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Mitteilungen der Freien Waldorfschule Stade

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<strong>Waldorfschule</strong> in Amsterdam: dem Schulgebäude sieht man´s an, dass es anthroposophisch<br />

inspiriert ist. Im Unterricht ist nicht viel davon zu merken.<br />

ein Vorteil des sonst von vielen als „zu nah“,<br />

eingestuften Hollands.<br />

Meine Gastfamilie ist sehr nett, ich fühle<br />

mich manchmal wirklich als ein Familienmitglied<br />

aufgenommen. Ich bin in einer sehr<br />

turbulenten Zeit hier, wie ich festgestellt<br />

habe; in <strong>der</strong> letzten Woche waren <strong>der</strong><br />

Königinnengeburtstag und Befreiungstag,<br />

beides wichtige Feiertage, an denen man sich<br />

– als Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> – sehr nie<strong>der</strong>ländisch<br />

fühlt. Ich kam mir teilweise etwas fehl am<br />

Platz vor, habe aber sehr viel vom holländischen<br />

Nationalstolz kennengelernt. Und<br />

Königin Beatrix, Wim-Lex, den Kronprinzen,<br />

und die abgöttisch geliebte Maxima<br />

auf dem „Dam“, in <strong>der</strong> Stadt gesehen.<br />

Beson<strong>der</strong>s in den Ferien wurde ich oft<br />

durch Amsterdams Kulturszene gezogen,<br />

manchmal zu unmenschlichen Zeiten wie<br />

neun Uhr morgens, weil sonst viel zu lange<br />

Schlangen vor diesem Museum o<strong>der</strong> jenem<br />

Geburtshaus entstehen würden. Das stimmt<br />

meistens tatsächlich, aber ich hab doch<br />

Ferien … Ich habe bestimmt zehn Museen<br />

besucht und Rembrandts, Van Goghs, Van<br />

Eycks etc. gesehen. Wenn man sich daran<br />

gewöhnt hat, dass <strong>der</strong> Freitagabend doch<br />

nicht in <strong>der</strong> Stammdisco <strong>der</strong> neu gewonnenen<br />

Freunde stattfindet, son<strong>der</strong>n in einer<br />

Kirche, um eine Oper anzuhören, o<strong>der</strong> bei<br />

Freunden <strong>der</strong> Familie, die ein Fest feiern,<br />

kann man die neuen kulturellen Bekanntschaften<br />

genießen. Denn es gibt ja auch noch<br />

Samstagabend, welch ein Glück.<br />

Ich danke meinen Gasteltern hiermit für<br />

alles, was sie mir erlauben, und für alles, was<br />

sie mit mir unternehmen, auch wenn sie es<br />

vielleicht nie lesen werden.<br />

Hauptverkehrsmittel in Amsterdam, wie<br />

in ganz Holland, ist eigentlich das Fahrrad<br />

und es macht selbst in <strong>der</strong> Innenstadt Spaß<br />

zu fahren, weil überall gute Fahrradwege<br />

sind und es billige, vor allem sichere „Ställe“<br />

gibt. Ich habe mein eigenes Fahrrad, ein<br />

Mountainbike, mitgenommen, mit dem ich<br />

Zuhause immer ganz zufrieden war, und das<br />

ich auch jetzt nicht weggeben würde. Aber<br />

wenn ich die „echten“ Amsterdamer auf<br />

ihren Hollandrä<strong>der</strong>n sehe, Geschäftsleute im<br />

Anzug, Kin<strong>der</strong>, alte Menschen, wie sie völlig<br />

entspannt durch Massen von wütenden<br />

Autofahrern kurven, befällt mich manchmal<br />

starker Neid.<br />

Meine Gastfamilie hat seit zwei Jahren<br />

kein Auto mehr und wenn man mal eine<br />

Strecke über 15 Kilometer zurücklegen<br />

muss, nimmt man den Zug. Die Schule liegt<br />

sieben Kilometer entfernt und freundlicherweise<br />

beginnt <strong>der</strong> Unterricht um halb neun;<br />

ich denke, weil <strong>der</strong> Großteil aller Schüler mit<br />

dem Fahrrad fährt und viele aus den Randbezirken<br />

kommen.<br />

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