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wendelinus bote - Kirche im Leben

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Viel gesungen: Das soll keine reine Mengenangabe sein, sondern<br />

auch die Breite des Spektrums andeuten, das sie uns näherbrachte.<br />

Messen von Monteverdi, Mozart und Dvorak standen ebenso auf dem<br />

Programm wie jazzige Gospel-Arrangements und Werke von George<br />

Gershwin. Ihr musikalischer Horizont ist so umfassend, dass wir viel<br />

Neues und Schönes entdeckten. Dazu zählte auch der "Evensong", das<br />

aus England stammende musikalische Abendgebet, das sie in St. Vitalis<br />

zur regelmäßigen Veranstaltung machte.<br />

Viel gelernt: Unser Repertoire wuchs auf eine stattliche Größe an, aber<br />

auch hier soll das Wörtchen "viel" nicht nur für Quantität stehen. Auf dem<br />

Weg zur Qualität gab sie uns eine Menge Handwerkszeug mit. Nur ein<br />

Beispiel: Wie packe ich hohe Töne richtig an? Diese Frage plagt nicht nur<br />

Laiensängerinnen <strong>im</strong> Sopran, sondern auch ihre Kolleginnen und Kollegen<br />

in anderen St<strong>im</strong>mlagen. Und Iris Rieg hatte Tipps parat, die funktionierten.<br />

Stellen Sie sich einen Adler vor, der von oben auf seine Beute herabstößt<br />

und sie ergreift. Die Beute heißt in der St<strong>im</strong>mlage Alt "E", ist für Laien-<br />

Altistinnen ein ziemlich hoher Ton und wehrt sich durchaus gegen das<br />

reine Erklingen. Aber mit diesem Bild <strong>im</strong> Kopf gewinnt die Sängerin in der<br />

Regel den Zweikampf. Diese Art der Chorarbeit führt uns zum dritten Punkt:<br />

Viel gelacht: Ihre plastische Ausdrucksweise und ihre originellen Ideen<br />

lockerten die Probenarbeit auf, sodass wir gemeinsam Spaß an der Musik<br />

hatten. Und das ganz besonders auf unseren Probenwochenenden, die wir<br />

jedes Jahr <strong>im</strong> Bergischen Land verbrachten. Allerdings ist in den Chor-<br />

Annalen kein Hinweis darauf zu finden, dass es jemals einem Mitglied<br />

von Vox Vitalis gelang, sie am Kickertisch zu bezwingen.<br />

Was dagegen jedes Gemeindemitglied erlebt hat, war ihre Kunst an der<br />

Orgel. Mit ihrer mitreißenden Musikalität zog sie die Besucher der<br />

Sonntagsgottesdienste in den Bann der Töne. Dann sprang nach dem<br />

Schlusssegen des Pastors nicht die ganze Gemeinde auf und eilte zum<br />

Ausgangsportal, sondern viele blieben in den Bänken sitzen, bis die<br />

Orgel verklungen war – und bis sie der Virtuosin auf der Orgelbank<br />

Applaus spenden konnten.<br />

Wir bedanken uns für die schöne Zeit mit Iris Rieg.<br />

Roswitha Loibl <strong>im</strong> Namen von Vox Vitalis<br />

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