wendelinus bote - Kirche im Leben

Der helle Körper einer großen Osterkerze steht vor aller Augen,
und das
„Exsultet“ –
dieser Freudengesang der Auferstehungsnacht –
vertreibt schließlich auch die verbliebenen Müdigkeiten der Seele.
„Darum bitte ich Euch, die Ihr schauen dürft dies wunderbare Licht: Ruft
mit mir die Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes an, dass er seines
Lichtes Klarheit in mich gieße.“
Winterlang hat der Himmel Schnee und Regen geschüttet, und wenn es
einmal heller wurde, zogen sich Wolken schon bald wieder zu einer
grauen, undurchdringlichen Masse zusammen. Doch nun scheint es wie
ungeschehen. Denn in dieser „gnadenvollen Nacht“ leuchtet ihnen auf
einmal das Wort der Schöpfung und Neuen Schöpfung ein (es ist kein
Fremdwort mehr). In dieser Nacht ziehen sie ohne Ausnahme mit dem
auserwählten Volk durch die Wasser des Roten Meeres und entdecken
mit den Frauen am Grab nicht einen Toten, sondern den „Erstling der
Schöpfung“, der keinem Grab mehr gehört.
Sie sind Damen und Herren, Väter und Mütter, Söhne und Töchter. Sie
sind Kinder ihrer Eltern, Alte und Junge.
Aber jünger als an Jahren und als Wieder-Anfänger im Glauben fühlen
sie sich vom Sechstagewerk der Gnade und des Siebten aller Tage wie
neu geboren.
Gott sei Dank: Exsultet!
Erich Kock
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