Mitteilungen der Freien Waldorfschule Stade
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„Das Märchen vom St. Gotthard“ von August Strindberg wurde von den Schülern <strong>der</strong> beiden<br />
Schulen aus <strong>Stade</strong> und Kazlu Ruda / Litauen, teilweise zweisprachig im Rahmen eines<br />
Theaterprojektes <strong>der</strong> achten Klassen sowohl in Litauen als auch in <strong>Stade</strong> aufgeführt.<br />
gerüttelten Maß an Utopie Ungeheueres in<br />
Angriff nimmt. Der Berg wird von zwei<br />
Seiten angebohrt, in <strong>der</strong> Mitte will man sich<br />
treffen. Göschenen wird halb abgerissen, es<br />
muss dem Tunneleingang weichen; Airolo<br />
wird durch eine Feuersbrunst zerstört. Beide<br />
Dörfer müssen neu aufgebaut werden, eine<br />
neue Heimat muss in einer neuen Zeit gefunden<br />
werden.<br />
Tatsächlich hielten die Arbeiter die meist<br />
schwierigen Arbeitsbedingungen in <strong>der</strong><br />
Pionierzeit des Tunnelbaues durch, weil sie<br />
fühlten, an etwas Großem noch nie da gewesenen<br />
beteiligt zu sein.<br />
Der Tunnel, <strong>der</strong> Nord- und Südeuropa<br />
verbindet – ein Gemeinschaftswerk <strong>der</strong><br />
Schweiz, Italiens, und des damaligen<br />
Deutschland – steht für Überwindung engstirniger<br />
nationaler Grenzen, für die Zusammenarbeit<br />
<strong>der</strong> Menschen über alle Gegensätzlichkeiten<br />
hinweg, für ein neues Selbstverständnis<br />
<strong>der</strong> Menschen, die selbstbewusst<br />
und eigenverantwortlich in <strong>der</strong> Welt stehen:<br />
Durch das Dunkel des Berges arbeitet man<br />
sich hindurch ans Licht einer neuen Freiheit.<br />
Diese Erzählung von August Strindberg<br />
wurde von den Schülern <strong>der</strong> beiden Schulen<br />
aus <strong>Stade</strong> und Kazlu Ruda / Litauen, teilweise<br />
zweisprachig im Rahmen eines Theaterprojektes<br />
<strong>der</strong> achten Klassen sowohl in<br />
Litauen als auch in <strong>Stade</strong> aufgeführt.<br />
MICHAEL HOHENSTEIN<br />
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