Integriertes Ortsentwicklungskonzept für Schierke - Erläuterungstext
Integriertes Ortsentwicklungskonzept für Schierke - Erläuterungstext
Integriertes Ortsentwicklungskonzept für Schierke - Erläuterungstext
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Daraus ist abzulesen, dass seit der <strong>für</strong> <strong>Schierke</strong> entscheidenden Kurortentwicklung<br />
zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts eine relativ stabile Bewohneranzahl<br />
zu verzeichnen war. Während mit den Veränderungen der Haupterwerbstätigkeit,<br />
dem Wandel von land- und forstwirtschaftlicher Tätigkeit zur<br />
Beherbergungstätigkeit ein Zuwachs an Fachkräften zur Steigerung der Einwohnerzahl<br />
führte und sich dieser Trend in den zwanziger Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts verstärkte, kam es zur Verfestigung der Einwohnerzahlen.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg ergab sich nachkriegsbedingt eine höhere Zahl, die<br />
Einwohnerzahl stabilisierte sich aber in den folgenden Jahrzehnten bei ca.<br />
1000. Diese Zahl dürfte auch der baulichen Kapazität des Ortes entsprechen.<br />
Ein deutlicher Bruch der Entwicklung trat mit der deutschen Einheit ein, indem<br />
sich die wirtschaftliche Basis radikal geändert hat. Vielerlei Arbeitsplätze entfielen,<br />
so vor allem im Erholungswesen infolge Schließung der großen Heime.<br />
Als Konsequenz aus dieser Situation ist ein starker Rückgang der Bewohnerzahl<br />
in der Zeit nach 1990 zu verzeichnen. Ein weiterer Rückgang ist demografisch<br />
bedingt. Die Neugründung von Unternehmen, vor allem die Privatisierung von<br />
Hotels, hat zwar wieder Arbeitsplätze geschaffen, ebenso wie die Gründung<br />
von Dienstleistungs- und Gastronomieunternehmen sowie sportgebundener<br />
Einrichtungen, konnte aber den Rückgang, der noch anhält, nicht ausgleichen.<br />
Auffällig ist die Altersstruktur, die <strong>für</strong> das Jahr 2007 nach Quellen des Statistischen<br />
Landesamtes den Anteil<br />
von unter 20-jährigen mit 14,3 %,<br />
den der 20 bis 65-jährigen mit und 62,3 %<br />
den der über 65-jährigen mit 23,4 % ausweist.<br />
In der Prognose werden dazu <strong>für</strong> 2025<br />
in gleicher Reihenfolge 0,8 %;<br />
60,2 % und<br />
39,0 % angegeben.<br />
Letzte Werte aber, die auch einen weiteren Rückgang der Bevölkerung bis<br />
2025 um 26 % signalisieren und damit die zahlenmäßige Rückführung auf den<br />
Zustand von 1806, dürften nur eintreten, wenn keine wirtschaftliche Entwicklung<br />
dem entgegenwirken kann. Die Inbetriebnahme der großen Hotels und<br />
eine zunehmende touristische Entwicklung würde mit Sicherheit andere Ten-<br />
26