Mitteilungen der Freien Waldorfschule Stade

Gibt’s das – „ganz
normale“ Gewalt?
Um das – so oder so – klären zu können,
müssten wir viel, viel gründlicher mit dem
Thema Jugend-Gewalt umgehen: Was heißt
das denn, wenn aus Erfurt die ehrliche Beteuerung
zu hören ist: „Wir waren immer
eine ganz normale Familie”? Wie viel integrative
Kraft, dem Jugendlichen ein positives
Lebensgefühl, eine Geborgenheit, ein soziales
Selbstverständnis zu geben, haben heutige
Familien noch? Wie viel an sinngebendem
Austausch, an Gemeinsamkeit, an Zukunftskraft
schafft modernes Familienleben denn
noch? Und sicherlich geschah die Gewalttat
letztendlich, wie wir wissen, auf einem
„ganz normalen“ Gymnasium. Wie ist es, so
wäre die Fragekonsequenz zu ziehen, wie ist
es mit der ganz normalen Gewalt oder wie
gewaltförmig sind unsere „ganz normalen“
Wie weit ist Erfurt?
Schulverhältnisse für Jugendliche? Wird der
Unterricht den Fragen, der Zukunftssuche,
der inneren Verfasstheit, den Veranlagungen
und Bedürfnissen der SchülerInnen gerecht?
Verstehen sich Schülerschaft und Lehrerschaft
noch, findet genügend lebendiger
Austausch statt im Unterricht, neben oder
unterhalb von Lehrplan-Soll und Zensurenstress?
Wo kommt es im Familienleben oder
im Schulalltag zu Demütigungen, zu Verletzungen,
zu Zurückweisungen, die für Schüler
in ihrer seelischen Tiefenwirkung der
sozialen Ausstoßung, ja Vertreibung aus
dem tragenden Lebenszusammenhang uns
Erwachsenen oft überhaupt nicht bewusst
werden?
Der Sozial-Tod
In der Anthropologie kennt man längst
den „ganz normalen“ Vorgang des Voodoo-
Todes, entdeckt bei afrikanischen Stämmen:
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