wendelinus bote - Kirche im Leben

F: Woraus besteht Ihre Arbeit?
A: Wir sind ja zum einen Weltladen, zum zweiten Regionales Verteilerzentrum,
das heißt, wir bestellen Waren, sorgen dafür, dass ausreichend
Waren vorhanden sind, betreuen Kunden, die bei uns einkaufen,
informieren sie über die Produkte, stellen ihnen neue Produkte vor,
informieren uns selber natürlich über die Hintergründe dieser Produkte,
wir diskutieren auch, ob und welche Produkte wir neu ins Sortiment
nehmen sollen..... Manchmal kommen Schulklassen oder Kirchengemeinden,
die anfragen, ob wir sie informieren und beraten können –
solche Sachen mache ich.
……
F: Was unterscheidet die fair gehandelten von den normalen
Produkten?
A: Also zum einen die Handelsbedingungen, die ich ganz am Anfang
nannte, also Transparenz: bei normalen Produkten weiß man in der
Regel nicht, wo sie herkommen, oder nur selten; der andere Preis, oft
auch eine bessere Qualität, als man es normal annimmt. Die meisten
Leute vergleichen den fair gehandelten Kaffee immer mit dem Billigangebot…
das ist natürlich falsch, sondern das ist ein sehr viel hochwertigerer
Kaffee, den man eigentlich mit Kaffee aus der Rösterei vergleichen
müsste. Dann ist er noch nicht einmal mehr teurer. … Ich finde
halt auch, dass diese Produkte ein ganz, ganz kleines Ausrufezeichen
sind gegenüber anderen, man sagt, ja wir haben eine Verantwortung.
Wir setzen uns sozusagen für eine andere Weltgesellschaft ein: eine
positive Globalisierung.
………..
FAIR TRADE
F: Spielen für Sie als Händler und Konsument christliche Aspekte
beim Kauf von Waren eine Rolle?
A: Ich glaube, wenn man in so einem Bereich arbeitet, wo man sich viel
mit Transparenz und Herkunft von Produkten beschäftigt, dann denkt man
schon darüber nach, was mache ich da gerade , man versucht sein
Handeln eigentlich dauernd zu reflektieren. Da spielt natürlich die Biografie
eine große Rolle: ich würde das jetzt nicht als christlichen Aspekt
bezeichnen, aber ich würde sagen, ich bin sehr stark durch christliche
Aspekte geprägt worden …, aber ich kaufe jetzt nicht fair, weil ich
Christ bin.
F: Vielen Dank.
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