind stark quellfähig. Je stärker sie quellen, desto geringer ist die Bindung der<br />

einzelnen Quarzkörner untereinander und damit die Festigkeit des Sandsteins. Aber auch dort, wo keine tonigen<br />

Bindemittel im Sandstein vorhanden sind, wird die Festigkeit des Sandsteins durch eine verminderte Reibung der<br />

einzelnen Quarzkörner aneinander bei Feuchtigkeit herabgesetzt. Die Festigkeitsunterschiede zwischen trockenem<br />

und feuchtem Sandstein werden zwischen 30 % und 75 % angesetzt. Dabei ist sicherlich der Verwitterungsgrad des

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