Festheft 2010 Frühkirmes - St. Maria Männerbruderschaft Hoven ...
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120<br />
M it<br />
einem Gärtner, der Anfang 1956<br />
aus dem Ort Langenalb im<br />
Schwarzwald nach Vynen kam, um hier<br />
seinem Beruf nachzugehen, beginnt die<br />
Geschichte des Musikvereins Vynen.<br />
Werner Funk hieß dieser Mann, und was<br />
wichtig war, er konnte Trompete spielen.<br />
Auf dem Margaretenhof, wo er tagsüber<br />
in den Obstplantagen beschäftigt war,<br />
spielte er nach Feierabend oft das Lied<br />
„Die Fischerin vom Bodensee”. Den<br />
Nachbarjungen Ernst Maas und Hans<br />
Koppers gefiel das, diese Musik wollten<br />
sie auch gerne beherrschen. Bald gesellten<br />
sich die Nachbarn Erich Willemsen<br />
und Hans Deymann zu dem Trio. Die Idee<br />
von einem Musikverein Vynen ließ nun<br />
nicht mehr lange auf sich warten. Für den<br />
Aufbau und die Organisation gewannen<br />
sie Herbert Göbel, Hauptlehrer an der<br />
Schule in Vynen, und als künftigen Dirigenten<br />
warben sie Johann Landers aus<br />
Obermörmter an. „Landers Jan” hatte<br />
1949 und 1955 die schon vor dem Krieg<br />
bestehenden Musikvereine Obermörmter<br />
und Marienbaum wieder mit zum Leben<br />
erweckt und neu aufgebaut. Diese ersten<br />
Musikbegeisterten rührten nun kräftig die<br />
Werbetrommel. Am Sonntag, 14. Oktober<br />
1956, war es soweit. 14 Interessenten<br />
trafen sich im Lokal „Lindenhof”, um einen<br />
Musikverein zu gründen. Vorbild sollte<br />
der Musikverein Obermörmter sein,<br />
dessen Satzung man sich auch schon besorgt<br />
hatte. Die Gründungsversammlung<br />
begann um 17.20 Uhr, und gegen 18.30<br />
Uhr waren alle Formalitäten erledigt:<br />
Vynen hatte einen eigenen Musikverein.<br />
An der Spitze stand Herbert Göbel, sein<br />
<strong>St</strong>ellvertreter war Erich Willemsen. Zum<br />
Vorstand gehörten außerdem: Ernst Maas<br />
als Schriftführer, Hans Koppers als Kassierer<br />
und Werner Funk als Instrumentenwart.<br />
Da noch Instrumente und Noten<br />
fehlten, begann Herbert Göbel im alten<br />
Jugendheim hinter der Kirche mit dem<br />
Musikverein Vynen e.V.<br />
theoretischen Teil, der Notenlehre. Eine<br />
Haussammlung von etwa 800 Mark ergab<br />
den Grundstock zur Finanzierung der Instrumente.<br />
Johann Landers ließ nun seine<br />
guten Beziehungen spielen. In Josef<br />
Viegener, dem Inhaber des Musikhauses<br />
„Lyra” in Münster, fand er den richtigen<br />
Geschäftspartner, der bald seine Hilfe zusagte.<br />
Am Dienstag, 19. Januar 1957, erschien<br />
er abends in der Schule, wo ihn die<br />
zukünftigen Bläser schon voller Spannung<br />
erwarteten. Ein paar Tage vorher hatte er<br />
schriftlich angekündigt, einige gebrauchte<br />
Instrumente vorführen zu wollen.<br />
Gleichzeitig wollte er gerne auf einer Mitgliederversammlung<br />
den Anwesenden die<br />
hohen Ziele der Blasmusik nahe legen.<br />
Nachdem Landers die Instrumente geprüft<br />
und für gut befunden hatte, durfte<br />
jeder seinen Instrumentenwunsch äußern.<br />
Johann Landers prüfte noch die Lippen<br />
der Spieler, und dann wurden die Instrumente<br />
verteilt. Alle Interessenten konnten<br />
aber noch nicht gleich berücksichtigt werden,<br />
belief sich diese erste Rechnung immerhin<br />
schon auf 2095,55 Mark. Aber<br />
der gute Josef Viegener wusste Rat mit<br />
einem Ratenvertrag. Die Bedingungen<br />
lauteten: Anzahlung 800 Mark, der Rest<br />
wird in monatlichen Raten von 150 Mark<br />
finanziert. Die Unterschrift für den Musikverein<br />
Vynen leisteten Herbert Göbel und<br />
Erich Willemsen. Auf diese Weise konnten<br />
bis März 1957 insgesamt 19 Interessenten<br />
mit Instrumenten ausgestattet werden.<br />
Als erste Noten übersandte Josef Viegener<br />
ein Päckchen Kirchenchoräle. Hieraus<br />
wurde zuerst das Lied „Jesus, dir leb’ ich”<br />
für den während der Fronleichnamsprozession<br />
vorgesehenen ersten Auftritt einstudiert.<br />
Nach diesem Feiertag folgte als<br />
nächstes ein Marsch mit dem vielsagenden<br />
Titel „Jugend ist Zukunft”. Bald spürten<br />
alle die harte Arbeit, die in der Blasmusik<br />
steckt. Die hochfliegenden Pläne,<br />
die an manchen Abenden bei einem Glas