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Mitteilungen der Freien Waldorfschule Stade

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Schulgründung in Kazlu Ruda (Litauen)<br />

Antworten auf seine inneren, persönlichen<br />

Fragen bekommen. D. h. er hat – vielleicht –<br />

seinen Weg gefunden. Seitdem geht die<br />

Schule Schritt für Schritt weiter auf Waldorfwegen.<br />

Am ersten Tag <strong>der</strong> Schulgründung waren<br />

14 Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> 1. Klasse und 11 Kin<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> 2. Klasse, die Asta komplett aus ihrer<br />

alten Schule mitgebracht hatte. Ursprünglich<br />

sollten es 20 Schüler sein, aber aufgrund des<br />

Druckes des Staatsschuldirektors gingen<br />

„nur“ 11 Kin<strong>der</strong> mit. Nach zwei Monaten<br />

kamen schon 7 Eltern, um nach <strong>der</strong> Eröffnung<br />

einer 3. Klasse zu fragen. Und so ist<br />

das Unglaubliche entstanden, Mitten im<br />

Schuljahr wurde die 3. Klasse eröffnet. Asta<br />

unterrichtete beide.<br />

Als die neue Schule in eines von drei leer<br />

stehenden Kin<strong>der</strong>gartengebäuden von Kazlu<br />

Ruda eingezogen war, gab es große Proteste<br />

von Seiten <strong>der</strong> Bevölkerung mit Aufmarsch<br />

und Transparenten. Eine <strong>der</strong> Demonstrierenden<br />

hat dann aber nach 7 Jahren ihre<br />

Tochter auf die Schule geschickt – welch<br />

wun<strong>der</strong>bare Wege wirken. Im Gegenzug zu<br />

den Demonstrationen kam zur Eröffnung<br />

<strong>der</strong> Vorsitzende des Schulamtes und ein<br />

Priester segnete die Schule. Obwohl gesegnet,<br />

war die Anfangszeit beson<strong>der</strong>s schwierig.<br />

Durch die Wirren <strong>der</strong> Revolution gab es<br />

ständig Zu- und Absagen von Schülern. Die<br />

Schule kämpfte ums Überleben. Damit<br />

Algirdas dieser Zeit nervlich Stand halten<br />

konnte, schnitzte er den Namen <strong>der</strong> neuen<br />

Schule, „ELMA“, in Eiche.<br />

Jetzt gehen 190 Schüler in die Schule in<br />

10 Klassen, die von 20 Lehrern unterrichtet<br />

werden. In die erste Kin<strong>der</strong>gartengruppe<br />

gehen inzwischen 25 Kin<strong>der</strong>. Es kommen<br />

viele Problemkin<strong>der</strong> an die Schule. Algirdas:<br />

„Wir müssen nicht nur lehren, son<strong>der</strong>n auch<br />

heilen“. Das stellt natürlich eine große Belastung<br />

für die Lehrer dar. Algirdas würde<br />

sich wünschen, dass die Eltern an die Zukunft<br />

denken, indem sie ihre Kin<strong>der</strong> vielleicht<br />

schon in den ersten Jahren in die<br />

Schule geben, wo man noch viel mehr bewirken<br />

kann, als wenn die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> 7. o<strong>der</strong><br />

9. Klasse die Schule wechseln. Noch immer<br />

ist das Vertrauen <strong>der</strong> Eltern in die Schule<br />

nicht stark genug, um eine Waldorfpädagogische<br />

Schulzeit durchzuhalten. Es verlassen<br />

auch in Litauen Schüler wegen staatlicher<br />

Abschlüsse frühzeitig die Schule. „Für<br />

die Zukunft wünschen wir uns, dass noch<br />

mehr Menschen größeres Vertrauen in uns<br />

haben.“<br />

ANMERKUNG:<br />

Der Artikel ist entstanden aufgrund eines<br />

Gesprächs zwischen Algirdas und Ina<br />

Barzen während des Aufenthaltes zum Acht-<br />

Klass-Spiel in <strong>Stade</strong>. Aus Gesprächsnotizen<br />

ist <strong>der</strong> Text verfasst worden.

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